Karlsbrücke
Ob man die Brücke im morgendlichen Dunst allein besichtigt oder sich nachmittags durch die Massen schiebt: Das Überqueren der Karlsbrücke ist ein Erlebnis. Die 1357 erbaute Brücke hielt fast 500 Jahre dem Verkehr stand – dank der Eier, die angeblich in den Mörtel gemischt wurden –, bis sie nach dem Zweiten Weltkrieg zur Fußgängerzone wurde. Tagsüber schauen die Barockstatuen gelangweilt auf die Straßenmusikanten und Postkartenverkäufer; bei Sonnenuntergang haftet ihnen etwas Magisches an.
Prager Burg
Die Mauern der Prager Burg beherbergen über tausend Jahre Geschichte. Die Burganlage mit Kirchen, Türmen, Palästen und Sälen wirkt wie ein Dorf. Hier schlägt, kulturell wie historisch, das Herz der Tschechischen Republik: mit wertvollen Sammlungen wie dem vergoldeten Reliquienschrein in der Schatzkammer des Veitsdoms und den böhmischen Kronjuwelen, oder in Form von geschichtlichen Ereignissen, darunter die Ermordung des hl. Wenzels und der Zweite Prager Fenstersturz.
Prag, Königin der Musik
Der Stadt, die große bekannte Komponisten wie Smetana, Dvořák und Janáček beflügelte und in der Wolfgang Amadeus Mozart seine Werke aufführte, nimmt neben Wien einen bedeutenden Platz in der Musikgeschichte ein. Darüber hinaus zieren zwei hochkarätige Festivals klassischer Musik – Prager Frühling und Strings of Autumn – den Veranstaltungskalender, aber Prag bietet natürlich noch viel mehr als nur Klassik. Die Stadt gilt seit den 1940er-Jahren als Hochburg des Jazz in Europa. Die lebendige Musikszene schlägt einen weiten Bogen vom Hardrock bis hin zu Electronica.
Altstädter Ring
Trotz des Besucherandrangs, der überfüllten Straßencafés und der Kommerzialisierung ist es unmöglich, von dem Spektakel auf dem bedeutendsten Platz der Stadt nicht beeindruckt zu sein: Reiseleiter, den Schirm wie eine Standarte in die Luft gereckt, bahnen sich ihren Weg durch die Menge vor der Astronomischen Uhr; als Frösche und Hühner verkleidete Studenten teilen Flyer für ein Theaterstück aus; Paare mittleren Alters beäugen kritisch die Punks mit pinkfarbenen Haaren in Lederkluft; und ein gelangweilt dreinblickender Typ wirbt mit einem Plakat für ein Museum mit Folterinstrumenten. Hier entfaltet sich die ganze Bandbreite des menschlichen Lebens.
Veitsdom
Der Veitsdom steht an jener Stelle, wo sich einst eine von König Wenzel errichtete romanische Rotunde aus dem 10. Jh. befunden hatte, und gilt als das Zentrum des Katholizismus in Tschechien. Seine Türme samt dem Glockenturm prägen die Skyline der Stadt. Die Arbeiten am himmelwärts strebenden gotischen Kirchenschiff begannen im Jahr 1344, wurden jedoch erst 1929 vollendet. Der prächtige Veitsdom wird von herrlichen Buntglasfenstern erleuchtet und beherbergt die Wenzelskapelle, ein wahres Kleinod, sowie einzigartige mittelalterliche Mosaiken am Goldenen Tor und das herrliche silberne Grabmal des hl. Johannes von Nepomuk.
Tschechisches Bier
„Wo Bier gebraut wird, lässt es sich gut leben”, lautet ein bekanntes tschechisches Sprichwort. Und das bedeutet, dass das Leben in Prag sogar sehr gut ist, denn in dieser Stadt gibt es eine Fülle von großen und kleinen Brauereien. Das tschechische Bier ist seit der Erfindung des Pilsner Urquells im Jahr 1842 für seine Qualität und seinen Geschmack berühmt. In letzter Zeit erlebten Kleinbrauereien und traditionelle Biere eine wahre Renaissance, sodass Bierfreunde nun zig Sorten genießen können – vom klassischen ležák (Helles) über kvasnicové (Hefeweißbier) bis zu kávové pivo (Bier mit Kaffeearoma).
Beeindruckende Architektur
Eine der Hauptattraktionen Prags beruht auf seiner äußeren Erscheinung. Die Prager Burg und das Stadtzentrum präsentieren an die 900 Jahre Architekturgeschichte wie aus dem Bilderbuch – schroffe Romanik, erhabene Gotik, elegante Renaissance und schwindelerregenden Barock sowie deren Wiederkehr im 19. Jh. All diese Formen zeigen sich unbeeinflusst von der modernen Welt und ergeben ein kompaktes Netz aus Gässchen, Sackgassen und Durchgängen. Und dann beeindrucken noch der geschmeidige, sinnliche Jugendstil des 20. Jhs. sowie Prags einzigartige kubistische und rondokubistische Bauwerke.
Wenzelsplatz
Das Reiterstandbild des hl. Wenzel wacht über den größten Platz der Stadt, auf dem bei zahlreichen bedeutenden Ereignissen in der jüngeren Landesgeschichte das Volk zusammenströmte, etwa im Jahr 1968 bei der Invasion der Warschauer-Pakt-Truppen und 1989 während der Samtenen Revolution. Heute schlägt hier das kommerzielle Herz der Stadt; McDonald’s und Marks & Spencer schmücken sich mit Jugendstilarchitektur, und die verspiegelten Art-déco-Arkaden führen zu schicken Cafés und versteckten Gärten.
Jüdisches Museum Prag
Das von den Straßen Kaprova, Dlouhá und Kozí eingerahmte Viertel in der Altstadt beherbergt die Relikte der einst so blühenden winzigen Josefstadt (Josefov), des jüdischen Ghettos von Prag. Zum Museum gehören ein halbes Dutzend alte Synagogen, ein Zeremonienhaus mit Leichenhalle und der melancholische Alte Jüdische Friedhof, der wirklich wunderschön ist. Die Exponate erzählen die oft tragische und bewegende Geschichte der jüdischen Gemeinde Prags, von Rabbi Löw, dem Erfinder des Golem im 16. Jh., bis zu den Schrecken der Naziverfolgung.
Palais Veletržní
Das 1928 im Stil des Funktionalismus erbaute riesige Veletržní-Palais wurde ursprünglich für internationale Handelsmessen konzipiert, beheimatet aber seit 1996 als Teil der Nationalgalerie das Museum für Kunst des 20. und 21. Jhs. Das gigantische Gebäude, das an einen Ozeanriesen erinnert, gilt als eine der besten – und größten – Galerien Prags. Zu bewundern sind Werke von van Gogh, Picasso, Klimt und Mucha sowie diverse Impressionisten, aber auch Meisterwerke des tschechischen Expressionismus, Kubismus und Surrealismus. ist. Die Exponate erzählen die oft tragische und bewegende Geschichte der jüdischen Gemeinde Prags, von Rabbi Löw, dem Erfinder des Golem im 16. Jh., bis zu den Schrecken der Naziverfolgung.