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Besucher aus EU-Mitgliedsstaaten brauchen gar kein Visum, Besucher aus anderen Ländern meist keines für Aufenthalte bis zu 90 Tagen; in manchen Fällen ist ein Schengen- Visum erforderlich.
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Europäische Handys funktionieren überall, mit einer französischen SIM-Karte wird das Telefonieren billiger.
Autofahren
Tempolimits sind im Ortsgebiet 50 km/h, auf Landstraßen 90 (bei Regen 80) km/h, auf Schnellstraßen 110 (bei Regen 100) km/h, auf Autobahnen 130 (bei Regen 110) km/h.
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Egal, ob jemand fünf oder fünfzig Tage Zeit hat – aus den folgenden Tourenvorschlägen kann sich jeder seine individuelle, unvergessliche Reise zusammenstellen.
Paris bekommt zwei Tage zum Ikonen abklappern, aber auch zwischendurch auf einer Caféterrasse relaxen, in Bistros schlemmen und einen Spaziergang an der Seine oder am Canal St-Martin einschieben. Am dritten Tag sind die Renaissanceschönheiten Château de Chambord und Château de Chenonceau an der Loire dran. Wahlweise fährt man direkt in die Normandie und nimmt sich statt einem zwei Tage, um die Kathedrale Notre-Dame in Rouen, den Wandteppich von Bayeux, den von Meer umtosten Mont-St-Michel und die D-Day-Strände zu bestaunen. Tag fünf gehört der Weinregion Bordeaux. Ökologisch korrekt übernachtet sich’s in einer chambre dʼhôtes im alten Weinhändlerviertel von Bordeaux; die Maison du Vin de Bordeaux bietet ein Seminar zum Thema Weinverkostung an. Von dort sind es drei Autostunden bis zur Festungsstadt Carcassonne, nach Nîmes mit römischen Ruinen und zum Pont du Gard. Krönender Abschluss ist ein Abstecher an die Côte d’Azur, wo Monaco mit Grace-Kelly-Romantik und Spielbank aufwartet, eine Strandbar in Brigitte Bardots St-Tropez winkt und Nizza zu einem Spaziergang auf Matisses Spuren einlädt.
Das Empfangskomitee in Calais besteht aus einem 40 km langen Felsengürtel, Sanddünen und den sturmgepeitschten Stränden der Côte d‘Opale. Auf dem Weg nach Südwesten schmeckt in Dieppe fangfrischer Fisch zum Mittagessen, in Rouen verdient die Kathedrale einen Stopp und die malerischen Klippen von Étretat sind ideal für ein Picknick, bevor die hübschen Seebadeorte Honfleur, Deauville oder Trouville sich als Standquartier anbieten, um die Normandie zwei Tage lang zu durchstreifen. Tag drei gehört den D-Day-Stränden, wo die Alliierten landeten, Tag vier dem MontSt-Michel und seiner malerischen Bucht (unbedingt barfuß über den geriffelten Sand laufen!). Die erste Woche endet in der Bretagne mit einem Erholungstag in einem altmodischen Strandzelt in Dinard und einem zünftigen Spaziergang durch die spektakuläre Landschaft rund um Camaret-sur-Mer. Start der zweiten Woche ist die lange Fahrt Richtung Süden bis ins mondäne La Rochelle, das mit leckeren Meeresfrüchten verwöhnt. Am nächsten Morgen wird der kulinarische Aspekt noch intensiviert, denn es geht weiter nach Süden durch die Weinregion Médoc bis nach Bordeaux. Rausch ausschlafen und weiterfahren in Richtung Mittelmeer mit Stippvisiten in Toulouse und/oder Carcassonne. Die Camargue mit ihren Sumpfgebieten, wo sich Flamingos, Pferde und eine unwahrscheinliche Vogelvielfalt wohlfühlen, ist ein Fest fürs Auge. Das wusste schon van Gogh und auf seinen Spuren geht’s weiter nach Arles, wo sich die Restaurants L’Atelier oder La Chassagnette für eine mittägliche Schlemmerei anbieten. Endpunkt der Tour ist das bodenständige Marseille.
