Taj Mahal
Angst vor Tourbussen oder Touristenscharen sollten nicht dazu führen, den Taj Mahal möglicherweise etwa auszulassen: Das geht nicht. Selbst an heißen, vollen Tagen ist dieses Weltwunder immer noch die „Krone der Paläste“. Die Mauern des Liebesmonuments scheinen von Kaiser Shahjahans Verehrung für sein teures „Palastjuwel“ Mumtaz Mahal widerzuhallen: Das Mausoleum aus Marmor zieren eingelegte Kalligrafien, (Halb-) Edelsteine und komplexe Blumenmuster, die für das Paradies stehen.
Keralas Backwaters
Solch tolle Orte wie Keralas Backwaters sind selten: Tropische Flora säumt dieses 900 km lange Netz von Flüssen, Seen und Lagunen. Hier gibt’s wohl kaum eine ruhigere und privatere Erkundungsmöglichkeit, als ein paar Tage auf einem schilfgedeckten Hausboot aus Teakholz zu verbringen. So treibt man dahin – vielleicht während des Sonnenuntergangs hinter den Palmen, eines Mahls mit super Kerala-Seafood oder beim Einschlafen unter dem Sternenzelt – und vergisst zeitweise das Leben zu Lande.
Heiliges Varanasi
In Varanasi scheint sich förmlich alles am stark verschmutzten Ganges abzuspielen: Die Leute kommen her, um zu schwimmen, zu beten, für Betrieb zu sorgen, jemanden einzuäschern oder Wäsche bzw. Büffel zu schrubben oder auch, um zu sterben. Die Flussgöttin wäscht von allen Sünden rein und hilft, dem lästigen Kreislauf von Leben und Tod zu entfliehen. So ist dies der richtige Ort für ein rituelles Bad: Tief durchatmen, die zahllosen Schlepper anlächeln, ans heilige Wasser laufen und das Karma reparieren!
Reizvolles Darjeeling
Das weltberühmte Darjeeling liegt ganz oben in Indiens äußerstem Nordosten – zwar nicht mehr wie einst, als romantisches Bergrefugium, aber immer noch reizvoll: Frauen in bunter Kluft be schneiden hier ausladende Teesträucher auf sanften Hügeln. Der majestätische Himalaja bohrt sich durch Wattewolken, während die Sonne hinter den Bergen aufsteigt. Kleine Gassen winden sich im Bergdunst an Wäscheleinen oder Klöstern vorbei. Darum lohnt es sich, die Minibahn zu nehmen und alles in vollen Zügen zu genießen – den Tee plus den legendären Zauber der Stadt.
Die Höhlen von Ajanta
Die Mönche, die die Höhlen von Ajanta im 2. Jh. v. Chr. aus dem Fels schlugen, waren möglicherweise Asketen – aber mit einem Blick für Dramatik: Von den 30 Waldgrotten in einer hufeisenförmigen Steilwand führten ursprünglich Einzeltreppen hinunter zum Fluss. Die Architektur und die emporragenden Stupas inspirierten hier einst Leben und Meditation. Jahrhunderte später folgte jedoch das wahre Highlight: Szenen aus Buddhas Leben als herrliche Reliefs und Malereien. So war das örtliche Höhlenleben offenbar recht attraktiv.
Traumhaftes Hampi
Die surreale Felslandschaft des heutigen Hampi war früher die Hauptstadt eines mächtigen Hindureichs: Die gut er haltenen Tempel und Palastruinen des prächtigen Vijayanagar passen sich erhaben in die Umgebung ein. Bei einem alten Elefantenstall sitzen riesige Felsen auf schmalen Sockeln, Tempel verbergen sich in Klüften zwischen den Brocken. Nahe einer Königinnen-Riesenbadewanne gleiten einfache Rundboote an Reisfeldern und Büff eln vorbei. Wenn der Sonnenuntergang diese Traumlandschaft rosa färbt, weilt man wohl auf einem anderen Planeten.
Zugreisen
Obwohl Inlandsflüge immer beliebter werden, sind lange Zugfahrten in Indien nach wie vor die typische, vorherrschende Reiseform – rund 20 Mio. Passagiere reisen täglich mit der Bahn. Vom Flieger aus sieht man nämlich nicht, wie Indiens abwechslungsreiche Landschaft von trockenen Tälern über üppige Bergwälder hin zu hellgrün leuchtenden Reisfeldern wechselt. In Zügen können sich Traveller außerdem zu Familien und anderen Einheimischen gesellen. So erfahren sie beim Rattern der Räder und bei einer Tasse Tee auf ganz altmodische Weise etwas über Indiens Kultur.
