SkåneEin Roadtrip durch Südschweden

Skåne ist mit dem eigenen Auto gut zu erreichen; von Berlin aus sind es rund 480 km auf einer schönen Strecke von Deutschland durch Dänemark. Eine Alternative ist, nach Kopenhagen zu fliegen und am Flughafen ein Auto zu mieten. Ich entscheide mich für diese Option und überquere bei Kopenhagen die berühmte Öresundbrücke nach Skåne, der südlichsten Region Schwedens.

Außerhalb der Stadt beginnt die grüne, hügelige Landschaft von Skåne. Ich folge der Küstenstraße nach Osten und mache im Küstenstädtchen Kåseberga Station, um einen Ort zu besichtigen, den man sich bei einem Roadtrip durch Südschweden keinesfalls entgehen lassen darf: Ales Stenar. Ich gehe an Gärten voll blühendem Mohn vorbei und folge einem steilen Weg bergauf. Es ist eine beachtliche Klettertour, aber auf dem Gipfel werde ich für die Anstrengung mit einer großartigen Aussicht über die Ostsee belohnt.

Eine grüne Weide, auf der Schafe grasen, bedeckt die Klippe und hier befindet sich auch eins der größten Wikingerdenkmäler in Schweden. Ales Stenar ist eine mehr als 1000 Jahre alte Megalithanlage aus 59 großen Sandsteinen. Genau wie Stonehenge steckt auch Ales Stenar voller Geheimnisse und die Forscher sind sich noch nicht einig über den Zweck der Steine. Eins aber ist sicher: Das Denkmal und seine Umgebung sind ausgesprochen beeindruckend.

Ich lasse die Küste mit den vielen schönen Stränden hinter mir und fahre ins Binnenland. Hier sehe ich, warum Skåne auch der Kornspeicher von Schweden genannt wird. Zu beiden Seiten der ruhigen Landstraßen liegen hügelige, bestellte Felder. Dank des fruchtbaren Bodens und des milden Klimas – mit den meisten Sonnenstunden in ganz Schweden – werden die Pflanzen und Früchte hier früher als anderswo in Schweden geerntet. Entlang der Straße entdecke ich diverse Hofläden, wo man lokale Produkte probieren kann. Ich lege eine Mittagspause im Hofladen Olof Viktors ein, eine Viertelstunde von Ales Stenar entfernt.

Die preisgekrönte Bäckerei von Olof Viktors produziert nicht nur herrliches knäckebröd – das in aller Welt gegessen wird, unter anderem in den besten Restaurants von New York – sondern ganz allgemein großartiges Brot. Die Auswahl zwischen den verschiedenen Brötchen, die reichlich mit lokalen, saisonalen Produkten belegt sind, fällt schwer, deshalb lasse ich mich von den Bäckern überraschen. Im Café neben dem Laden und auf dem offenen Innenhof sitzen Einheimische und genießen die Leckereien. Ich lasse mich im sonnigen Garten mit Ausblick auf die Felder nieder. Nachdem ich ein leckeres Brötchen mit Sommergemüse gegessen habe, nehme ich noch ein frisches Stück Kuchen. Wenn ich nicht vorhätte, noch viel mehr schöne Orte in der Umgebung zu besuchen, könnte ich den ganzen Tag in diesem sonnendurchfluteten Garten verbringen.