Der Startschuss zur Frankreichrallye fällt in Straßburg mit seinem Münster, dem von Kanälen durchzogenen historischen Stadtviertel Petite France und einer Rast in einer traditionellen winstub (Weinstube). Danach (ver-)führt die Route des Vins d’Alsace (Elsässische Weinstraße) durch grüne Auen und die Vorberge der Vogesen zu gelegentlichen Weinproben. Die Betonung liegt auf „gelegentlich“, da die Jugendstilarchitektur von Nancy einen klaren Kopf erfordert; es lohnt sich, dort zu übernachten, um die nachts romantisch beleuchtete Place Stanislas zu genießen. Die erste Woche findet in den Champagnerkellern von Épernay ihren gebührenden Abschluss. Woche zwei widmet sich den Highlights von Normandie und Bretagne: Bayeux und sein Bildteppich, die D-Day-Strände, der Mont-St-Michel und Carnac im sagenumwobenen Land der Kelten. Danach geht’s in Richtung Süden ins Vézère-Tal, wo man sich in die Steinzeit zurückversetzt fühlt. In der dritten Woche zieht das Tempo etwas an: Von der Dordogne geht’s durch das Haut-Languedoc und die spektakulären Gorges du Tarn nach Avignon mit seiner abwechslungsreichen Cafészene. Nun wird’s sportlich: Der Mont Ventoux ist auch für Nichtradfahrer eine Herausforderung. Als Belohnung wartet schon die majestätische Stadt Lyon weiter im Norden, von wo aus sich für alle, die noch eine weitere Woche Zeit haben, ein abenteuerlicher Abstecher in der Bergwelt der Alpen anbietet. Die letzte Etappe führt zu den edlen Tropfen des Burgund: Beaune, Dijon und Vézelay gehören zu den größten Attraktionen, nicht nur in Sachen Wein. Das standesgemäße Endziel der Tour ist Paris.
Ausgangspunkt ist St-Malo mit Befestigungsanlagen von Vauban, deren Besichtigung bei Sonnenuntergang besonders stimmungsvoll ist; der nächste Tag ist für den Rest der Hafenstadt reserviert. Bei Ebbe empfiehlt sich ein Spaziergang hinüber zur Île du Grand Bé, wo in St-Servan ein Turm aus dem 14. Jh. spektakuläre Aussichten bietet. Am nächsten Tag geht’s entlang der Côte d̛Émeraude nach Roscoff, 200 km weiter westlich. Dinard ist ein interessanter Zwischenstopp; bei Sillon de Talbert sind oft Seetangsammler unterwegs. Tag vier gehört dem Cidre in Argol auf der Presqưîle de Crozon, den Megalithen rund um Carnac und der mittelalterlichen Burg in Josselin. Nun geht’s an der Atlantikküste entlang Richtung Süden und wer Großstädte mag (oder gerne auf einem mechanischen Elefanten reitet), macht einen Abstecher nach Nantes. Andernfalls gleich zu den idyllischen Wasserstraßen des Marais Poitevin weiterfahren, das auch „Grünes Venedig“ genannt wird. Bordeaux heißt das Ziel am sechsten Tag, mit der Gelegenheit, berühmte Tropfen zu probieren. Endpunkt ist Europas höchste Sanddüne, die Dune du Pilat bei Arcachon, das für seine Austern bekannt ist.
