Spanien

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Sehenswertes in Spanien

 

Madrid

Madrid besitzt vielleicht nicht den strahlenden Glanz oder die Überschaubarkeit von Barcelona, aber hinter ihrer weniger spektakulären Fassade verbergen sich tiefergehende Reize: eine beachtliche Zahl ausgezeichneter Museen und Galerien, herrliche Parks und Grünanlagen sowie ein faszinierendes Nachtleben.

Bester Ausgangspunkt für die Erkundung Madrids ist die Puerta del Sol. Die "Sol", wie die Einheimischen sie nennen, ist eigentlich nicht viel mehr als eine riesige Straßenkreuzung plus Bushaltestelle, die den Mittelpunkt der Stadt bildet. Madrid ist eine ausufernde Metropole, doch die für Besucher interessanteste Gegend wird im Westen vom Campo del Moro und im Osten vom Parque del Buen Retiro begrenzt. Die prächtigste Straße ist die Gran Vía, das wahre Herzstück von Madrid bildet jedoch die Plaza Mayor.

Auf gar keinen Fall versäumen sollte man den Besuch einer der renommiertesten Kunstgalerien der Welt, des Museo del Prado, dessen Hauptschwerpunkt auf spanischer, flämischer und italienischer Kunst des 15.-19. Jahrhunderts liegt. Hier hängen zahlreiche eindrucksvolle Werke von Goya und Diego Velázquez. Wer nach einem Rundgang noch aufnahmefähig ist, kann im Casón del Buen Retiro eine hervorragende Sammlung spanischer Kunstwerke des 19. Jahrhunderts bewundern. Einen ausgezeichneten Überblick über die Kunstgeschichte bietet das Museo Thyssen-Bornemisza, eine Privatsammlung mit Gemälden von Titian bis Pollock. Das Museo de la Escultura Abstracta beherbergt eine sehenswerte Sammlung abstrakter Skulpturen aus den Werkstätten einiger der bekanntesten modernen Bildhauer Spaniens, darunter Chillida und Miró. Von dieser Überdosis Kunst kann man sich im einladenden Real Jardin Botánico, unweit des Prado, wunderbar erholen.

Jeder, der sich selbst gern mal als Innenarchitekt betätigen möchte, sollte sich den Palacio Real ansehen, um sich vor Augen zu führen, was passieren kann, wenn man seiner Fantasie freien Lauf lässt - die üppig dekorierten Wände und Decken übersteigen beinahe das menschliche Fassungsvermögen. Wer hingegen selbst schon einmal beim Bau oder der Sanierung eines Hauses geglaubt hat, nie fertig zu werden, kann in der höhlenartigen Catedral de Nuestra Señora de la Almudena wieder Mut fassen. Sie öffnete ihre Pforten im Jahr 1992 nach "nur" 110 Jahren Bauzeit.

In Madrid befindet sich die größte Stierkampfarena der Welt, die Plaza de Toros Monumental de las Ventas, einer der besten Orte um einen Stierkampf (corrida) zu erleben. Tierfreunde gehen vielleicht lieber zu einem Fußballspiel der hiesigen Favoriten Real Madrid oder Atlético de Madrid. Am Sonntagvormittag empfiehlt sich eine Schnäppchenjagd auf El Rastro, dem riesigen Flohmarkt mitten in der Stadt, von dem die Madrileños sagen, dass man hier seine geklaute Stereoanlage wieder zurückkaufen kann - also gut auf Wertsachen und Taschen achten!

Es ist eigentlich nie problematisch, in Madrid ein Zimmer zu finden. Im Sommer ist die Stadt wegen der brutalen Hitze so gut wie ausgestorben, und wer "verrückt" genug ist, Madrid dann zu besuchen, kann mit etwas Überredungskunst ein supergünstiges Hotelzimmer ergattern. Will man länger bleiben, lässt sich auch zu anderen Zeiten ein annehmbarer Preis aushandeln. Eine der beliebtesten Hotelgegenden ist das Viertel Santa Ana, in unmittelbarer Nähe guter Restaurants und Nachtclubs. Im Brennpunkt des Madrider Nachtlebens steht die Plaza del Dos de Mayo im Stadtteil Malasaña.

