ArchitekturFeinste Architektur: So schön sind die Flughäfen dieser Welt

Shenzhen Baoan Airport - (Foto: ©c8501089/iStock.com)
Shenzhen Baoan Airport - (Foto: ©c8501089/iStock.com)

Ankunft, Abflug oder vielleicht ein Zwischenstopp - mehr Zeit gönnen die meisten Reisenden den Flughäfen nicht. Dabei sind die Airports oft Meisterleistungen der Architektur. Zehn Beispiele.

Hobbit-Flughafen: Wellington International Airport, Neuseeland

Der Flughafen für Wellington hat zwei Design-Vorzüge: Erstens kommen alle Fans der Film-Trilogien von "Der Herr der Ringe" und "Der Hobbit" auf ihre Kosten, da in den Terminals riesige Figuren installiert sind. So wächst zum Beispiel ein nach Fischen grabschender Gollum über den Köpfen der Flughafengäste aus der Wand.

Zweitens hat der Wellington Airport 2011 ein preisgekröntes Terminal namens "The Rock" eröffnet, dessen Architektur die steinige Umgebung Wellingtons nachempfinden soll.

Der Organische: Lleida-Alguaire International Airport, Spanien

In Katalanien nahe der Stadt Lleida gelegen, gehört dieser Flughafen sicher nicht zu denen, die mit einem starken Passagieraufkommen rechnen. Im Augenblick wird er hauptsächlich von der Gesellschaft Air Nostrum angeflogen, die eine Verbindung nach Palma de Mallorca unterhält.

Dafür bietet der Flughafen von Lleida viel für das Auge. So wird der Turm flankiert von zwei sich vom Terminal hinauf schwingenden Dachflächen aus Metall. In den Farben Braun, Grün und Gelb gehalten, harmoniert diese Konstruktion dennoch mit der Landschaft. Auf dem Dach des Terminals selbst sind die Flächen teilweise auch bepflanzt.

Der Geschichtsbewusste: Chhatrapati Shivaji International Airport, Mumbai, Indien

Das neue Terminal 2 des Flughafens ist ein echter Hingucker. Einerseits soll das Gebäude die moderne High-Tech-Landschaft Mumbais repräsentieren. Andererseits aber die traditionellen Formen der Region mit einschließen, wie sie zum Beispiel in alten Pavillons zu erkennen sind.

Das Ergebnis ist ein Gebäude mit weichen Formen, die durch Rautenmuster unterbrochen werden - alles in einem strengen Weiß gehalten.

Der Arabeske: Menara Airport, Marrakesch, Marokko

Noch stärker als der Flughafen von Mumbai, setzt der Marrakesch-Airport auf das Rautenmuster. Die gesamte Anlage wird aus den in Beton verewigten Formen gebildet. Dazwischen sind Fenster eingesetzt, deren feine Arabesken als Lichtspiele auf den Boden des Flughafens geworfen werden.

Beeindruckend ist dabei das große Vordach des Flughafens, das sich ohne weitere Pfeiler vom Gebäude Richtung Straße streckt.

Der Großzügige: Kuala Lumpur International Airport, Sepang, Malaysia

Weit überspannende Dachbögen ruhen auf breiten konischen Säulen. So präsentiert sich der Flughafen von Kuala Lumpur bei Sepang. Der japanische Architekt Kisho Kurokawa ließ sich inspirieren vom hiesigen Regenwald, der islamischen Kultur und moderner Architektur. Herausgekommen ist ein Komplex, der trotz Dach möglichst offen erscheint.

Der Dichterische: Lyon-Saint Exupéry Airport, Frankreich

Eigentlich ist es gar nicht der Flughafen selbst, der hier fasziniert, sondern die direkt daran anschließende Bahnstation Gare de Saint-Exupéry. Der Haltestelle für TGV-Hochgeschwindigkeitszüge spendierte man ein fächerförmiges Bahnhofsgebäude, das aus Stahl, Glas und Beton errichtet wurde. Verantwortlich für diese Konstruktion ist der Spanier Santiago Calatrava.

Wem das Konstrukt leicht bekannt vorkommt: Der neu eingeweihte World Trade Center Bahnhof hat eine ganz ähnliche Form - kein Wunder, stammt er doch vom selben Architekten.

Der Name des Flughafens kommt übrigens vom Dichter des Buchs "Der kleine Prinz".

Der Schwimmende: Kansai International Airport, Osaka, Japan

Der Kansai International Airport 1994 ist alleine schon aufgrund seiner Lage ein echtes Wunder der Architektur. Denn für ihn wurde eigens vor der Küste von Osaka eine künstliche Insel im Pazifik aufgeschüttet. Nur durch eine schmale knapp vier Kilometer lange Brücke gelangen die Passagiere hinüber.

Das Flughafengebäude zieht sich wie ein langer weißer Schlauch über die Insel. Im Inneren dominieren runde Formen und Wellen.

Der Vernetzte: Shenzhen Bao’an International Airport, China

Der Flughafen Shenzen selbst sieht aus der Luft aus, wie ein riesiges Flugzeug. In der Mitte führen die Tragflächen weg, hinten breitet sich das Leitwerk aus.

Das gesamte Konstrukt sieht zudem aus, als sei es aus einer Art Netz gefertigt. Das Innere ist freundlich und hell, weil die wabenförmigen Zwischenräume des Netzes viel Licht durchlassen.

Der Indianische: Denver International Airport, USA

Gigantische weiße Tipis erheben sich hier vor den majestätischen Rocky Mountains. Die Konstruktionen des Denver Airports sind aber nicht aus simplem Zeltstoff gefertigt, sondern aus zwei Lagen teflonbeschichteten Segeltuchs. Vorteil: Sie sind lichtdurchlässig und fast selbstreinigend.

Die riesigen Konstrukte gelten heute als ein Paradebeispiel für Leichtbauweise.

Der Gartenpalast: Changi Airport, Singapur

Die Tropen hören nicht vor den Türen dieses Flughafens auf, sie kommen mit hinein: Überall sind Pflanzen zu finden, organische Strukturen dominieren und sogar in einem Schmetterlingsgarten können die Passagiere im Terminal 3 des Changi Airports in Singapur warten.

Wer in den anderen Terminals unterwegs ist, muss sich nicht sorgen, denn auch dort kann man zum Beispiel in einem Pool auf dem Dach baden oder sich im Fisch-Spa alte Hautzellen von den Fußsohlen picken lassen.

So nahe wie hier kommt man der Natur in keinem anderen Flughafen.

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Text: Stephan Goldmann

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