Los geht’s in Paris, von wo aus die Reise zu Renaissanceschlössern und Champagnerkellern führt. Der erste Tag gehört Frankreichs prächtigstem Schloss, dem Château de Versailles, und seinen weitläufigen Gärten. Am nächsten Tag geht’s mit dem Zug nach Chartres, wo die best erhaltene mittelalterliche Kathedrale Frankreichs mit ihren blauen Glasfenstern wartet. Das Städtchen Chantilly ist ideal, um ein relaxtes Mittagessen mit einem Renaissanceschloss, formalen Gärten und – rechtzeitig Tickets besorgen! – einer beeindruckenden Reitervorführung zu kombinieren. Am vierten Tag steht das elegante Reims mitten in der Champagne auf dem Programm. Nach der Besichtigung der Kathedrale wartet die berühmte Edelbrause auf eine Probe. Genießer fahren am nächsten Tag noch nach Épernay in die zweite große Champagnerhochburg. Am Tag sechs finden die Wasserspiele der Brunnen des nicht so überlaufenen Château de Vauxle-Vicomte erst nachmittags statt; anschließend gibt’s eine Schlossbesichtigung bei Kerzenlicht. Zum Ausklang der Woche lohnt sich ein Ausflug in den futuristischen Pariser Stadtteil La Défense oder (wenn Kinder dabei sind) ins Disneyland.
Westlich von Paris mit seinen romantischen Ecken liegen beeindruckende Highlights wie die unter dem Schutz der Unesco stehende Stadt Blois, wo sich die begrenzte Zeit am besten nutzen lässt, wenn für Tag zwei eine organisierte Schlössertour gebucht wird: Die Perle aller königlichen Residenzen, das Château de Chambord, und der bezaubernde Klassiker Château de Cheverny mit seinen gut bestückten Hundezwingern sollten auf jeden Fall auf dem Programm stehen. Am dritten Tag geht’s in Richtung Südwesten entlang der Loire, Frankreichs längstem Fluss, bis nach Amboise, dem letzten Wohnort Leonardo da Vincis, und ins gutbürgerliche Tours. Am Tag darauf wartet 34 km weiter östlich das idyllisch am Fluss Cher gelegene Château de Chenonceau auf eine Stippvisite. Der Trip endet mit Frankreichs Elitereitschule in Saumur und der bescheidenen, dafür aber umso bewegenderen Abteikirche Fontevraud-l’Abbaye. Eine schicke Übernachtungsadresse in dieser von Schlössern verwöhnten Gegend ist das Château de Verrières.
Diese Reise für Rotweinfans beginnt in der von Römerstadt Auxerre mit Binnenhafen, 170 km südöstlich von Paris. Sehenswert sind die altehrwürdige Abtei und die gotische Kathedrale; Treidelpfade verlocken zu einer Radtour am Nachmittag. Tag zwei sieht einen Fahrradausflug in das 25 km nördlich gelegene Städtchen Pontigny vor, wo das letzte burgundische Relikt zisterziensischer Architektur bestaunt werden kann. Wer dort nicht übernachten will, fährt das kurze Stück weiter bis Chablis, wo weitere Radausflüge und Spaziergänge durch die Weinberge des Burgunds warten. Unbedingt genug Zeit einplanen, um die sieben grands crus dieses bekannten Weinorts zu verkosten! Tag vier führt auf Landstraßen nach Süden bis zum Bilderbuchdörfchen Noyers-sur-Serein, dann weiter nach Osten zur schönen, von der Unesco geschützten Abbaye de Fontenay und endet im 25 km weiter südlichen Semur-enAuxois. Der letzte Tag gehört Dijon und seinen malerischen Wahrzeichen aus dem Mittelalter und der Renaissance. Wer noch ein bisschen Zeit hat, zuckelt durch das Weinanbaugebiet Côte-d’Or bis Beaune oder fährt nach Lyon im Rhone-Tal.