Barcelona

Reicht die Zeit oder Lust nur für den Besuch einer einzigen spanischen Stadt, sollte man Barcelona wählen. Die Stadt hat Klasse, Eleganz und romantisches Flair, gleichzeitig aber auch die geballte Energie und Lebendigkeit einer Hafenstadt. In sagenhaften Gebäuden wie der Kirche Sagrada Família und dem Parc Güell hat sich der einzigartige Baumeister Antoni Gaudí verewigt, und die Museen Museu Picasso und Fundació Joan Miró (um nur zwei zu nennen) sind weltberühmt. Daneben besitzt die Stadt ein wunderbares altes Viertel, das Barri Gótic, und ein Nachtleben, mit dem der Rest des Landes kaum mithalten kann.

Ein Streifzug durch Barcelona beginnt am besten in der Umgebung von La Rambla, der Plaça de Sant Josep Oriol und Plaça Reial, dem Herz der Stadt. Hier wälzt sich ein ununterbrochener Strom von Spaziergängern entlang, und in den Hunderten von Cafés, Bars, Geschäften ist immer etwas los.

Im Norden der Stadt liegt der märchenhafte Parc Güell, eine von Gaudí gestaltete Parkanlage. Wer nicht dort gewesen ist, hat einen Gutteil dessen, was Barcelona ausmacht, verpasst. Ein weiteres Stück Modernismus präsentiert sich am Passeig de Gràcia und in dessen Umgebung. Das landesweit beste Museum für moderne Kunst ist die Fundació Joan Miró.

Die imposante gotische Kathedrale von Barcelona füllt sich jeden Sonntag um 12 Uhr zur Vorführung der Sardana, eines traditionellen katalanischen Tanzes. Unmittelbar östlich der Kathedrale liegt das faszinierende Museu d'Història de la Ciutat (Museum für Stadtgeschichte), von dem aus ein restaurierter unterirdischer Gang durch Teile des römischen und westgotischen Barcelona führt.

Wer bummeln und nach Herzenslust einkaufen möchte, findet ein herrliches Betätigungsfeld auf den städtischen Märkten. Die empfehlenswertesten sind der Els Encants, ein guter Second-hand-Markt an der Plaça de les Glòries Catalanes; der Antiquitätenmarkt auf der Plaça Nova und der Kunstgewerbemarkt an der Plaça de Sant Josep Oriol. Darüber hinaus gibt es genügend mondäne Boutiquen, um Modebewusste tage- und wochenlang in Atem zu halten.

Nach einem Einkaufsbummel kann man sich jederzeit mit Essen und Getränken stärken. Barcelona wartet mit einer großen Bandbreite von Bars auf, die weit mehr zu bieten haben als die üblichen Kneipen. Die größte Dichte an Restaurants und Bars weist die Umgebung von La Rambla auf. Auch die besten preiswerten Unterkünfte liegen in der Altstadt beiderseits der La Rambla.

Toledo

Toledo ist eine der geschichtsträchtigsten Städte Spaniens mit einem intakten mittelalterlichen Stadtkern voll verwinkelter Gassen, die sich über eine Anhöhe oberhalb des Río Tajo winden. In der Stadt wimmelt es von interessanten Museen, Kirchen und Schlössern, aber leider auch von Tagesausflüglern, deshalb sollte, wer Toledo in Ruhe kennen lernen möchte, sich hier einquartieren und am Abend bzw. frühen Morgen losziehen. Die alles überragende Festung Alcázar war vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert (!) hinein Schauplatz militärischer Auseinandersetzungen. Im Herzen der Stadt liegt die wuchtige Kathedrale, die kunstvolle Wandgemälde, Mosaikfenster und Gemälde von El Greco, Velázquez und Goya beherbergt. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die beiden Synagogen der Stadt, die Iglesia de Santo Tomé (in der sich eines der herausragendsten Meisterwerke von El Greco befindet: Das Begräbnis des Conte de Orgaz) sowie das Museo de Santa Cruz. Vor kurzem entdeckten Archäologen bei Ausgrabungen im Stadtteil Carranque eine Basilika aus dem 4. Jahrhundert, eine der ältesten des Landes.

