Die bevölkerungsreichste Stadt der Kanaren hat ganz eindeutig Großstadt-Ambiente. Sie liegt auf der Nordostspitze Gran Canarias und erstreckt sich bis nach La Isleta, einer kleinen, mit dem "Festland" verbundenen Insel etwas weiter nördlich. Der historische Stadtkern von Las Palmas umfasst die beiden südlichen Bezirke Vegueta und Triana. Von hier aus ziehen sich die Häuserreihen in mehreren Boulevards rund 3 km die Küste entlang bis zum belebten Santa Catalina und Puerto de la Luz. Westlich der Landbrücke nach La Isleta befindet sich der 3 km lange Strand Playa de las Canteras mit der Touristeninformation, den meisten Hotels, Bars und Geschäften. Las Palmas ist wahrscheinlich die einzige Stadt der Kanaren, zu deren Erkundung man auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen muss.
Die Casa de Colón ist ein großartiges Beispiel kanarischer Architektur; wunderschöne Holzbalkone überragen zwei malerische Innenhöfe. Das Gebäude wird zwar Kolumbus-Haus genannt, aber niemand kann mit Bestimmtheit sagen, dass der Entdecker je hier wohnte. Ein Großteil der Casa de Colón diente früher als Residenz ehemaliger Gouverneure. Im heutigen Museum kann man eine kuriose Sammlung von Navigationskarten und präkolumbischen Kunstgegenständen aus Lateinamerika bewundern; sicherheitshalber hat man ein paar Modellschiffe und Porträts der spanisch-flämischen Schule hinzugefügt. Die Catedral de Santa Ana ist Las Palmas wichtigste Stätte für Gottesdienste; ihr Bau dauerte 350 Jahre. Das Museo Diocesano, ganz in der Nähe, erstreckt sich über zwei Stockwerke rund um den Patio de los Naranjos; ausgestellt sind Werke religiöser Kunst und Memorabilia, inklusive alter Manuskripte und hölzerner Skulpturen.
Das größte Museum von Las Palmas ist das Museo Canario, das sich der Chronik Gran Canarias vor der spanischen Eroberung widmet. Es beherbergt die größte Sammlung von Cro-Magnon-Schädeln der Welt sowie Guanche-Werkzeuge und diverse Keramikarbeiten. Wer sich für moderne Kunst interessiert, sollte dem Centro de Arte Moderno einen Besuch abstatten, wo wechselnde Ausstellungen zu sehen sind. Die Calle Mayor de Triana war traditionell die Haupteinkaufsstraße von Las Palmas, jetzt ist sie eine Fußgängerpromenade. Ein kurioses Relikt des späten 19. Jahrhunderts, als die Briten das wirtschaftliche Leben der Inseln dominierten, ist die Ciudad Jardín, eine interessante Mixtur architektonischer Stilrichtungen, von britisch-kolonial bis andalusisch.
Hotels aller Klassen drängen sich um den Strand von Santa Catalina und den Hafen; Vegueta und Triana bieten ebenfalls eine gute Auswahl an Unterkunftsmöglichkeiten, wenngleich eher der unteren Kategorien. Auch zum Essen sind Vegueta, Triana, Santa Catalina und der Hafen die besten Adressen: Die Bandbreite der Restaurants und Bars reicht von bescheiden bis erstklassig, die Auswahl der Speisen von bulgarischen Spezialitäten und argentinischem Steak bis hin zu internationalem Fastfood.
Santa Cruz de Tenerife zählt zu den wichtigsten Häfen Spaniens, der von zahllosen Container- und Kreuzfahrtschiffen sowie diversen Fähren und Tragflügelbooten, die zwischen den Inseln verkehren, angelaufen wird. Alle Sehenswürdigkeiten liegen in einem Ein-Kilometer-Radius rund um die Plaza de España. Die Stadt besitzt drei Museen, von denen das Museo de la Naturaleza y El Hombre mit Abstand das interessanteste ist. Es beherbergt mehrere Guanche-Mumien und -Schädel, eine Hand voll Kunstgegenstände und eine naturwissenschaftliche Abteilung. Im Museo de Bellas Artes sind Gemälde kanarischer und flämischer Künstler zu sehen, u. a. von Breughel. Militärfans werden das Museo Militar de Almeyda mögen: Hier steht die Kanone, die angeblich Nelsons Arm abriss, als er Santa Cruz angriff.
Die Iglesia de San Francisco ist eine fantastische Barockkirche aus dem 17. und 18. Jahrhundert; bei dem nahe gelegenen Teatro Guimerá täuscht die spartanische Fassade über sein luxuriöses Interieur hinweg. Die älteste Kirche der Stadt ist die Iglesia de la Concepción mit ihrem wunderschönen Glockenturm. In dem aus dem 17. Jahrhundert stammenden Castillo de San Juan am Meeresufer wurden früher afrikanische Sklaven verkauft. Wer des Sightseeings überdrüssig ist, findet im Parque de García Sanabria einen schattigen Tisch in einem Café, wo es sich hervorragend entspannen lässt.
Teneriffa hat zwei große Flughäfen, die vom spanischen Festland, einer Reihe internationaler Destinationen und von allen anderen Inseln außer La Gomera angeflogen werden. Alternativ gelangt man auch mit Fähren, Tragflügelbooten oder Jetfoils von allen anderen Inseln und von Cádiz auf dem spanischen Festland hierher. Santa Cruz liegt 95 km nordwestlich von Las Palmas de Gran Canaria.