Zunächst bietet sich ein Bummel durch die märchenhafte Altstadt von Annecy (45 km südlich von Genf) an, nachmittags lockt der Genfer See mit Badespaß (im Sommer) oder Uferspaziergängen. Am zweiten Tag geht’s nach Chamonix am Fuß des Montblanc, dem höchsten Gipfel Westeuropas. Dort lockt die Seilbahn hinauf zur Aiguille du Midi oder der Zug bis zum Gletscher Mer de Glace; im Winter wartet die Vallée Blanche mit traumhaften Tiefschneeabfahrten. Weitere unvergessliche Blicke auf die Gebirgslandschaft ermöglichen die Pisten, Loipen und Wanderwege, die von den schicken, malerisch gelegenen Bergdörfern St-Gervais und Megève ausgehen. Wenn sich der Adrenalinspiegel wieder beruhigt hat, geht’s weiter über Chambéry zum Parc National de la Vanoise, wo Les Trois Vallées mit noch mehr spektakulären Wintersport und Wandermöglichkeiten aufwarten. Als Finale dieser Alpentour schließt sich eine berauschend schöne Fahrt durch den Parc National des Écrins bis Briançon an. Dieses Städtchen ist eines der bezauberndsten mittelalterlichen Juwelen der französischen Alpen und berühmt für seine gut erhaltenen, von Vauban gebauten Befestigungsanlagen
Das Tor zum heißen Süden ist Nizza, einer der Stars an der Côte d’Azur mit Belle-Époque-Palästen und Sand stränden. Am zweiten Tag stehen die drei corniches mit atemberaubenden Ausblicken auf die Riviera auf dem Programm. Tag drei sieht einen Abstecher mit dem Zug ins mondäne Monaco vor. Am vierten Tag geht’s weiter nach St-Tropez, in dessen Hafen sich die Millionärsyachten drängeln, während auf den Straßen Künstler und Artisten zeigen, was sie draufhaben. Frühaufsteher bummeln am nächsten Morgen über den Markt auf der Place des Lices, Sonnenanbeter verbringen den Nachmittag im Sand der Plage de Pampelonne. Tag sechs bietet zwei Alternativen an: Eine spektakuläre Fahrt entlang der Corniche des Maures bis Bormes-les-Mimosas und danach über den Bergpass Route des Crêtes oder einen Ausflug mit dem Boot zu den Îles d̛Hyères. Am nächsten Tag geht’s landeinwärts nach Aix-en-Provence, das mit Architekturperlen aus dem 19. Jh., idyllischen Plätzen und trendigen Cafés verwöhnt. Die letzten beiden Tage gehören den wildromantischen Gorges du Verdon, Europas größten Felsenschluchten, oder dem Luberon mit seinen fotogen auf Hügeln drapierten Dörfern.
Warme bis heiße Sommer, milde Winter
Paris: Mai & Juni
Bretagne & Normandie: April–Sept.
Französische Riviera: April–Juni, Sept. & Okt.
Korsika: April–Juni, Sept. & Okt.
Warme bis heiße Sommer, kalte Winter
Französische Alpen: Ende Dez.–Anfang April (Skifahren) oder Juni & Juli (Wandern)
Hauptsaison (Juli & Aug.)
Zwischensaison (April–Juni & Sept.)
Nachsaison (Okt.–März)
Bis 100 €
100–200 €
Über 200 €
am Aéroport Roissy- Charles-de-Gaulle
am Aéroport d’Orly
Okay, Paris ist das Mekka der Luxusgüter, von Haute Couture über edle Modeaccessoires (ein Seidenschal von Hermès gefällig?) und Wäsche bis hin zu Parfüm und Kosmetik. Aber meist sind diese Objekte der Begierde in Frankreich nicht billiger als zu Hause. Wer kann, legt seine Reise in die Zeit der Ausverkäufe, die in Frankreich soldes heißen und laut Gesetz für jeweils drei Wochen im Januar und im Juli stattfinden. Dann gibt’s Designerklamotten und Streetwear zu Schnäppchenpreisen. Ansonsten nach Worten wie degriffés (Markenprodukte, bei denen das Etikett entfernt wurde), bonnes affaires (Sonderangebote) und dépôt-vente (secondhand) Ausschau halten. Ebenfalls phantastische Jagdgründe sind die Factory Outlets in Troyes und Calais.