Valencia

Die drittgrößte Stadt Spaniens und Hauptstadt der Provinz Valencia stellt für viele Besucher eine angenehme Überraschung dar. Der Heimatort der Paella und des Heiligen Grals lockt zudem das ganze Jahr über mit angenehmem Wetter, und das Frühlingsfest Las Fallas ist eine der heißesten Fiestas des Landes.

Zu den berühmtesten Attraktionen Valencias zählt der barocke Palacio de Marqués de Dos Aguas. Sein Inneres steht der mit kunstvoll geschnitzten Skulpturen verzierten Fassade in keinster Weise nach. Das Museo de Bellas Artes gehört zu den besten Museen des Landes und enthält Werke von El Greco, Goya, Velázquez sowie verschiedener valenzianischer Impressionisten. Im Instituto de Artes Modernas findet sich eine erlesene Sammlung von spanischen Kunstwerken des 20. Jahrhunderts. Auch die Kathedrale von Valencia lohnt einen Besuch. Im Anschluss an die Besichtigung kann man den Kirchturm besteigen und die Aussicht über die Stadt genießen.

Granada

Zur Zeit der Maurenherrschaft in Spanien war Granada die schönste Stadt auf der gesamten Halbinsel. Bis zum heutigen Tag stellt sie ein wunderbares Beispiel islamischen Erbes in Europa dar und ist Standort einer bedeutenden Sehenswürdigkeit des europäischen Kontinents - der Alhambra.

La Alhambra stellt maurische Kunst und Architektur in ihrer Vollendung dar und ist schlichtweg atemberaubend. Über diese Festung, den Palast, die Patios und Gärten wurde viel geschrieben, aber um zu ermessen, wie traumhaft die Anlage ist, muss man sie mit eigenen Augen gesehen haben. Von den Türmen der Alcazaba, der aus dem 11.-13. Jahrhundert stammenden maurischen Festung der Alhambra, eröffnet sich eine sagenhafte Aussicht über die Stadt. Die Casa Real bildet den architektonischen Mittelpunkt der Alhambra und genießt bezüglich ihrer Steinmetzarbeiten weltweites Renommée. Schließlich gibt es noch den Generalife - den Sommerpalast des Sultans, umgeben von den zauberhaft stillen Gärten der Alhambra.

Die zweitgrößte Sehenswürdigkeit von Granada, nach der Alhambra, ist die vor der Bergkulisse der Sierra Nevada gelegene Stadt selbst. Es ist ein wahres Vergnügen, durch die schmalen Gassen des Albaicín zu schlendern, dem am jenseitigen Flussufer gelegenen alten maurischen Stadtviertel, oder die Umgebung der Plaza Bib-Rambla zu erkunden. Eine Besichtigung lohnen die Casa del Castril (das Archäologische Museum), die Baños Árabes (die Arabischen Bäder) und die Capilla Real (Königskapelle), in der sich die Grabstätten von Ferdinand III. und Isabella, den katholischen Königen, die Granada 1492 eroberten, befinden. Neben der Kapelle steht die Kathedrale von Granada aus dem frühen 16. Jahrhundert. Ein Anziehungspunkt für Touristen sind auch die "Zigeunerhöhlen" von Sacromonte in einem Hügel nördlich der Stadt.

Sevilla

Sevilla, mit ihren wunderbaren Parkanlagen, maurischen Denkmälern, Flamenco, Stierkampf und ihrer großen, lebhaften Studentengemeinde, ist eine der erlebnisreichsten Städte Spaniens. Durch die Expo 92 geriet sie ins internationale Rampenlicht. Wer Sevilla von der besten Seite kennen lernen möchte, sollte möglichst zur Semanta Santa (Karwoche) oder zur Feria de Abril (im April) herkommen - beide garantieren ein unvergessliches Erlebnis.

