Abendessen im Bistro, Paris
In der Hauptstadt reden neuerdings alle vom Néo-Bistro (Neues Bistro) und meinen damit ein kleines, relaxtes Lokal, in dem sich ein engagierter (oft berühmter) Koch austobt. Dazu gehören Christian Constants Les Cocottes, nahe dem Eiffelturm, und das Jadis, das sich in einer kleinen Straße im 15. Arrondissement versteckt. Die Tische stehen dort noch enger als anderswo, die Tagesspezialitäten verkündet eine Schiefertafel und die Küche ist entsprechend einfach – aber kreativ.
Eiffelturm
7 Mio. Menschen jährlich können sich nicht irren – der Eiffelturm ist ein Erlebnis! Ob abendlicher Aufstieg mit Blick auf den Pariser Lichterteppich oder ein Essen im Restaurant 58 Tour Eiffel mit berauschendem Panorama, man kann ihn auf 100 verschiedene Arten erleben. Manche radeln darunter durch, andere joggen hoch, wieder andere kaufen die Ikone als Schlüsselanhänger. Ein Schnappschuss gehört ebenso dazu wie ein Besuch bei Nacht. Uns gefällt das Wahrzeichen am besten zu den seltenen Gelegenheiten, wenn jeder seiner 324 m in einer anderen Farbe leuchtet.
Mont-St-Michel
Die Gezeitenunterschiede machen aus dieser Klosterinsel in der Normandie ein spektakuläres, geheimnisvolles Schauspiel. Laut keltischer Legende ist sie ein Seegrab, in das die Seelen der Toten wanderten. Aber das ist nur eine der vielen Geschichten, die sich um den geschichtsträchtigen Mont-St-Michel ranken und die bei einem Spaziergang barfuß über den geriffelten Sandstrand spürbar werden. Wer genau wissen will, was dieser architektonische Hingucker alles erlebt hat, bucht einen Tagesausflug mit Führer im nahe gelegenen Dorf Genêts.
Champagner
Namen wie Mumm, Mercier und Moët & Chandon aus den Champagnerhochburgen Reims und Épernay sind weltberühmt. Aber das beste flüssige Gold findet sich unserer Meinung nach bei den knapp 5000 kleinen vignerons (Winzerbetrieben), die sich auf rund 320 Dörfer verteilen. Dutzende von maisons (Champagnerhäuser) bieten ihre Tropfen zum Probieren und Kaufen (zu Herstellerpreisen) an. Das macht die Touren durch die fruchtbare Landschaft mit Bilderbuchdörfern zum prickelnden Vergnügen. Unser Tipp: Champagner probieren in Le Mesnil-sur-Oger und im Le Mesnil zu Mittag essen.
Schlösser an der Loire
Wer sich für adeligen Prunk und architektonische Pracht begeistern kann, darf dieses Tal nicht auslassen. Auf ihrem über 1000 km langen Weg zum Atlantik entfaltet die Rhone als einer der letzten fleuves sauvages (wilde Flüsse) Frankreichs einen 1000-jährigen Bilderbogen des französischen Hochadels. Ihre Ufer sind gesäumt von Märchenschlössern mit prunkvollen Sälen und gleißenden Kuppeln. Unverbesserlichen Romantikern empfehlen wir das von Wasser umgebene Schloss Azay-le-Rideau, Villandry und seine Gärten und das nicht so überlaufene Beauregard.
Adrenalinkick, Chamonix
Agent 007 hat es vorexerziert: Die Vallée Blanche ist ein wirklich unvergessliches Erlebnis. Die über 20 km lange Tiefschnee-Abfahrt von der Aiguille du Midi ins Bergsportparadies Chamonix kostet zwar gut 70 €, aber dafür schießt in jeder einzelnen Minute der fünfstündigen Tour wahrscheinlich mehr Adrenalin durch den Körper als im ganzen restlichen Leben. Und wer dann noch nicht genug hat, wagt sich anschließend auf die längste schwarze Abfahrt Europas, La Sarenne, die in Alpe-d’Huez beginnt.