Bei Provence denken wir sofort an Lavendelfelder, blühende Sonnenblumen, malerische Steindörfer, tolles Essen und erstklassigen Wein. Die Regionen Vaucluse und Luberon verkörpern perfekt das provenzalische Klischee. An der Rhone-Mündung wird der zerklüftete Kalkstein von Salzsümpfen mit leuchtend rosa Flamingos abgelöst. Weiter im Süden verändert sich das Licht, das van Gogh und Cézanne einst so fesselte – ein Vorgeschmack auf die von der Sonne gebleichten Landschaften der Camargue. Inmitten der steil aufragenden Gipfel und unberührten Natur der Haute-Provence thronen in den Gorges du Verdon 800 m hohe Granitfelsen über dem Fluss. Weitere Überraschungen der Region sind ihre Städte – darunter das heißblütige Marseille, das 2013 Europäische Kulturhauptstadt sein wird. Und überall isst man hervorragend, mit kräftigen, unverfälschten Aromen wie dem sonnengereifter Tomaten, die nur mit ein paar Tropfen Olivenöl und ein paar Körnchen Fleur de Sel aus der Camargue verfeinert werden.
Reisezeit - Die Highlights
Abseits der Ausgetretenen Pfade
In der Provence ist es nicht schwer, den Touristenströmen zu entkommen. Outdoorfeeling bieten eine Tour entlang der zerklüfteten Küste von Marseille zu den Calanques oder ein Picknick in den friedvollen Jardins de l’Abbaye – nur einen Sprung über den Fluss. Auch die Landzungen und Inseln der Réserve Nationale de Camargue oder die Bergpfade auf dem Mont Ventoux versprechen Natur pur. Wem der Sinn eher nach Luxus steht, der zieht sich zurück in die Combe de Lourmarin zur Ferme Auberge Le Castelas oder zur Auberge de l’Aiguebrun und genießt dort sonntags ein köstliches Essen. Gut versteckt an einer Nebenstraße des Luberon liegt der Eissalon L’Art Glacier mit hausgemachtem Eis und Bergpanorama. Lehrreich ist ein Abstecher in den Prieuré de Ganagobie, wo sich die Mönche vor allem an zwei Gebote halten. Eines davon heißt „Zuhören“. Von ihrer Gelassenheit kann sich jeder eine Scheibe abschneiden.
Es gab Zeiten, da war Marseille eine beliebte Zielscheibe französischer Witze. Aber das ist vorbei. Die cité phocéenne hat ein unglaubliches Comeback hingelegt und sich quasi neu erfunden. Heute sonnt sie sich in ihrem fabelhaften neuen Look: Da wären z. B. das Panier-Viertel, das neue Viertel République mit seinen schicken Boutiquen und Gebäuden im Stil Haussmanns, die schicke neue Straßenbahn und die nagelneuen Docks mit Bootshafen rund um die berühmte gestreifte Cathédrale de la Major.
Die Einwohner von Marseille behaupten, dass das raubeinige Chaos der Stadt zu ihrem Charme dazugehört und sie trotz all ihrer Fehler ein sehr liebenswerter Ort sei. Und sie haben recht: Mit seiner einzigartigen Geschichte, seinem Mix der Kulturen, seinen Märkten, die an nordafrikanische Basare erinnern, seinem uralten Hafen und seinen Corniches (Küstenstraßen), die
sich an felsigen Meeresarmen, Buchten und sonnenverwöhnten Stränden entlangwinden, schleicht sich Marseille langsam, aber sicher in die Herzen der Besucher. Und der letzte Beleg dafür, dass sich die Stadt nicht verstecken muss, kam mit der Wahl zur Europäischen Kulturhauptstadt 2013.
Marseille in zwei Tagen
Frühstück bei Pain & cie und belegte Sandwiches zum Mitnehmen in der Nähe des Fähranlegers im Jardin des Vestiges, dann eine Bootsfahrt zum château dʼIf. Für zusätzliches Strandvergnügen sorgt ein Kombi-Ticket zu den Îles du frioul. Nach der Rückkehr zum Vieux Port geht’s die Kais entlang und hinauf zum Altstadtviertel Le Panier. Bei chez Madie Les galinettes gibt es frischen Fisch und in der Bar La caravelle abends leckere Cocktails.
