Vereinigte Arabische Emirate

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Sehenswertes in den Vereinigten Arabischen Emiraten

 

Dubai

Dubai ist eine der letzten Bastionen des unbegrenzten Kapitalismus - eine Stadt, deren Reichtum auf Handel und nicht auf Öl basiert. In der Golfregion gibt es keinen anderen Ort, der mit ihr vergleichbar wäre. Sehenswürdigkeiten in Dubai sind rar, aber dafür besticht die Stadt mit der lockersten Atmosphäre und dem aufregendsten Nachtleben in der Region und lädt außerdem zum Duty-Free-Shopping ein. Es lohnt sich, einige Tage über die Souks (Märkte) und am Wasser entlang zu schlendern, um die Atmosphäre der Stadt einzuatmen. Allerdings darf man in Dubai nichts 'Altes' erwarten. Glücklicherweise scheint das der einzige Ort am Golf zu sein, wo das kaum etwas ausmacht.

Von allen sieben Emiraten der VAE hat Dubai am härtesten darum gekämpft, seine Unabhängigkeit zu bewahren und die Macht der Bundesinstitutionen im Land auf ein Minimum zu begrenzen. Dubai ist die Stadt mit dem größten internationalen Profil am Golf. Hier finden hochkarätige Golf- und Tennisturniere, Pferderennen und Wüstenrallyes statt. Im Jahre 1995 brachte Dubai sogar die Miss-World-Wahlen in die Golfregion. Ihren Reichtum verdankt die Stadt dem Re-Exportgeschäft: Die einheimischen Kaufleute importieren Waren und führen sie danach wieder aus, anstatt sie auf dem inländischen Markt anzubieten. In der Vergangenheit war der Begriff 'Re-Export' im Grunde nichts weiter als ein Euphemismus für Schmuggel - insbesondere von Gold nach Indien. Dubais Handel ist heute weitgehend legal, und das Gold wurde durch Konsumgüter ersetzt, die auf den indischen Sunkontinent und zum Rest der arabischen Halbinsel weitertransportiert werden. Außerdem verfügt Dubai über eigene Ölreserven.

Dubai besteht in Wirklichkeit aus zwei Städten: Deira im Nordosten und Dubai im Südwesten. Getrennt werden sie durch die Förde ( Al-Khor ), einen Flussarm des Golfes. Das Stadtzentrum befindet sich eigentlich in Deira und die meisten preiswerten Unterkünfte sind in Deiras Souk zu finden. Die Erkundung Dubais sollte man möglichst mit einer Bootsfahrt entlang der Förde in einem gemieteten Abra (einem motorisierten Wassertaxi) beginnen. Empfehlenswert ist auch ein Spaziergang entlang der Docks auf der Deira-Seite der Förde, wo Dhows auf ihrem Weg zu verschiedenen Häfen zwischen Aden und Mumbai (Bombay) be- oder entladen werden.

Das Dubai Museum steht auf dem Gelände des Al-Fahaidi Fort, das im frühen 19. Jahrhundert auf der Dubai-Seite der Förde errichtet wurde. Das Fort ist das angeblich älteste Gebäude von Dubai und war viele Jahre lang sowohl die Residenz von Dubais Herrschern als auch Regierungssitz. Das Museum beherbergt Ausstellungen über die Geschichte von Dubai, das Leben der Beduinen, die Seefahrt, Flora und Fauna, Waffen, Emirati-Tänze, Musikinstrumente und Ausgrabungen vor Ort. Sehenswert ist die professionelle Multimedia-Darstellung der Stadt, die unter anderem eine Nachgestaltung des Dubai-Souk aus den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts zeigt. Wer sich dafür interessiert, wie die Stadt heute aussieht, sollte sich auf keinen Fall die Aussichtsplattform in der 37. Etage des 4 km weiter südlich gelegenen World Trade Centre entgehen lassen.

Abgesehen von den Multimedia-Darstellungen ist von den alten überdachten Souks der Stadt nicht mehr viel übrig, obwohl es unmittelbar östlich von Dubais und unmittelbar nördlich von Deiras Abra-Docks noch Überbleibsel zu sehen gibt. Ganz in der Nähe stößt man auf Windtürme - diese einzigartigen architektonischen Formen des Golfes sind die Vorgänger der Klimaanlage. Das Highlight unter den Stadtmärkten ist Deiras Gold-Souk unmittelbar nordwestlich des Abra-Docks, ein aufschlussreicher Zeuge der Schmuggelvergangenheit der Stadt, und sogar gestandene Veteranen der nahöstlichen Goldmärkte sind angesichts der Ausmaße des Souk - des größten Marktes seiner Art in der arabischen Welt - überwältigt.

