Ein Hotel ist ein Hotel? Oh nein! Auf die ausgefallenen Übernachtungsmöglichkeiten, die wir für Sie aufgespürt haben, trifft das auf keinen Fall zu. Hier schlummern Sie mit einer gewissen Prise Extravaganz.
Das Erlebnis: Ursprünglich wurden in der 1922 erbauten Fabrik im Bezirk Queens, genauer gesagt im dortigen Stadtviertel Long Island, Radios zusammengeschraubt. Bis in die 1970er-Jahre residierte in dem Industriebau dann eine Papierfabrik. Seit 2012 ist in dem Gebäude das stylische Paper Factory Hotel untergebracht. In Reminiszenz an die letzte Nutzung des Industriekomplexes wurde rund um die stählerne Wendeltreppe, die zum Hotel-Restaurant „Mundo“ hinaufführt, ein riesiger Bücherturm errichtet. Aber auch andere Details der Einrichtung erinnern an das historische Erbe des Bauwerks. Etwa die im Vintage-Stil gehämmerten Metalltüren oder die nackten Beton-Fußböden.
Die Umgebung: Long Island City liegt nur eine Viertelstunde U-Bahn-Fahrt von Midtown Manhattan entfernt und ist ein Hotspot für Kunstfans. Sehenswert sind zum Beispiel die Sammlungen des „MoMA PS1“ (momaps1.org) und des „Fisher Landau Center for Art“ (flcart.org).
Die Details: Die Details Ein Doppelzimmer ist ab ca. 139 € buchbar (paperfactoryhotel.com).
Das Erlebnis: Warum bitte heißt das Amsterdamer Hotel Not Hotel wie es heißt? Nun, zum Beispiel weil die Gästezimmer hier nicht wie anderswo nebeneinander auf einem Korridor liegen. Vielmehr verstecken sie sich hinter Bücherregalen. Oder sie stehen wie eine Kunst-Installation als Haus im Haus in dem galerieartigen Loft. Allen gemein ist die minimalistische Einrichtung. In den beiden Doppelzimmern in der „Crisis Free Zone“ etwa steht nichts weiter als ein Bett. Das ist auch im „Fading Colours“-Haus nicht anders. Nostalgiker können in einem historischen Tram-Waggon übernachten. Originell: Die Hotel-Bar ist nach dem US- Schauspieler Kevin Bacon benannt, der von Blockbuster bis B- Movies schon alles gedreht hat. Genauso wandelbar wie der Hollywood-Star ist die Bar, in der man morgens Frühstück und abends Thai-Food samt Drinks serviert bekommt.
Die Umgebung: Das Hotel liegt im Stadtviertel Oud-West. In der Nachbarschaft befindet sich der lauschige Vondelpark, ein 1-a-Relax-Areal (hetvondelpark.net) .
Die Details: Eine Übernachtung im DZ kostet ab ca. 77 € inkl. Frühstück (hotelnothotel.com).
Das Erlebnis: Im Osten des walisischen Brecon Beacons National Parks liegt nahe des Örtchens Abergavenny eine einzigartige Unterkunft: das Wood Shack (deutsch: die Bretterbude). In dem Holzhäuschen mit Terrasse im Wald verfasste der britische Schriftsteller Robert Penn seinen Bestseller „Der Mann, der einen Baum fällte und alles über Holz lernte“ (Ullstein, 10 €). In dem Buch berichtet Penn, was sich alles aus einer einzigen Esche herstellen lässt.
Die Umgebung: Lohnend ist ein Ausflug zu den beeindruckenden Ruinen der Llanthony Priory (breconbeacons.org/llanthony-priory).
Die Details: Das Holzhaus muss für mindestens zwei Nächte gebucht werden (ab ca. 156 €/ Nacht, sugarandloaf.com/cottages/wood-shack).
Das Erlebnis: Im Mittelalter gab es zahlreiche Einsiedeleien. Eine davon war Eremito, ein atemberaubendes Gemäuer aus dem 14. Jahrhundert, mitten in den umbrischen Wäldern bei Parrano gelegen. Anno 2017 können hier Hotelgäste übernachten und jede Menge Ruhe finden. Telefon, Fernseher, Wi-Fi? Fehlanzeige. Stattdessen bekommt man hier Stille satt. Es gibt 14 Zimmer mit beeindruckenden Gewölbedecken, allerdings noch immer eher schlicht möbliert. Denn die „Celluzze“ wurden den ursprünglichen Mönchszellen nachempfunden. Dennoch logiert man komfortabel. Die Zimmer sind mit Bad und Dusche ausgestattet. Gespeist wird im altehrwürdigen Refektorium, wo vegetarische Hausmannskost auf den Tisch kommt.
Die Umgebung: Circa 25 Kilometer entfernt liegt das Bergdorf Orvieto. Sehenswert: Es wird von einem unterirdischen Labyrinth aus Kellern und Gängen durchzogen (orvietoviva.com).
Die Details: Die Einsiedelei befindet sich etwa 1 ½ Autostunden von Perugia und je 2 Stunden von den Flughäfen Florenz und Rom entfernt (DZ ab ca. 196 € inkl. VP, eremito.com).
Das Erlebnis: Auf Fünen, der drittgrößten Insel Dänemarks, und einigen der ihr vorgelagerten Inseln stehen Schutzhütten für Wanderer, in denen man übernachten kann. Die vom Architektenbüro „Lumo“ designten Holzhäuschen sind mit Schieferschindeln verkleidet und funktional eingerichtet. Neben Bänken und Tischen befinden sich in ihnen je nach Größe 4 bis 8 Schlafplätze. Ein rustikales Vergnügen und für Kids ein kleines Abenteuer.
Die Umgebung: Sehenswert ist das im Süden Fünens gelegene Wasserschloss Egeskov mit seinem schönen Schlosspark (egeskov.dk).
Die Details: Eine Übernachtung kostet in den meisten Hütten ca. 4 € pro Person, in einigen wohnt man kostenlos (bookenshelter.dk).
Den vollständigen Artikel mit weiteren ungewöhnlichen Hotels finden Sie in der Oktober-Ausgabe 2017 des Lonely Planet Traveller.