Am zweiten Tag führt eine Radtour zur espace borély zum Wassersport. Alternativ geht es mit dem Bus Le grand tour rauf zur basilique notre-dame de la garde mit ihrer grandiosen Aussicht. Abends lockt Au Petit nice zum Aperitif am szenigen Cours Julien und danach geht’s zum Abendessen ins La cantinetta.
Kostenloses Vergnügen
Die Hafenfähre (8–12.30 & 13–17 Uhr) verkehrt zwischen dem Rathaus (auf der Nordseite) und der Place aux Huiles (auf der Südseite). Über den Hafen wachen an der Südseite zwei Festungen, das bas fort St-Nicolas und jenseits des Wassers das fort St-Jean, das im 13. Jh. vom Ritter- und Hospitalerorden des hl. Johannes von Jerusalem errichtet wurde. 1943 wurde das Viertel auf der Nordseite des Quai du Port, das historische Viertel Le Panier, von deutschen Truppen in die Luft gesprengt und nach Kriegsende weitgehend wieder aufgebaut.
Zwischen dem alten und dem „neuen“ Hafen erhebt sich die auffällige byzantinische cathédrale de la Major. Ihre gestreifte Fassade besteht aus weißem Cassis-Stein aus der Gegend und grünem Marmor aus Florenz. Lange stand dieses einzigartige Bauwerk in einer ziemlich öden Gegend, aber jetzt erhält es im Rahmen der Neuerschließung des Hafengebiets La Joliette einen neuen Stellenwert. In den kleinen Fußgängerstraßen rund um die Place thiars und den cours honoré d’estienne d’Orves an der Südseite des Vieux Port wimmelt es von Restaurants und Cafés, die bis in die Nacht geöffnet haben.
Nordöstlich der Canebière und des Cours Belsunce wird das heruntergekommene belsunce-Viertel nach und nach saniert. Im hippen 6. Arrondissement, besonders in der Fußgängerzone rue st-ferréol, winken modische Schnäppchen. Auch die früher trostlose, inzwischen aber aufgefrischte rue de la république erinnert an eine Pariser Shoppingmeile, auf der alle großen Modeketten vertreten sind. Wer vom Vieux Port Richtung Westen geht, gelangt zur Abbaye st-Victor, dem Geburtsort des Christentums in Marseille, errichtet auf einer Nekropole des 3. Jhs. v. Chr. Am Ende der Landzunge lockt der friedliche Jardin du Pharo als perfektes Picknickplätzchen und zum Beobachten des Sonnenuntergangs.
Best of Marseille...
...für Aktive
... für Entspannte
... für Event-Liebhaber
Aix-en-Provence ist für die Provence, was die rive gauche für Paris ist: eine Enklave des Bohemeschicks. Nicht zu fassen, dass Aix (sprich „Ex“) nur 25 km vom chaotisch-exotischen Marseille entfernt ist, und es ist kein Wunder, dass die zwei schlecht aufeinander zu sprechen sind.
Die 30 000 Studenten der Université de Provence Aix-Marseille, darunter viele aus dem Ausland, prägen das Stadtleben mit unzähligen Bars, Cafés und erschwinglichen Restaurants. Aix ist reich an Kultur (Paul Cézanne und Émile Zola sind berühmte Söhne der Stadt) und macht mit seinen platanengesäumten Boulevards und schicken Boutiquen einen sehr ehrwürdigen Eindruck. Vor allzu viel Snobismus aber bewahrt die fröhliche Studentenschaft.
Sehenswertes & Aktivitäten
Vieil Aix (Altstadt): Kunst, Kultur und Architektur bietet Aix im Überfluss und die Stadt ist ein Paradies für Flaneure – vor allem in der autofreien Altstadt Vieil Aix.