Ste-Chapelle & Chartres
Diese Empfehlung eignet sich nur für sonnige Tage und für Leute, die die Welt gerne durch rosarote Gläser betrachten. Die Fenster von Ste-Chapelle bei Paris, einer der schönsten Kirchen der Christenheit, sind schlichtweg überwältigend. Das blaue Kontrastprogramm bietet Chartres mit seiner Kathedrale Notre-Dame – wer einmal hier war, wird das „Chartres-Blau“ nie mehr vergessen.
Dune du Pilat
Die Dune du Pilat ist ein „Berg“, der Gipfelstürmer mit einem berauschenden Blick auf die Küste mit dem Vogelschutzgebiet Banc d’Arguin und dem Cap Ferret am anderen Ende der Bucht belohnt. Aber neben Europas größter Wanderdüne locken hier auch Surferstrände, die zu den besten am Atlantik gehören. Besonders Laune macht eine Radtour ab Arcachon, für den Magen gibt’s dort ein Dutzend frisch geöffnete Austern und crépinettes (eine Wurstsorte).
Die drei Corniches, Nizza
Auf diesen drei Küstenstraßen, die sich gegenseitig an Steilhängen und Haarnadelkurven überbieten, hat garantiert jeder Filmbilder von Grace Kelly, Alfred Hitchcock, dem Luxusleben von Monaco und seiner skandalumwitterten Fürstenfamilie vor Augen. Dazu die wechselnde Kulisse atemberaubender Ausblicke auf das azurblaue Meer und Europas legendärste Küste, mehr braucht es nicht für einen perfekten Tag – außer vielleicht einen frühmorgendlichen Gang über den Markt auf dem Cours Saleya in Nizza, um sich für ein Picknick einzudecken.
Carcassonne in der Abenddämmerung
Der erste Blick auf die massiven Türme der Cité, die die Stadt Carcassonne (Languedoc) überragen, sorgt für Gänsehaut. Am schönsten ist es hier nach Sonnenuntergang, wenn die Massen verschwunden sind und die Altstadt wieder den rund 100 Einheimischen gehört. Die Handvoll Gäste in den Hotels hinter den Festungsmauern fällt da gar nicht groß auf. Beim Verlassen der Stadt unbedingt zurückschauen – dann präsentiert sich der angestrahlte historische Kern wie ein im Abendlicht schimmerndes Juwel.
D-Day-Strände
Kaum ein Ausflugsziel in Frankreich bringt die Emotionen so stark in Wallung. Heute strahlen die Strände und Felsen friedliche Ruhe aus, aber im Morgengrauen des 6. Juni 1944 war dieser Streifen im Norden der Normandie ein Hexenkessel, in dem die Soldaten der Alliierten über die Leiber ihrer gefallenen Kameraden hinweg landeinwärts strebten. Über den Hügel am Omaha Beach ziehen sich die langen Reihen symmetrischer Grabsteine des amerikanischen Soldatenfriedhofs – stumme Zeugen des horrenden Preises für die Befreiung Frankreichs aus der Nazityrannei.
Pont du Gard
Das Unesco-Weltkulturerbe in Südfrankreich, nicht weit von Nîmes, ist ein Mammutbauwerk: 35 Bögen bilden die obere Etage des 275 m langen römischen Aquädukts, durch dessen Rinne 20 000 m³ Wasser pro Tag fließen sollten. Besonders imposant wirkt es von einem Kanu aus, mit dem es sich prima auf dem Fluss Gard paddeln lässt. Wer lieber über die Brücke joggt, muss dafür bezahlen. Auf jeden Fall darf im Gepäck die Badehose nicht fehlen, denn hinter dem Aquädukt bieten sich Felsen für Sprünge ins kühle Nass an – da werden auch Kinder zu Geschichtsfans.
