Goa

Uhrzeit 12:22

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Willkommen in Goa

Eigentlich schade, dass Goa mit einer Geschichte des Gammlertums und Hippielebens belastet ist, denn es bietet viel mehr als nur Sonne, Sand und psychedelisches Treiben. Der Reiz Goas besteht darin, dass es sich vom restlichen Indien abhebt und klein genug ist, um so intensiv erkundet zu werden, wie das mit keinem anderen indischen Staat möglich ist. Die vertrauten Überbleibsel des europäischen Kolonialismus und römischen Katholizismus lassen es leicht zugänglich erscheinen. Und die bilderbuchartige Exotik, die Liberalität der Menschen und die politische Fortschrittlichkeit, die so nirgendwo sonst in Indien zu finden ist, wirken auf westliche Besucher ansprechend.

Diese einstige portugiesische Enklave an der Westküste Indiens genießt seit den wilden 60er Jahren unter Travellern einen legendären Ruf. Damals war Goa dank seiner preiswerten Unterkünfte, der leicht erhältlichen Drogen und der vermeintlichen Gelegenheit, durch splitternacktes Herumtoben am Strand "zurück zur Natur" zu gelangen, eine unverzichtbare Station auf der Hippieroute.

Traveller fühlen sich in Goa immer noch geradezu dazu verpflichtet, bedeutungsvoll "abzuhängen", sich besonders locker zu geben und in einem ziemlich albernen Ethnolook herumzulaufen, doch sind die berühmt-berüchtigten Hippies inzwischen von Rucksackreisenden, indischen Besuchern und Schwärmen noch etwas unsicherer Pauschaltouristen aus Europa verdrängt worden. Obwohl noch etwas Nostalgie für die alten Zeiten zu spüren ist, in denen die Partys stets größer, besser und authentischer waren als heute, neigen die heutigen Westler mit zweitem Wohnsitz in Goa weniger dazu, der Vergangenheit hinterherzutrauern, sondern verbringen die Nebensaison (März-September) dafür lieber in New York oder Amsterdam.

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