Wer in Dubai eine ernsthafte Shopping-Tour plant, kann sich in einem Paradies von Einkaufszentren vergnügen. Jedes Jahr eröffnet ein neues dieser Ungeheuer, und jedes Mal ist es noch größer und auffälliger als das letzte. Billige Elektrogeräte gibt es in der Gegend des Beniyas Square von Deira, nicht weit entfernt vom überdachten Souk. Das Nachtleben spielt sich hauptsächlich in den teuren Restaurants, Bars und Discos der Nobel-Hotels ab. Billig ist es nicht gerade, aber wer in anderen Ländern der Golfregion war, ist froh, dass es überhaupt existiert - zumindest bis man dem ersten der nur schwer erträglichen Loungesänger begegnet, die zum Standardprogramm der meisten Veranstaltungsorte gehören.

Dubai liegt an der Nordküste der VAE, etwa 125 km östlich von Abu Dhabi. Von der Hauptstadt aus ist es per Sammeltaxi oder Minibus zu erreichen.

Abu Dhabi

Heute ist es kaum vorstellbar, dass die moderne, gepflegte, sich wild ausbreitende Stadt Abu Dhabi bis vor 40 Jahren nichts weiter als ein trostloses Nest von Fischern und Perlensuchern war. Abu Dhabi ist vielleicht nicht die aufregendste Stadt am Golf, aber sie ist lange nicht so seelenlos, wie ihre Gegner behaupten. Gegründet wurde sie 1761, und im Jahre 1793 verlegte die Herrscherfamilie Al-Nahyan ihren Wohnsitz von Liwa nach Abu Dhabi. Der Ort entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einem einigermaßen erfolgreichen Perlenzentrum, doch nach dem Zusammenbruch der Perlenindustrie begann die Stadt, langsam zu verfallen. In dem verzweifelten Versuch, das Emirat zu retten, wurden in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts Erdölkonzessionen erteilt. Als 30 Jahre später die Öleinnahmen zu fließen begannen, ersetzte man die Schilf- und Lehmhütten rasch durch Banken und Boutiquen, und heute erstreckt sich die Ansiedlung über fast die gesamte Fläche der T-förmigen Abu Dhabi-Insel in der Mitte der Nordküste der VAE. Abu Dhabi ist das bei weitem reichste und politisch bedeutendste der sieben Emirate.

Liebhaber alter Sehenswürdigkeiten kommen hier kaum auf ihre Kosten: Der Al-Husn Palast, allgemein als altes Fort oder weißes Fort bekannt, ist eines der wenigen Gebäude der Stadt, das älter als 30 Jahre ist. Das ursprüngliche Fort wurde vom ersten Herrscher der Al-Nahyan-Dynastie errichtet, im späten 19. Jahrhundert aber durch das heutige Bauwerk ersetzt. Die weiß gewaschenen Mauern des modernisierten, restaurierten, heute als Dokumentationszentrum genutzten Gebäudes stellt noch immer einen Blickfang inmitten der glatten Wolkenkratzer dar. Besonders bemerkenswert sind der Hof und das Ziegelwerk über dem Haupt-(Nord-)tor.

Neben dem Fort befindet sich die große gesichtslose Cultural Foundation, die innen allerdings sehr viel mehr zu bieten hat, als ihre Fassade vermuten lässt. Sie wird in erster Linie als Bibliothek sowie Forschungs- und Dokumentationszentrum genutzt. Oftmals sind hier aber auch Ausstellungen über Heimatgeschichte, islamische Kunst und alte Manuskripte zu sehen. Außerdem gibt es ein staatliches Women's Craft Centre etwa 5 km südlich von Abu Dhabi, wo traditionelle Webereien und sonstiges Kunsthandwerk dargeboten und verkauft werden.

Wer etwas von der Atmosphäre der Stadt mitbekommen möchte, sollte den Dhow-Kai und den Fischmarkt im Nordosten der Stadt ansteuern. Auch wenn die Gegend mit Dubais Hafenviertel nicht ganz mithalten kann, wird auch hier geschäftiges Treiben, ein ausgezeichnetes Fischrestaurant und ein schöner Blick auf die Stadt geboten. Der alte Souk im nördlichen Hafenviertel der Stadt umfasst einen kleinen Goldmarkt und viele Haushaltswarenstände. Leider muss er voraussichtlich bald einem modernen Markt weichen.

Man sollte immer daran denken, dass es in Abu Dhabi keine billigen Hotels gibt. Die Preise beginnen bei US$75 pro Nacht und steigen in unermessliche Höhen. Das Nachtleben in Abu Dhabi ist als eher lethargisch zu bezeichnen: Es mag eine Menge Öl geben, aber viel Antrieb schöpft die Stadt daraus nicht.