Im Partyteil der Kanaren kommen das ganze Jahr über Millionen sonnenhungriger Nordeuropäer zusammen - zum Sonnenbaden und Schwimmen, auf der Suche nach sexuellen Abenteuern oder auch um einander die Schädel einzuschlagen. Sollten all diese Attraktionen irgendwann langweilig werden, können die Urlauber in eine Reihe von Themenparks fliehen. Da wäre z. B. Palmitos Park, eine subtropische Oase voller exotischer Flora und 230 Vogelspezies; Mundo Aborigen, wo rund 100 Guanche-Modelle so aufgestellt wurden, dass sie nahezu authentisch aussehen; oder Sioux City, in der sich (unglaublich, aber wahr) gute und böse Jungs einander erschießen, um zur Unterhaltung der Besucher beizutragen. Einer der schönsten Teile des Strandes sind sicherlich die Dünen von Maspalomas. Sie stehen unter Naturschutz, was jedoch die großen Pilgerfahrten der Nackedeis, die nach einer harten Brat-Session am nahe gelegenen Nudistenstrand hier hindurchwandern, in keinster Weise abzuhalten vermag.
Im Herzen von Playa del Inglés liegt das Yumbo Centrum, ein vierstöckiger Shopping-Dschungel mit internationalen Restaurants, traditionellem Frühstück aus den verschiedensten Ecken Europas und allen nur erdenklichen Waren. Um den Block herum haben sich Banken, Ärzte, Supermärkte, Telefon- und Faxbüros sowie Waschsalons angesiedelt. Bei Nacht verwandelt sich dieser Bezirk in die europäische Ferienhauptstadt der Homosexuellen: Schwulenbars, Drag-Shows, Saunen und Sexshops machen ein wahnsinniges Geschäft.
Playa del Inglés liegt auf der Südspitze von Gran Canaria, nur etwa 40 km südlich von Las Palmas. Die Buslinie 66 fährt achtmal täglich zum Flughafen und es gibt regelmäßige Verbindungen zu diversen Orten an der Südküste der Insel sowie hinauf nach Las Palmas.
Die herausragende Naturattraktion der Insel La Gomera ist der uralte Laurisilva (Lorbeerwald) im Mittelpunkt eines 4000 ha großen Nationalparks. Kühle atlantische Passatwinde stoßen hier mit wärmeren Brisen zusammen und verursachen immer wieder mystische Nebelschwaden in dem dichten Wald. Da nur wenig Licht durch die Baumwipfel dringt, wachsen überall Moose und Flechten. Wälder wie dieser bedeckten früher fast das gesamte Mittelmeergebiet, bis sie durch die letzte Eiszeit vernichtet wurden. Die meisten Besucher erklimmen den Alto de Garajonay, seines Zeichens der höchste Gipfel der Insel, wo sie mit einem großartigen Ausblick belohnt werden. Ein weiterer empfehlenswerter Stopp ist La Laguna Grande gleich neben der Hauptstraße.
Der Park liegt etwa 13 km westlich der Hauptstadt San Sebastián de la Gomera; Busse verkehren täglich zu allen großen Sehenswürdigkeiten der Insel. Bis zur Fertigstellung des Flughafens ist La Gomera von allen anderen Inseln aus nur mit Tragflügelbooten oder Fähren erreichbar.
Es regnet praktisch nie auf Lanzarote, folglich handelt es sich bei sämtlichem Trink- und Waschwasser sehr wahrscheinlich um entsalztes Meerwasser. Lanzarote ist unglaublich trocken und scheint auf den ersten Blick nicht viel zu bieten, aber das täuscht. Nicht ohne Grund wurde die ganze Insel von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Die Vulkanlandschaft Lanzarotes ist von einzigartigen, bizarren Lava- und Gesteinsformationen geprägt und man sollte sich auf jeden Fall genügend Zeit nehmen, um die Insel zu erkunden.
Die Hauptstadt Arrecife ist keinen längeren Besuch wert, dafür lockt der Inselnorden mit der Cueva de los Verdes ("Höhle der Grünen") und den nahen Jameos del Agua. Beide gehören zu einem insgesamt 8 km langen Lavatunnel, der vor etwa 5000 Jahren durch eine Eruption des Monte Corona entstanden ist. Die an mehreren Stellen eingestürzten Gänge von Jameos del Agua wurden von dem einheimischen Künstler César Manrique gestaltet und beherbergen einen wunderschönen, azurblauen See, in dessen Wasser winzige, blinde Krabben leben; eine herrliche subtropische Pflanzenwelt sowie eine Konzerthalle mit 500 Plätzen, die eine fantastische Akustik bietet. Rundherum haben sich Bars und ein Restaurant angesiedelt.
Auf dem heutigen Gebiet des 52 qqkm2km großen Parque Nacional de Timanfaya im Westen Lanzarotes fand 1730 eine der größten vulkanischen Eruptionen der Welt statt. Sechs Jahre lang spien die Vulkankegel Tausende Tonnen geschmolzenen Gesteins in die Luft und hinterließen eine Szenerie wie aus einem Science-Fiction-Film - an Lakritzestängel erinnernde Hügel ragen aus der bizarren Landschaft erstarrter Lava empor. Im Restaurant des Parks werden die Speisen stilecht auf einem vulkanbeheizten Grill zubereitet. Folgt man der Straße, die den Ostteil des Parks durchquert, einige Kilometer Richtung Süden, stößt man auf das Museo de las Rocas mit Informationen zu den geologischen Hintergründen des Parks.
Lanzarote liegt 200 km nordöstlich von Gran Canaria und hat Flugverbindungen mit vielen internationalen Städten sowie einigen anderen Inseln des Archipels. Fähren verkehren regelmäßig vom nahe gelegenen Fuerteventura und etwas weniger regelmäßig von Las Palmas de Gran Canaria.