Oslo liegt am Ende des Oslofjords, einer tief ins Land einschneidenden Bucht am Skagerrak. Die Stadt wurde 1050 von Harald Hardrada gegründet und ist damit die älteste der skandinavischen Hauptstädte. Nachdem sie 1624 durch eine Feuersbrunst in Schutt und Asche gelegt worden war, ließ König Christian IV. sie unter Verwendung von Ziegel- und Natursteinen wieder aufbauen und benannte sie in Christiania um - erst 1925 besann man sich wieder auf den alten Namen Oslo.
Norwegens größte Stadt vermittelt einen erstaunlich ruhigen und beschaulichen Eindruck. Das Stadtzentrum präsentiert sich in einer bunten Mischung aus alter und neuer Architektur mit zahlreichen Museen, Grünanlagen und Denkmälern. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind von hier aus problemlos zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
Unbedingt sehenswert ist die mittelalterliche Festungsanlage Akershus, die um 1300 erbaut wurde. Schloss Akershus mit seinen finsteren, winzigen Verliesen, in denen Adelsangehörige hinter Schloss und Riegel gehalten wurde, ist besonders geschichtsträchtig. Die darüber liegenden feudalen Säle gaben den würdigen Rahmen für Festbankette und Staatsempfänge ab, die Kapelle, die die Grabstätten der Könige Håkon VII. und Olaf V. beherbergt, wird heute noch von Mitgliedern des Königshauses bei besonderen Anlässen genutzt. Während des Zweiten Weltkriegs diente Akershus den Nationalsozialisten als Gefängnis und Hinrichtungsstätte; heute ist hier das Norwegische Widerstandsmuseum untergebracht, das eine lebhafte Vorstellung von der deutschen Besatzungszeit und dem norwegischen Widerstandskampf vermittelt. Die Anlage ist von einem Park umgeben, von dem sich ein herrlicher Blick auf die Stadt und den Hafen bietet. Im Sommer finden hier Konzerte, Tanz- und Theateraufführungen statt.
Der Vigeland-Park ist eine wunderschöne Grünanlage mit Ententeichen und schattigen Alleen - ideal für geruhsame Spaziergänge und Picknicks. Der Hauptweg ist von lebensgroßen Statuen des Bildhauers Gustav Vigeland gesäumt, eines äußerst produktiven Künstlers, der Skulpturen von Menschen in einer Vielzahl von Gemütsverfassungen und Haltungen geschaffen hat. Die beeindruckendste Figur ist ein Monolith aus ineinander verschlungenen Leibern - angeblich die größte Granitskulptur der Welt. Einen tieferen Einblick in die Entwicklung von Vigelands Werk vermittelt das Vigeland-Museum gegenüber dem Park. Weitere Musentempel sind das Nationaltheater mit seinem reich verzierten Rokokko-Saal, das vor einem Jahrhundert für die Aufführung der Werke Ibsens erbaut wurde, und das Munch-Museum, in dem die über 5000 Zeichnungen und Bilder ausgestellt sind, die Norwegens bekanntester Künstler der Stadt vermacht hat. Munchs berühmtestes Gemälde, Der Schrei, hängt in der Nationalgalerie und kam 1994 nur auf eine kurze, unverhoffte Stippvisite in das Munch-Museum.
Mit der Fähre gelangt man vom Rathauspier in 10 Minuten zur Museumshalbinsel Bygdøy, wo den Besucher einige von Oslos beeindruckendsten Attraktionen erwarten: das größte Freilichtmuseum Norwegens; Seefahrtmuseen, in denen ausgegrabene und wieder hergerichtete Wikingerschiffe sowie Thor Heyerdahls Balsafloß Kon-Tiki zu sehen sind; restaurierte Stabkirchen sowie einige schöne Strände. Gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist auch Nordmarka, eine im Norden Oslos gelegene unberührte Naturlandschaft, die von Wanderwegen und Langlaufloipen durchzogen ist.
Die meisten günstigen Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten findet man im Stadtzentrum und dessen unmittelbarer Umgebung. Die Hauptstraße Karl Johans Gate ist von Geschäften gesäumt und von zahlreichen Straßenmusikanten bevölkert. Das Osloer Nachtleben bietet eine bunte Palette aus Theater, Livemusik, Discos, Clubs, Kneipen, Schwulenbars und Travestieshows.
Der kleine Fischerhafen mit seinen dicht gedrängten historischen weißen Häusern gehört zu den malerischsten Orten Norwegens. Er liegt südlich von Oslo an der geschwungenen Südküste und ist bei Künstlern und Touristen gleichermaßen beliebt; im Sommer ist der Ort Treffpunkt für die norwegische Seglerwelt. Mit den billigen Wassertaxis kann man zu den nahe gelegenen Inseln übersetzen - auf Stangholmen beispielsweise steht ein alter Leuchtturm mit Restaurant und Bar.
Im mittleren Teil Norwegens liegen die höchsten Berge, der größte Gletscher und die spektakulärsten Fjorde des Landes. So ist es kaum verwunderlich, dass diese Region zu den beliebtesten Reisezielen des Landes gehört.
Die historische Stadt Bergen mit ihrer kulturträchtigen Atmosphäre und den niedrigen rot gedeckten Häusern ist ein bevorzugter Ausgangspunkt für Fahrten zu den westlichen Fjorden. Von hier aus erreichbar sind der Sognefjord, Norwegens längster (200 km) und tiefster (1300 m) Fjord, der malerische Hardangerfjord, der mächtige Jostedalsbreen-Gletscher, die beeindruckenden Wasserfälle am Geirangerfjord und Trollveggen, ein zackiger, meist wolkenverhangener Berggipfel nahe Åndalsnes, der für Bergsteiger in Norwegen die höchste Herausforderung darstellt. Außerdem findet man hier Ferienorte, einen herrlichen Nationalpark und Straßen durch die faszinierendsten Landschaften Norwegens. Die malerische Zugfahrt auf der 470 km langen Strecke zwischen Oslo und Bergen, die durch Gebirgszüge und über die windgepeitschte Hochebene der Hardangervidda führt, gehört ebenfalls zu den Highlights einer Norwegenfahrt.
Das "Tor zur Arktis" stellt einen starken Kontrast zu den nüchternen Orten entlang der Nordküste Norwegens dar. Tromsø ist eine lebhafte Stadt mit Straßenmusikanten, vielfältigen kulturellen Angeboten und den meisten Kneipen pro Einwohner in Norwegen. Vor der malerischen Kulisse schneebedeckter Berge hat die Stadt auch eine Reihe historischer Gebäude zu bieten. Im Tromsø-Museum erfährt man Wissenswertes über die Kultur der Lappen, und zur Winterzeit ist die Gegend ein gutes Skigebiet.