Museumstour im Barrio Bellas Artes
Der Name des am Fluss gelegenen Viertels im Zentrum Santiagos – Barrio Bellas Artes (Schöne Künste) – spricht für sich. Kunstliebhaber können im Museo Nacional de Bellas Artes und Museo de Arte Contemporáneo, beide im prächtigen Palacio de Bellas Artes, den ganzen Tag über chilenische Werke bewundern, zudem locken die modernen Fotos und Skulpturen im nahe gelegenen Museo de Artes Visuales. Für eine Pause eignen sich die Straßencafés in der kopfsteingepflasterten Fußgängerzone.
Torres del Paine
Ein Ausflug in die Natur tut immer gut, also sollte man seinen Wanderrucksack schnappen und sich durch windige Steppen sowie verschlungene Wälder zu diesen heiligen Granitbergen aufmachen. Die Torres del Paine sind die Hauptattraktion des Parks, doch die weite Wildnis hält noch viel mehr bereit. Besucher können zum Grey-Gletscher wandern, das idyllische Hinterland entdecken, den Río Serrano mit dem Kajak erkunden oder die Ausblicke vom John-Gardner-Pass auf das südliche Gletscherfeld genießen.
Moai
Zweifellos sind die geheimnisvollen moai (Statuen) das prägendste Element der Osterinsel (Rapa Nui). Die massiven, auf Steinplattformen thronenden Figuren gleichen kolossalen Puppen auf einer übernatürlichen Bühne und verteilen sich über das gesamte Eiland. Sie strahlen etwas Mystisches aus und stellen vermutlich Stammesvorfahren dar. Das größte Rätsel, nämlich wie die riesigen Statuen von ihrem Herstellungsort auf die Plattformen kamen, ist Gegenstand einer nicht enden wollenden Debatte.
Klettertour auf den Volcán Villarrica
Es gibt kaum etwas so bedrohliches wie einen grollenden Vulkan, besonders wenn man am Kraterrand steht. Wer auf den Gipfel des Villarrica klettert, wird mit eben diesem spektakulären Erlebnis belohnt. Nichts bereitet einen auf einen Gang entlang des schneebedeckten Rands eines schwefelspuckenden, 2847 m hohen Bergs vor und genau dieser Kick setzt – gemeinsam mit der anschließenden eisigen Rutschpartie zurück – jede Menge Adrenalin frei. Keine Angst: Der Villarrica ist seit 1984 nicht mehr ausgebrochen.
Surfen an der Nordküste
Nordchiles Surfmekkas Iquique und Arica warten mit anspruchsvollen Tubes auf. Der konstante Wellengang und perfekte Reefbreaks, die vor der verlassenen Küste brechen, locken das ganze Jahr über Besucher an. Besonders im Juli und August sorgen die gewaltigen hohlen Linkswellen für einen Ansturm an der Küste. Ins Gepäck gehören Surfschuhe und Neoprenanzug, denn die seichten Riffe sind voller Seeigel und der Humboldtstrom sorgt für niedrige Wassertemperaturen.
Die Kirchen von Chiloé
Unabhängig davon, wie viele europäische Kathedralen, buddhistische Klöster oder islamische Moscheen man schon gesehen hat, bieten die Holzkirchen aus dem 17. und 18. Jh., Chiloés Unesco-Welterbe, einen unvergleichlichen Anblick. Die architektonischen Schätze warten mit einem Mix aus europäischen und indigenen Elementen sowie unkonventionellen Farben und Strukturen auf und wurden von jesuitischen Missionaren zur Bekehrung von Heiden errichtet. Ihr Überleben spiegelt die Unverwüstlichkeit der Chiloten wider.
Weinproben im Colchagua-Tal
Ob bewusst oder unbewusst – wer nur einmal chilenischen Wein probiert hat, ist bereits den Reizen des Colchagua-Tals erlegen. Die Sonne und der fruchtbare Boden von Chiles arriviertester Weinregion mehrere Stunden südlich von Santiago sind für einen der besten Cabernet Sauvignons Südamerikas verantwortlich, den man direkt aus dem Fass auf Gütern wie dem edlen Lapostolle, dem altmodischen Viu Manent oder dem aufstrebenden Emiliana mit innovativen biodynamischen Anbaumethoden kosten kann.