Atmosphärisches Puducherry
Ein kleines Stück Frankreich in Tamil Nadu? Pourquoi pas? Die gepflasterten Straßen der früheren französischen Kolonie säumen gelbe Häuser und prächtige, reich verzierte Kathedralen. Die Croissants sind der Kracher. Doch Puducherry hat auch all die Tempel, Geschichte und Betriebsamkeit einer typisch tamilischen Stadt. Dank des zentral gelegenen Sri Aurobindo Ashram ist es zudem ein klassischer Rückzugsort. Yoga, Pain au chocolat, Hindugötter und Kolonialarchitektur ergeben offensichtlich einen atmosphärischen Mix.
Tee in einer Hill Station
Täler, Wüsten und palmengesäumte Strände – schön und gut. Doch da unten kann es heiß werden! Indische Prinzen und britische Kolonialisten nutzten die kühlen Bergstädte des Landes lange zur Flucht vor der Sommerhitze. Noch heute punkten die Hill Stations mit üppigen Wäldern, frischer Bergluft und malerischen Teeplantagen. So wickle man sich bei einer dampfenden Tasse einheimischen Tees in eine Decke, spähe nach Bergvögeln, die über die diesigen Hügel gleiten und erlebe Indiens kühle Seite.
Marktviertel
Shoppingsüchtige: bitte beherrschen! Konsumverweigerer: umdenken! Denn Indiens Märkte bieten garantiert etwas Begehrliches (das man aber eventuell vorher noch nicht gekannt hat). Fröhliches Feilschen eingeschlossen. Das Angebot an kunterbunten Saris, glitzerndem Goldoder Silberschmuck, schimmernden Zinnoberbergen, aromatisch-frischen Gewürzen, Kopfmassierern aus Edelstahl, Armreifen, Haarklammern, Motorradaufklebern, hohen Obststapeln, Ringelblumen, Kokosnüssen und Schlafanzügen mit aufgedruckten Bollywoodstars ist, nun ja, einfach verblüffend.
Goas Strände
Zum Faulenzen gibt’s weltweit vielleicht keinen besseren Ort als einen von Goas spektakulären Stränden. Mit Palmenhainen auf der einen Seite und sanft schwappenden Wellen auf der anderen, erfüllt der weiße Sand jede Vorstellung vom Tropenparadies. Doch diese perfekten Strände sind kein Geheimtipp: Sie strotzen auch vor Restaurantbuden und großen Touristenscharen. Goas Schätze sind etwas für gesellige Leute und Luxusfans, die frische Meeresfrüchte und entspannte Ferien schätzen.
Mumbais Traumarchitektur
Schon immer hat Mumbai alles in seinem Zentrum aufgesaugt und sich selbst zu eigen gemacht. Das architektonische Ergebnis ist ein berauschender Gebäudemix mit zahllosen Einflüssen. Die Türme im Art-décound modernen Stil fallen auf. Dennoch definiert eine vielseitige viktorianische Kombination (Neugotik, indo-sarazenische und venezianische Gotik) Mumbais schillernd-schönes Gesicht. All die Türme, Giebel, Bögen und zwiebelförmigen Kuppeln erlauben prima Spaziergänge durch die Stadtgeschichte.
Safaris
In Indien einen Tiger zu erspähen, ist schwierig, aber nicht unmöglich. Doch selbst trotz eines misslungenen Sichtungsversuchs ist es toll, eines der vielen Waldschutzgebiete per Elefantenritt zu erkunden – umgeben von Vögeln und Schmetterlingen. Oder einfach von Elefanten und Tigern auf Kamele umsatteln: Bei Wüstensafaris rund um Jaisalmer oder Bikaner reitet man diese großen, lustigen Tiere und zeltet zwischen Dünen unterm Sternenhimmel.
Lebendige Straßen
Zuerst vielleicht purer Stress: Staub im Gesicht, Lärm in den Ohren, Passanten im Weg. Doch wer sich erst daran gewöhnt hat, entdeckt dazwischen Karren mit super Pfannengerichten, Schnörkelmuster auf Lastwagen, Blumengirlanden nebst freundlichen Verkäufern. Autos, Rikschas und Fahrräder, die zu einem geheimen Rhythmus tanzen. Leute, die mehrere der über 1500 Landessprachen sprechen. Und natürlich Kühe – diese netten, sturen Tiere, die Gandhi als „Mütter von Millionen indischer Menschen“ bezeichnete.