Al-Ain

Al-Ain ist die wichtigste Stadt in der Buraimi-Oase. Als besonderes Merkmal erstreckt sie sich über die Grenze zwischen Abu Dhabi und Oman hinweg. Ihre Schwesterstadt Buraimi liegt auf der omanischen Seite der Grenze, Besucher können sich aber frei zwischen den beiden hin und her bewegen - eine gute Gelegenheit, Oman ein wenig kennen zu lernen, ohne sich mühsam ein Visum beschaffen zu müssen.

Die Oase ist wahrscheinlich der am längsten bewohnte Teil der VAE. Die Besiedlung reicht bis ins 4. Jahrtausend v.Chr. zurück. In jüngerer Vergangenheit war Al-Ain Geburtsort von Scheich Zayed, dem derzeitigen Herrscher von Abu Dhabi, der diese Stadt mit Geld überschüttete. Buraimi wurde nicht mit der gleichen Großzügigkeit bedacht und bleibt nach wie vor eine gemütliche Provinzstadt. Der entsprechende Kontrast zwischen den beiden Gemeinden verleiht der Gegend einen ganz besonderen Reiz. Ein weiterer 'Trumpf' im Sommer ist die trockene Hitze der Oase - eine willkommene Abwechslung gegenüber dem feuchten Klima an der Küste.

Das Al-Ain Museum und das Eastern Fort teilen sich im Südosten von Al-Ain das gleiche Gelände. Das Museum zeigt Ausstellungen über das Leben in der Zeit vor den Ölfunden, Schmuck der Beduinen, Waffen, Musikinstrumente und das Innere eines Beduinenzeltes. Zu einer abwechslungsreichen Ausstellung der Dekorationen aus dem Besitz von Scheich Zayed gehört der Orden von Isabelle der Katholischen sowie die Kugel eines palästinensischen Kommandoführers, der 1970 drei Flugzeuge auf ihrem Weg nach Jordanien entführte. Außer einer alten Kanone im Hof gibt es im Fort nicht viel zu sehen.

Wer auf der Suche nach Schafen oder Ziegen ist, sollte sich den nahe gelegenen Vieh-Souk, der Beduinen und Stadtleute aus dem ganzen Süden der VAE und aus ganz Nordoman anzieht, nicht entgehen lassen. Besonders in den frühen Morgenstunden, wenn der Handel auf Hochtouren läuft, lohnt sich ein Bummel über den Markt. Außerdem gibt es morgens einen kleinen Kamelmarkt in der Nähe des Stadtzentrums. Wer vom stechenden Tiergeruch genug hat, kann seinen Ausflug über die Grenze in Richtung Norden zum atmosphärischen Buraimi-Souk - mit seinen zahlreichen Obst- und Gemüseständen - fortsetzen. Abgeschirmt wird er vom Al-Hilla-Fort. In der Nähe befindet sich auch das imposant restaurierte, 400 Jahre alte Al-Khandaq Fort. Es empfiehlt sich, ein wenig durch den Hof des Forts zu streichen und auf die Zinnen zu klettern.

Kamelrennen finden während der Wintermonate Freitag morgens etwa 20 km entfernt von Al-Ain auf der Straße nach Abu Dhabi statt. Außerdem kann man Kamelsafaris unternehmen, die von einer Stunde bis zwei Tage - einschließlich Übernachtung in einem Beduinenzelt - dauern. Al-Ain ist von Abu Dhabi aus in zwei Stunden zu erreichen. Die zwei Orte sind durch eine von Bäumen gesäumte Autobahn' verbunden, die von Bussen und Servicetaxis befahren wird. Dubai liegt etwa genauso weit entfernt in südlicher Richtung und ist mit dem Servicetaxi erreichbar.

Sharjah

Das drittgrößte der sieben Emirate, Sharjah, wird leider von zu vielen Besuchern der VAE links liegen gelassen oder einfach nur schnell durchquert. Dabei kann sich das Emirat einiger der interessantesten Sehenswürdigkeiten des Staates rühmen: Hier gibt es die größte Moschee der VAE, ein interessantes archäologisches Museum, ein winziges Disneyland, zahlreiche Wachtürme, ein Naturkundemuseum - das professionellste in der ganzen Golfregion -, Souks, die Dubai durchaus Konkurrenz machen, und einen alten Souk, der einen Einblick in die alten Lebensweisen gewährt, die heute fast vollständig verschwunden sind. Außerdem kann man hier wunderbare Perserteppiche erstehen. Obwohl Sharjah lange Zeit als Dubais ärmere Cousine betrachtet wurde, übernahm es in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts die Führung in der Tourismusentwicklung und wurde zum Hauptanlaufpunkt für Pauschaltouristen in den VAE. Sharjah liegt in der Nähe von Dubai an der Nordküste.

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