Ausblick über das Valle de la Luna
Von einer gigantischen Düne aus lässt sich hervorragend die untergehende Sonne beobachten, die den Sand in vielerlei Schattierungen taucht und der Wüste vor der Kulisse ferner Vulkane und der gekräuselten Cordillera de la Sal ein surrealistisches Antlitz verleiht. Wenn im Valle de la Luna das Farbspektakel aus intensiven Lila-, Gold-, Rosa- und Gelbtönen beginnt, vergisst man schnell die Besuchermassen, die dieses Ereignis anzieht.
Elqui-Tal
Wer seine lyrische Ader entdecken möchte und die verstorbene Nobelpreisträgerin Gabriela Mistral bewundert, sollte ein paar träge Tage im Elqui-Tal verbringen. Dichtkunst, Pisco, hübsche Dörfer und sternenfunkelnde Nachthimmel prägen die wohltuende Region voll spiritueller Orte, ökologischer Gasthöfe, Aussichtspunkte und kleiner Destillerien. Hier hat man die Möglichkeit, sonnengegarte Gerichte und andine Fusionsküche mit Kräuteraromen zu kosten, Ballast abzuwerfen und in die Mystik des Tals einzutauchen.
Nationalparktrio von La Araucanía
Der Sur Chico umfasst sieben Nationalparks, darunter die Reserva Nacional Malalcahuello-Nalcas und der Parque Nacional Conguillío, deren dunkle Wüsten aus Vulkanausbrüchen hervorgingen. Mit dem Parque Nacional Tolhuaca voller Araukarien und farbintensiver Lagunen bilden sie ein eindrucksvolles Trio, das die ganze Schönheit dieser Gegend in sich trägt und über eine Ausgangsbasis an der Straße nach Longquimay zugänglich ist.
La Chascona
Pablo Nerudas Haus in Santiago am Fuße des Cerro San Cristóbal zollt seinen beiden großen Lieben Tribut: seiner Frau Matilde (der Name „La Chascona“ bezieht sich auf deren widerspenstiges Haar) und dem Meer. Zwar steht es im Gegensatz zu seinen anderen Häusern in Chile nicht in Küstennähe, doch dafür ähnelt das Wohnzimmer einem Leuchtturm und das Esszimmer einer Kajüte. Zu sehen sind außerdem die schrulligen Sammlungen von Buntglas, Muscheln und Seefahrtinstrumenten des großen Dichters.
Roadtrip auf der Carretera Austral
Auf der 1240 km langen Route durch andines Hinterland mit Parks und Siedlerhöfen warten jede Menge Abenteuer. Die staubige Straße ins Nirgendwo ist der Traum jedes Wanderers und wurde in den 1980er-Jahren unter Pinochet gebaut, um Chiles abgelegene Regionen mit dem Rest des Landes zu verbinden. Heute weist sie einen eher dürftigen Zustand auf. Wer genug Zeit hat, für den lohnen sich Umwege zu Gletschern, Küstendörfern und Bergorten.
Restaurants und Nachtleben
Die chilenische Hauptstadt ist nicht gerade als Partyhochburg bekannt, doch die Szene befindet sich auf dem Vormarsch. Spitzenköche, die in Biorestaurants in Providencia chilenische Fischklassiker neu interpretieren, schöne Menschen, die auf dem Dach des W Hotel Pisco-Cocktails schlürfen und über den atemberaubenden Andenblick schwärmen, sowie lange Nächte in den rustikalen Bars und alternativen Musik-Locations in Bellavista – so könnte ein Abend in Santiago aussehen.