Der elegante cours Mirabeau bildet das Herz von Aix. Auf der sonnigen Nordseite drängen sich die Cafés auf dem Bürgersteig. Die Südseite schmücken vornehme hôtels particuliers (herrschaftliche Stadthäuser) aus der Renaissance.
Das im 17. Jh. angelegte quartier Mazarin südlich vom Cours Mirabeau birgt einige der schönsten Gebäude von Aix. Noch weiter südlich liegt der friedliche Parc Jourdan, der vom größten Brunnen der Stadt beherrscht wird. Im Park liegt auch das boulodrome Municipal, in dem die Einheimischen unter Platanen pétanque spielen.
Noch mehr Grün gefällig? Na ja, eigentlich eher trockenes Gestrüpp... Die nahe gelegene Montagne ste-Victoire lockt mit ein paar Dutzend Wander- und Radwegen. Die Touristeninformation verkauft die hervorragende Karte Montagne Ste-Victoire (4,50 €) mit 24 detaillierten Tourbeschreibungen.
Lonely Planet Tipp: Fondation Victor Vasarely
Das spannende Gebäude der Fondation Victor Vasarely, 4 km westlich der Stadt, wurde vom Meister der Op-Art selbst entworfen und besteht aus einer Abfolge von wiederkehrenden Drei- und Sechsecken, die sich bis in die wabenförmige Deckenverglasung fortsetzen. Obwohl reparaturbedürftig, ist
das Gebäude ein Meisterwerk: 16 ineinander übergehende sechseckige Galerien wurden speziell zu dem Zweck gebaut, die Muster von Vasarelys raumhohen, psychedelischen Geometriekunstwerken in Szene zu setzen. Bus 4 oder 6 fährt bis zur Haltestelle Vasarely.
Aix-zellent
Tolle Sparmöglichkeiten bietet der Aix city Pass für 15 €, der fünf Tage gültig ist und freien Eintritt zum Atelier Paul Cézanne, zur Bastide du Jas de Bouffan und zum Musée Granet gewährt und außerdem eine Fahrt mit der Minitram und die Teilnahme an einer der Stadtführungen der Touristeninformation umfasst. Erhältlich ist der Pass bei der Touristeninformation und den beiden Cézanne-Sehenswürdigkeiten.
Kulinarischer Abstecher
Das kaum bekannte Bergdorf Ventabren (5000 Ew) 16 km westlich von Aix ist ein perfektes Ziel für einen faulen Tag. Nach einem Streifzug durch die sonnenwarmen, gepflasterten Gassen, einem Abstecher in eine Kirche aus dem 17. Jh. und einer phantastischen Aussicht auf die Provence von der Ruine des château de la reine Jeanne lockt ein köstliches Mittag- oder Abendessen im La table de Ventabren (www.latabledeventabren.com; 1 rue Cézanne; Menü 41–50 €; Mi–So mittags, Di–So abends), das allein schon Grund genug ist, hierherzukommen. Die Terrasse bietet Aussicht auf die fernen Berge, die an sternenklaren Nächten geradezu magisch wirken. Küchenchef Dan Bessoudo, der erst kürzlich einen der heiß begehrten Michelin-Sterne ergatterte, kreiert einfallsreiche, hoch moderne französische Gerichte und umwerfende Desserts. Schnell hinfahren, bevor sich die Preise verdoppeln! Und auf jeden Fall reservieren.
Süße Sünde
Die süßeste Versuchung seit dem Hochzeitsbankett von König René II. ist die marzipanähnliche Spezialität calisson d’Aix, eine mandelförmige, etwas zähe Delikatesse aus gemahlenen Mandeln und Fruchtsirup zwischen zwei Oblaten mit einem Überzug aus Zuckerguss. Die traditionellen Calissonniers stellen sie noch heute her, z. B. die confiserie Léonard Parli (www.leonard-parli.com; 35 av. Victor Hugo), die auch kostenlose Führungen durch ihre angeschlossene Backstube anbietet; nähere Infos vorab telefonisch erfragen.
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