Central Park
London hat den Hyde Park, Paris den Bois de Boulogne – und New York den weltberühmten Central Park. Er umfasst gut 340 ha Rasen, Hügel und Felsen, Ulmenalleen, penibel gepflegte Grünflächen und mehrere Seen – dazu kommen ein Freilichttheater, die John-Lennon-Gedenkstätte, ein idyllisches Uferlokal (Loeb Boathouse) und eine beliebte Statue von Alice im Wunderland. Bleibt bloß die schwierige Entscheidung, wo man seinen Rundgang beginnt.
Wolkenkratzer
New York besitzt Unmengen dieser phallischen Fortschrittssymbole, in jeder Form und Größe, vom eleganten Chrysler Building über das legendäre Empire State Building bis zur filigranen Fassade des Flatiron Building. Doch statt von oben auf das endlose Lichtermeer der Stadt hinabzustarren, ziehen Besucher oft die urtypischen New-York-Ansichten unten auf der Straße vor: Hier ragt immer wieder die markante Spitze eines Hochhausturms majestätisch zwischen den hupenden Taxis der frühabendlichen Rushhour auf.
Broadway-Shows
Nur das Londoner West End kann mit dem Theater District von Midtown mithalten, mit seiner Flut von Premieren, Wiederaufführungen, Riesenhits und Superflops. Zwischen 40th und 54th St, Sixth und Eighth Ave, erstreckt sich die New Yorker „Traumfabrik“ – eine Welt der Romanzen und des Verrats, der Morde und Triumphe, der märchenhaften Kostüme und mitreißenden Melodien. Über die Vaudeville-Ränke von Chicago und die vertonte Tierwelt des Königs der Löwen hinaus bietet das Viertel auch neue und klassische Off-Broadway- und Off-off-Broadway-Bühnenkost, die selbst anspruchsvollste Theatergänger zufriedenstellen.
Kulinarische Klassiker
Wer ein herzhaftes Stück vom Big Apple abbeißen will, probiert sich am besten einmal quer durch die bewährten New Yorker Leibspeisen. Los geht’s mit einem „bagel and a schmear“ – einem gelochten Brötchen, dessen Teig vorgekocht und dann gebacken wird, mit ordentlich Frischkäse drauf. Dann kommt ein Rindfleisch-Hotdog mit „the works“ (allem Drum und Dran), gefolgt von Pastrami (Rauchfleisch) auf Roggenbrot mit Gewürzgurken. Man sollte unbedingt noch Platz für die superdünne Pizza nach New Yorker Art (vor dem Verzehr fachmännisch zu falten) und den extracremigen Käsekuchen mit Keksboden lassen.
Freiheitsstatue & Ellis Island
Seit ihrer Einweihung 1886 hat „Lady Liberty“ Millionen von Einwanderer willkommen geheißen, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben per Schiff in den Hafen von New York einliefen. Heute begrüßt sie Millionen Touristen, von denen viele ihre Krone erklimmen, um eines der schönsten Panoramen der New Yorker Skyline zu genießen. Ganz in der Nähe liegt Ellis Island, das von 1892 bis 1954 erste Station für über zwölf Millionen Neuankömmlinge war. Heute erinnert es mit einem der bewegendsten Museen der Stadt an den Mut und die Ausdauer dieser Menschen.
Museumsmeile
Eines der größten Museen der Welt, mit einer wahrhaft erschöpfenden Sammlung? Eine kopfstehende Spirale von Frank Lloyd Wright? Eine Villa von 1914 voll unschätzbarer Werke österreichischer und deutscher Expressionisten? Gibt es hier alles. Auf dem 25 Häuserblocks langen Abschnitt der Fifth Ave von der 80th bis zur 105th St sorgen einige der renommiertesten Kunstinstitutionen der Welt, wie das Metropolitan Museum of Art, das Guggenheim Museum und die Neue Galerie, dafür, dass Besuchern die Augen übergehen.
Shoppen
New York ist ein Leitstern am Konsumhimmel – mit tausend Gelegenheiten zum therapeutischen Frustshoppen, was selbst einen Woody Allen von seinen Neurosen kurieren könnte. Designer aus der Stadt und aus aller Welt stellen hier ihre Kreationen zur Schau und verführen dazu, die Reisekasse zu plündern. Doch letztlich geht es beim Shoppen in New York nicht primär darum, sich die Schränke zu füllen. Es ist vor allem eine Möglichkeit, die unzähligen Subkulturen der Stadt und ihre Kunst- und urbanen Erzeugnisse zu erleben.
Bummel über die Brooklyn Bridge
Es gibt drei Wahrzeichen, die New York ausmachen: die mit Wolkenkratzern gespickte Skyline, die glanzvolle Erscheinung der Freiheitsstatue und die Spitzbögen der Brooklyn Bridge. Das 1873 ganz aus Granit erbaute Meisterwerk der Neugotik war Inspirationsquelle für Dichtung (Jack Kerouacs „Brooklyn Bridge Blues“), Musik (Frank Sinatras „Brooklyn Bridge“) und zahlreiche Kunstwerke (wie die Fotografien von Walker Evans). Außerdem ist die Brücke der schönste Weg, um vom südlichen Manhattan nach Brooklyn Heights zu gelangen.