Die riesige Kathedrale von Sevilla ist als die Kirche mit dem weltweit weitläufigsten Areal ins Guinness Buch der Rekorde eingegangen. Dieses immense Bauwerk ist überwiegend im gotischen Stil erbaut, doch die Arbeiten, die nach dem Einsturz der Zentralkuppel im Jahr 1511 erfolgten, wurden zumeist im Renaissancestil ausgeführt. Der angrenzende Turm, Giralda genannt, lohnt der wunderbaren Aussicht auf die Stadt wegen den mühsamen Aufstieg. Anschließend empfiehlt sich eine Besichtigung des Alcázar, eines herrlichen Palastes aus der Zeit der Maurenherrschaft in Spanien, und des Archivo de Indias, in dem mehr als 40 Millionen Dokumente aus den Jahren 1492 bis zum Ende der Kolonialzeit in Amerika aufbewahrt werden.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind der Parque de María Luisa, ein Labyrinth aus Pfaden, Blumenbeeten, hübschen kleinen Patios, Springbrunnen und schattigen Rasenflächen; das Museo Arqueológico, das eine interessante Sammlung beschädigter Statuen und Bronzetafeln beherbergt, sowie das etwas kitschige Museo de Artes y Costumbres Populares.

San Sebastián

San Sebastián ist überwältigend und berühmt als exklusives Seebad für wohlhabende Spanier, die mit den Urlaubermassen im Süden nichts zu tun haben wollen. Die Stadt war schon lange bevor Franco in den 30er Jahren den Gebrauch der Baskensprache Euskera verbot eine Bastion baskischen Nationalgefühls. Im 180 000 Einwohner zählenden Donostia, wie San Sebastián auf Euskera heißt, herrscht eine überraschend gelassene Atmosphäre. Die Bewohner halten sich für die glücklichsten Menschen Spaniens und verkünden dies auch jedem, der es hören will. Nach ein paar Tagen am Strand, die in erster Linie dazu dienen, Kraft für eine weitere heiße Nacht zu schöpfen, ist der Besucher durchaus geneigt, dieser vollmundigen Behauptung zuzustimmen.

Die Playa de la Concha sowie deren Verlängerung, die Playa Ondarreta, zählen zu den schönsten Stadtstränden Spaniens. Von Ondarreta kann man zur Isla de Santa Clara mitten in der Bucht hinaus schwimmen. Im Sommer werden auf halbem Weg Flöße verankert, auf denen sich Schwimmer ausruhen können.

Im Museo de San Telmo, einem Kloster aus dem 16. Jahrhundert, gibt es alles Mögliche - alte Grabsteine, Skulpturen, landwirtschaftliche und holzverarbeitende Geräte, eine wunderbare Kunstsammlung - und die am lautesten knarrenden Dielenbretter von ganz Spanien. Über der Bahía de la Concha thront der von einer Christusstatue gekrönte Monte Urgull, von dessen Gipfel man eine sagenhafte Aussicht hat.

Die Balearen

Vor der Ostküste Spaniens, vom blauen Mittelmeer umspült, liegen die Balearen, das alljährliche Sommerreiseziel geballter Massen Vergnügungssüchtiger aus aller Herren Länder. Angesichts der herrlichen Strände mit Sonnengarantie und einem ausgelassenen Nachtleben ist das nicht weiter verwunderlich. Erstaunlich dagegen ist, wie die Inseln es geschafft haben, ihre Eigenheiten und starken Traditionen zu bewahren. Jenseits der Discos und Strände stößt man auf gotische Kathedralen, Relikte aus der Steinzeit, kleine Fischerdörfer und endlose Olivenhaine sowie Obstgärten. Die größte der vier Inseln ist Mallorca, gefolgt von Menorca, Ibiza und dem winzigen Formentera. Formentera ist die am wenigsten erschlossene Insel, Ibiza Anlaufstelle von Partylöwen, Schwulen, Hippies und Trendsettern - einer der verrücktesten Tummelplätze der Welt.

Bilbao

Der ehemalige Industriestandort Bilbao ist die grösste Stadt des Baskenlandes. Der ambitiöseste Versuch, der Stadt ein neues Gesicht zu geben ist die Eröffnung des Museo Guggenheim de Arte Contempráneo. Das vom US-Architekten Frank Gehry geschaffene Museum und neues Wahrzeichen der Stadt ist ein der Anatomie eines Fisches und Bootbugs nachempfundenes Gewinde aus Glas und Titanium. Der Inhalt dieser Sardine ist nicht weniger spektakulär: Serra, Braque, Kandinsky, Picasso und Warhol schmücken die Wände der Hallen. Dreihundert Meter weiter ist das Museo de Bellas Artes ebenfalls einen Besuch wert. Das mittelalterliche Viertel casco viejo bietet kunstmüden Reisenden Kneipen und Restaurants.

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