Provenzalische Märkte
In keiner Region sind die Märkte so attraktiv wie hier. Ob frischer Fisch am Hafen von Marseille, Knoblauchzöpfe im Frühsommer, Cavaillon-Melonen in der heißen Jahreszeit oder Trüffeln, die schwarzen Diamanten des Winters: Die Provence überwältigt stets mit einer Fülle lokaler Produkte, die sich täglich auf den Märkten türmen. Die in Carpentras und Aix-en-Provence sind am bekanntesten, aber jedes Dorf verfügt über solch eine Fundgrube für getrocknete Kräuter, Oliven in verschiedensten Marinaden, Zucchiniblüten und feinstes Olivenöl.
Bergdörfer
Wie Adlerhorste kleben sie an Felsen über dem Meer oder auf Bergkuppen im Hinterland, umgeben von dicken Mauern oder gekrönt von einer Burg ... Da heißt es einen Gang runterschalten, um die Vielfalt an Bergdörfern (villages perchés) in Südfrankreich in aller Ruhe zu Fuß, auf zwei oder vier Rädern zu erkunden. Die meisten stammen aus dem Mittelalter, werden von Gassen durchzogen und nur das Gluckern eines Brunnens durchbricht die Stille der Dorfplatzidylle. Wer den Ausflug mit einem Essen auf einer Terrasse kombiniert – La Table de Ventabren und Les Deux Frères sind perfekt –, wird wünschen, ewig hierbleiben zu können.
Bouchons in Lyon
Volle Lokale mit karierten Tischdecken und angestaubtem Mobiliar gibt’s überall in Frankreich. Dass sie als bouchons zu einem Erlebnis werden, dafür sorgen die Küche und die rustikalen Bräuche in Lyon, wo die Rechnung noch auf Papierservietten gekritzelt wird, die Weinflasche mit Klebstreifen als Tropfenfänger an den Tisch kommt und die Wirte am Wochenende frei machen. Auch wenn hier meist Schweinereien auf dem Teller liegen, gilt Lyon als gastronomische Hauptstadt Frankreichs. Ob das stimmt, sollte jeder selbst herausfinden.
Centre Pompidou-Metz
Der bei Tag strahlend weiße, nachts geheimnisvoll schimmernde neue Tempel der nordfranzösischen Kunstszene hat viel Aufsehen erregt. Wie sein Bruder in Paris beherbergt er Modernes; mit seiner erstklassigen Sammlung und dank der genialen Arbeit eines japanisch-französischen Architektenduos kann er dem Guggenheim in Bilbao oder der Londoner New Tate locker das Wasser reichen. Kunstgenuss gibt’s hier auch in kulinarischer Form als Designer-Lunch im Museumsrestaurant La Voile Blanche, das auf den Tellern echte kleine Kunstwerke anrichtet.
Megalithen in Carnac
Erst beim Radeln über die mit rätselhaften Steinblöcken übersäten Felder wird einem klar, dass die Bretagne schon vor Urzeiten besiedelt war. Niemand weiß, was die Dolmen, Menhire und Steinkreise zu bedeuten haben: Wurde damit ein Gott verehrt? Oder handelt es sich um Fruchtbarkeitssymbole? Das muss jeder selbst entscheiden, während er sich an bretonischen Spezialitäten wie Crêpes und Cidre labt. Besonders gut schmecken sie in der Crêperie au Pressoir in einem traditionellen Langhaus in Carnac, inmitten von Menhiren.
Elsässische Weinstraße
Sie gehört zu den beliebtesten Ausflugsrouten Frankreichs – mit gutem Grund. Eine Fahrt durch den Nordostzipfel des Landes ist wie ein Kaleidoskop aus üppig grünen Rebhängen, trutzigen Burgen und nebelverhangenen Bergen. Vor dem Verdursten retten die Weingüter und Winzerkeller, wo die fruchtigen Elsässer Weißweine entdeckt, probiert und gekauft werden können. Das ultimative Erlebnis bietet eine Fahrt auf der Route des Vins d’Alsace im Herbst, wenn die prallen Trauben darauf warten, gepflückt zu werden und das Laub in einer rostroten Farbsinfonie erglüht.
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