Yankee-Stadion
Das neue Stadion in der South Bronx ist nicht gerade schön (der Entwurf könnte auch aus Mussolinis Zeiten stammen), aber doch das Zuhause eines der berühmtesten Teams des amerikanischen Baseballs: der Yankees, die mit Spielerlegenden wie Babe Ruth und Joe DiMaggio Geschichte schrieben. Damals wie heute schreien sich hier die Baseballfans für ihre Mannschaft die Seele aus dem Leib und stärken sich zwischendurch mit Schweinebraten- Brötchen und kaltem Bier: der Inbegriff eines uramerikanischen Lebensgefühls.
MoMA
Das Museum of Modern Art (MoMA) ist der vielleicht größte Hamsterer moderner Meisterwerke weltweit und das Gelobte Land für Kulturbeflissene. Besucher können hier van Goghs Sternennacht, Cézannes Badende, Picassos Les Demoiselles d’Avignon, Pollocks One: Number 31, 1950 und Warhols Campbell’s Soup Cans in Augenschein nehmen, sollten dabei aber noch genug Zeit einplanen für die Werke von Chagall, Dix, Rothko, de Kooning und Haring, eine kostenlose Filmvorführung, ein Gläschen Wein im Skulpturengarten, eine Dosis Designershopping und ein Gourmetmahl im Museumsrestaurant Modern …
Die High Line
Die High Line ist eine Erfolgsgeschichte der Stadtsanierung und ein wunderbares Beispiel für das Bemühen New Yorks, Zeugnisse der industriellen Vergangenheit in attraktive Wohlfühlzonen für die Innenstadtbewohner zu verwandeln. Die ehemals unansehnliche Hochbahntrasse, die sich zwischen Schlachthöfen und Mietskasernen dahinschlängelte, lädt heute als luftig grüner Parkstreifen zu Ruhepausen und Geselligkeit ein. Und natürlich hat sie die Immobilienbranche auf Trab gebracht und Weltklassearchitekten dazu beflügelt, rundherum tollen Wohnraum zu schaffen.
Williamsburg
Hier gibt es nostalgische Cocktaillounges mit 1930er-Jahre-Flair, Szenelokale, die schlichte Pizza oder auch Michelinstern- Gastronomie auftischen, und so viele Musikkneipen und Biergärten, dass sich vernügungssüchtige Nachteulen wochenlang auslassen können. Für die eher Tagaktiven hält Williamsburg diverse Wohn-Boutiquen und Modeläden jeder Fasson bereit, von Secondhand-Kaufhäusern bis zu Designershops. Nicht umsonst ist dieser Teil von Brooklyn – nur eine Subway- Station von Downtown Manhattan entfernt – der aktuell trendigste Tummelplatz der Stadt.
Jazz im West Village
Mit den Namen Village Vanguard und Blue Note kann nicht jeder etwas anfangen, aber Jazzfreunde horchen auf, wenn diese Stichworte fallen. Auch wenn sich der blaue Dunst in den Clubs des West Village gelichtet hat, sind die Lokale immer noch quicklebendig und präsentieren einen bunten Mix lokaler und internationaler Talente. Das hier ist nicht irgendeine der vielen Ecken mit Herz und Seele, die es in der scheinbar anonymen Wolkenkratzerwüste gibt, sondern der Nabel einer der kunst- und ausdrucksvollsten Musikgattungen überhaupt.
Times Square
Der Times Square ist viel mehr als nur die Kreuzung von Broadway und Seventh Ave. Er ist ein Konzentrat der USA – eine grelle, elektrisierende Ballung aus Hollywood-Reklame, glitzernder Cola-Werbung und halbnackten Cowboys. Dem amerikanischen Traum getreu hat sich diese „Wegkreuzung der Welt“ immer wieder neu erfunden, von den Varietés der 1920er über die Pornokinos der 1970er bis zum aufpolierten, rauchfreien Aushängeschild des 21. Jhs. Man kann ihn lieben oder hassen, aber keinesfalls verpassen, vor allem nach Sonnenuntergang, wenn die Megabildschirme die Nacht zum Tag machen.
Durchmachen in der Stadt, die niemals schläft
Hinter den Kulissen des New Yorker Alltags lauert ein Paralleluniversum, das eingeweihte Besucher ebenso willkommen heißt wie Einheimische: Hier gibt es hinter Chinarestaurants versteckte und bis in die Morgenstunden geöffnete Lounges, Taco-Lokale, in denen spätnachts unangekündigte Transvestiten-Shows stattfinden, Diskos im Stadionformat mit DJ-Dröhnung und After-After-After-Partys auf dem Dach bei Sonnenaufgang. In New York braucht sich auch nach Mitternacht niemand einsam fühlen.
Neue kulinarische Dimensionen in Queens
Der Magnet für Feinschmecker ist Queens. New Yorks multikulturellster Bezirk ist zugleich der leckerste – ein ausuferndes Festmahl „wie bei Muttern“, das alle Geschmäcker und Küchen der Welt einschließt. Von hausgemachten bocconcini (Mozzarella) und momos (nepalesische Teigtaschen) über ecuadorianischen Fischeintopf und mexikanische Schokolade bis zu nordostchinesischen Bohnengeleenudeln werden hier die exotischsten kulinarischen Phantasien wahr. Ob man nun auf eigene Faust oder mit einem Gourmetguide loszieht, man darf sich jedenfalls auf Geschmackssensationen gefasst machen, die der Gaumen so schnell nicht vergisst.