Herodot, der griechische Geschichtsschreiber und Reisende des 5. Jahrhunderts v. Chr., beschrieb Ägypten einst als "das Geschenk des Nils". Schon lange vor Christi Geburt wurden Reisende von Schilderungen der Pyramiden, der Sphinx, des alten Luxor und des Nils angezogen. Die Pharaonen, die Griechen, die Römer, die Araber, die Türken und die Briten haben alle über Ägypten geherrscht, und das moderne Ägypten ist ein Schmelztiegel dieses Erbes, des Einflusses des Islam und des 20. Jahrhunderts.
Lehmdörfer stehen neben Ruinen der Pharaonen, umgeben von Bauten aus Glas, Stahl und Beton. Die Beduinen leben in Zelten aus Ziegenhäuten und die Bauern bestellen das Feld mit den einfachen Werkzeugen ihrer Vorfahren. Die Städter kleiden sich in lange, fliegende Gewänder, andere tragen Levis und Reeboks, und im dichtesten Stadtverkehr behaupten sich Eselkarren und streunende Ziegen. Nirgends treten diese Gegensätze deutlicher hervor als in der Riesenmetropole Kairo, wo ein dichtes Gedränge herrscht und überall Autohupen, Musik aus Ghettoblastern und die Stimmen der Muezzins, die die Gläubigen zum Gebet rufen, zu vernehmen sind. Ägypten ist aber nicht nur Chaos und Lärm. Es ist auch ein Paradies für Taucher, ideal für eine ruhige Kamelkarawane durch die Wüste oder eine lange träge Fahrt den Nil hinunter.