Berge & Klöster im Himalaja
Wo die Luft im Norden kühler und frischer wird, weichen malerische Hill Stations verschneiten Gipfeln. Kultureinflüsse erreichten diese Hochburg des tibetischen Buddhismus nicht über Küsten, sondern über Bergpässe. Mehrstöckige Klöster erheben sich hier so lebendig und poetisch über Wälder oder Steilwände wie die Sonne über den goldenen Kanchenjunga. An Waldpfaden flattern Gebetsfahnen, Mönchsgesänge füllen Meditationshallen, Einheimische bringen ehrerbietig Opfergaben dar – alles im Schatten des mächtigen Himalaja.
Heißes Khajuraho
Manchen zufolge zeigen Khajurahos sinnliche Tempelreliefs das Kamasutra bzw. Praktiken für Tantra-Profis. Andere sehen in ihnen Anschauungsobjekte für Kinder oder Gleichnisse für Gläubige. Doch so ziemlich jeder findet die Szenen neckisch und amüsant. Wer eine Orgie mit neun Personen, Zweisamkeit von Mensch und Pferd oder heiße Nymphen sehen möchte, der ist hier richtig. Mit schwindendem Kitzel wird man auch die erlesene Architektur und Bildhauerkunst der 1000 Jahre alten Tempel bemerken. Und das magische Gefühl genießen, im Indien des 11. Jhs. zu sein.
Festumzüge
Indien kennt sich mit Festivals aus und hat den Festumzug mehrere Jahrtausende lang perfektioniert. Los geht’s meist mit fernen Trompetenklängen, gefolgt von Getrommel. Schon ziehen Menschenmassen, Blaskapellen (oft in traditioneller Kluft: Jodhpurs, Turbane usw.) und ein Festwagen vorbei. Dann Dutzend oder Hundert reich geschmückte Elefanten: Die Riesen tragen z. T. Kopfputz aus Massivgold, transportieren unter Baldachinen Göttinnen und recken bommelbesetzte Schirme in die Höhe, während sie träge zum Rhythmus marschieren.
Jaisalmers Fata Morgana
Jaisalmers Zitadelle aus dem 12. Jh. überragt die Wüste Rajasthans („Land der Könige“) wie eine Sandburg, die eher Traum als Realität zu sein scheint: Auch wenn es sich kaum vom Wüstensand abhebt, wirkt das riesige, goldfarbene Sandsteinfort mit seinen zinnenbesetzten Wällen und Staff eltürmen fantastisch. Innen machen es ein prächtiger Königspalast, märchenhafte havelis (traditionelle Wohnhäuser), schmale Gassen und jainistische, reliefgeschmückte Tempel zum weltweit besten Ort, um sich zu verirren.
Amritsars Goldener Tempel
Als heiligster Schrein der Sikhs lädt der magische Goldene Tempel Angehörige aller Religionen zum Gebet ein. Das atemberaubende Bauwerk erweckt den Anschein, auf einem glitzernden Wasserbecken zu treiben, das nach dem „Nektar der Unsterblichkeit“ benannt ist. Für die außerordentliche Pracht sorgt der intensiv schimmernde Goldglanz (die lotusförmige Kuppel ist mit Echtgold überzogen). Selbst wenn sich hier fröhliche Pilger tummeln, herrscht großer Friede: Draußen singen die Vögel, während der See sanfte Wellen gegen das heilige Bauwerk schwappen lässt.
Delhi
In den letzten paar Jahrtausenden hat Indiens Hauptstadt mehrere Inkarnationen durchlebt. Das erklärt teilweise den herrschenden Hochbetrieb. Abgesehen von Staub, Lärm und Chaos bietet Delhi jede Menge tolle Architektur, Kultur (die Einwohner kommen aus ganz Indien), gutes Essen und noch bessere Shoppingmöglichkeiten. Zu den Top-Highlights zählt das Erbe der Moguln: Old Delhis bröckelnde Altstadtpracht umfasst Schätze wie die majestätische Jama Masjid, das gewaltige Red Fort und andere Bauten der historischen Mogulhauptstadt.