Puerto Williams, der südlichste Punkt
Amerikas südlichste Ortschaft prägen ein raues Flair, abenteuerliche Seemannsgeschichten und jede Menge Wildnis. Teil des Reizes ist der Weg hierher mit der Fähre oder dem Boot über den Beagle-Kanal. Schon wenige Tage nach der Ankunft wird man in dem Dorf mit Namen gegrüßt. Abenteuerlustige können eine fünftägige Trekkingtour auf dem Dientesde-Navarino-Rundweg durch raues, von steilen Gipfeln gesäumtes Hochland unternehmen.
El-Tatio-Geysire
In warmer Kleidung geht’s frühmorgens bei eisigen Temperaturen auf eine Wandertour zu gurgelnden Geysiren, zerklüfteten Kratern und gasspuckenden Fumarolen des Tatio. Das mit 4300 m über dem Meeresspiegel weltweit höchste Geysirfeld wird von spitzen Vulkanen und mächtigen Bergen gesäumt. Während die Sonne über den umliegenden Kordilleren aufgeht und unvermutet in unwirkliche Rot-, Lila-, Grün- und Blautöne taucht, zischt und ächzt das gigantische Dampfbad und stößt weiße Dampfstrahle aus.
Valle Chacabuco (Parque Nacional Patagonia)
Das auch Serengeti des Südkegels genannte neue Schutzgebiet ist die beste Adresse zur Beobachtung der patagonischen Tierwelt, denn die einst heruntergekommene Vieh- und Schaffarm wurde fachkundig in einen international bekannten Modellpark verwandelt. Hier locken Wanderwege zu türkisfarbenen Lagunen, hügeligen Steppen und Bergkämmen, zudem kann man an der Hauptstraße, die zur argentinischen Grenze nahe der Ruta 40 führt, zahlreiche Tiere entdecken.
Anakena-Strand
Wer von einem idyllischen weißen Strand träumt, hat wahrscheinlich Anakena vor Augen. Die größte und beliebteste Bucht der Osterinsel erstreckt sich über eine große Kurve vor der glitzernden, türkisfarbenen See und hübschen Kokoshainen an der Nordküste. Darüber hinaus gibt’s Imbisse, Picknickplätze und ein paar Anlagen. Das Besondere an Anakena sind die zwei bedeutenden archäologischen Stätten, die für eine malerische Kulisse sorgen. Ein Traumstrand mit grandiosen moai – eindrucksvoller geht’s nicht!
Monumento Natural Los Pingüinos
Jedes Jahr versammeln sich 60.000 Magellanpinguinpärchen vor der Küste von Punta Arenas auf der Isla Magdelena. Die Tiere watscheln umher, bewachen ihre Nester, füttern ihre flauschigen Riesenbabys und beäugen misstrauisch jeden Besucher. Vor Ort befindet sich ein historischer Leuchtturm, der in ein interessantes Besucherzentrum umgebaut wurde. Ab dem Festland verkehren regelmäßig Fähren. Die Pinguine bewohnen die Insel zwischen Oktober und März.
Región de los Lagos
Auch wenn es der Name vermuten lässt, besteht das Seengebiet nicht nur aus Binnengewässern. Türkisfarbene Gletscherseen prägen zwar die Landschaft, sind jedoch nicht die einzige Attraktion. Hoch aufragende, perfekt geformte Vulkane mit schneebedeckten Gipfeln, charmante Seedörfer, spektakuläre Nationalparks, Outdoor- Abenteuer und eine einzigartige Latino-Kultur mit deutschen Einflüssen – die Region hat viel mehr als nur agua (Wasser) zu bieten.
Die Hügel von Valparaíso
Bedeutsamkeit erlangte Valparaíso durch seinen Hafen, es sind allerdings die steilen cerros (Hügel), die Generationen von Dichtern, Künstlern und Philosophen inspirierten. Ein Labyrinth aus verschlungenen Wegen, farbenfrohen Häuschen, alten Aufzügen und Straßenlampen klettert die Anhöhen hinauf, die mit dramatischen Meerblicken und fast unheimlich ruhigen, zu Poesie anregenden Momenten aufwarten. Auch wenn man eine Karte dabeihat, wird man sich wahrscheinlich auf halbem Wege verlaufen, aber das ist Teil des Reizes.