Die Zeit zwischen November und April, wenn sich das Wetter von seiner schönsten Seite präsentiert, eignet sich am besten für einen Urlaub in den VAE. Während der anderen Monate ist man vermutlich hauptsächlich damit beschäftigt, von einem klimatisierten Raum zum nächsten zu hecheln, und es bleibt nur wenig Zeit, die Landschaft draußen zu genießen. Der muslimische Fastenmonat Ramadan wird in den VAE streng eingehalten; das bedeutet: Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang wird in der Öffentlichkeit weder gegessen und getrunken noch geraucht. Auch an Orten, wo normalerweise Alkohol verkauft wird, sucht man in diesem Monat vergeblich danach. Ramadan fällt in den kommenden Jahren auf November/Dezember.
Die meisten Einwohner der VAE sind sunnitische Moslems, die den islamischen Rechtsschulen Maliki oder Hanbali angehören. Viele der letzteren sind Wahhabiten, wobei die Wahhabiten in den VAE jedoch bei weitem nicht so streng und puritanisch sind wie ihre saudischen Pendants. Obwohl die Emirate wahrscheinlich als liberalstes Land der Golfregion betrachtet werden können, sind sie gemessen an westlichen Verhältnissen immer noch sehr konservativ. Es gibt auch kleinere Gemeinden von Ibadi- und schiitischen Moslems. Eine Besonderheit des Landes besteht darin, dass nur etwa 500 000 der insgesamt 2 Millionen Einwohner tatsächlich Staatsbürger der VAE sind. Die restlichen sind Exilanten aus anderen Golfstaaten sowie aus Pakistan, dem Iran und Indien.
Arabisch ist die offizielle Amtssprache, aber auch Englisch eignet sich zur weitgehenden Verständigung. In Dubai kann man etwas Farsi - die iranische Variante des Persisch - aufschnappen. Auf Urdu verständigen sich viele pakistanische Exilanten, die in Abu Dhabi und Dubai leben.
Die Küche der VAE bietet die Standardmahlzeiten des Nahen Ostens: Fuul (Paste aus Fava-Bohnen, Knoblauch und Zitrone), Falafel (frittierte Kichererbsenbällchen in arabischem Fladenbrot), Houmus (gekochtes Kichererbsenpüree mit Knoblauch und Zitrone) und Schawarma (gewöhnlich Lamm oder Hühnchen auf Fladenbrot oder Pita). Die gewöhnlichen alkoholfreien Getränke sind fast überall erhältlich. Alkohol wird nur in den Restaurants und Bars von - mindestens - Drei-Sterne-Hotels angeboten und auch da nur gegen teures Geld. In Sharjah gibt es gar keinen Alkohol zu kaufen.
Die Vereinigten Arabischen Emirate beanspruchen das hornförmige Gebiet, das von der Nordostspitze der arabischen Halbinsel in den Persischen Golf hineinragt. Der Staat grenzt im Süden und Westen an Saudi-Arabien und im Osten an Oman. Auf der gegenüberliegenden Seite des Persischen Golfes im Norden liegt der Iran, und Katar befindet sich nur 50 km entfernt in nordwestlicher Richtung. Die sieben Emirate sind Abu Dhabi, Ajman, Dubai, Fujairah, Ras al-Khaimah, Sharjah und Umm al Qaiwain. Zusammen sind sie etwa so groß wie Portugal, wobei Abu Dhabi 85% der Gesamtfläche ausmacht. Das kleinste Emirat, Ajman, misst lediglich 250 qkm.
Das Landesinnere der VAE besteht hauptsächlich aus Wüste, die sich bis zum Rand des Empty Quarter - der größten Sandwüste der Welt im Südosten Saudi-Arabiens - erstreckt. Die Küstenregionen der Emirate sind gekennzeichnet von Salzebenen, während die Nord- und Ostteile des Landes mit üppigem Grün und einer beeindruckenden Berglandschaft locken. Zur einheimischen Fauna zählen der arabische Leopard und Steinbock, allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass man tatsächlich etwas anderes als Kamele und wilde Ziegen zu Gesicht bekommt. Im Frühling und Sommer sind im Norden manchmal Vogelschwärme aus Zentralasien und Ostafrika zu beobachten. Ein Großteil der Vegetation außerhalb der Bergregionen von Fujairah und Ras al-Khaimah ist das Ergebnis eines staatlichen Begrünungsprogramms: Sogar die natürlichen Haine von Dattelpalmen in der Buraimi-Oase an der östlichen Landesgrenze wurden durch Grasflächen und Bäume aus künstlich angelegten Parks bereichert.
Von Mai bis September ist die Feuchtigkeit hoch, und die Tagestemperaturen pendeln sich normalerweise in Abu Dhabi und Dubai bei etwa 40 °C ein. In den Städten Fujairah und Khor Fakkan an der Ostküste ist das Klima aufgrund gelegentlicher Brisen angenehmer. Auch die Berge über Ras al-Khaimah lassen etwas aufatmen. Die durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen sinken in den restlichen Monaten auf erträgliche 22-30°C. Allerdings kann es in Abu Dhabi, Dubai und Sharjah sehr windig und in der Wüstengegend um Al-Ain sehr kühl sein. Von Mai bis Oktober regnet es überhaupt nicht und auch während des restlichen Jahres ist es überwiegend trocken. Im Dezember und Januar kann es allerdings Schmuddelwetter geben, was das Reisen teilweise erschwert.
Wassersport erfreut sich an der Küste der VAE großer Beliebtheit, und die Tourismusindustrie bemüht sich, das Land den im Winter unter Kälteerscheinungen leidenden Europäern als ein Meer- & Sonnenparadies schmackhaft zu machen. Die meisten Wassersportanlagen, z.B. Tauch - oder Jetskizentren, gehören zu anspruchsvollen Hotels und sind für Individualtouristen in der Regel nicht zugänglich. Kamelsafaris können in Al-Ain organisiert werden. Wüstensafaris oder 'Wadi-Bashing', bei dem man in einem Jeep durch die Wüste rast, kann man in Dubai oder Sharjah arrangieren. Für ein eher bescheidenes, aber hochgradig surreales Erlebnis sorgen eine Reihe von Golf -Plätzen mit echtem Gras in Dubai. Spielen kann man allerdings nur als Gast eines der protzigen Hotels oder auf Einladung eines Mitglieds. Außerdem sind eine Kleiderordnung, hohe Gebühren und Wasserschutzvorschriften zu beachten.
Die wichtigsten internationalen Flughäfen des Landes befinden sich in Dubai und Abu Dhabi, obwohl eine zunehmende Anzahl von Fluglinien auch Sharjah anfliegen. Kleinere internationale Flughäfen gibt es in Ras al-Khaimah, Fujairah und Al-Ain. Täglich werden von Dubai und Abu Dhabi Flüge zu den meisten großen europäischen Städten und auch zu wichtigen Städten im Nahen Osten und in der Golfregion angeboten. Außerdem gibt es Verbindungen in die USA, nach Nordafrika, zum indischen Subkontinent und nach Australien. Eine Ausreisesteuer wird nicht erhoben.
Täglich fahren Busse von Dubai nach Muscat in Oman. Das Fehlen von VAE-Grenzposten auf der von den Bussen benutzten Straße kann allerdings zu Problemen bezüglich des Visums führen. Regelmäßige Busverbindungen gibt es zwischen Dubai und Abu Dhabi und Saudi Arabiens Ostteil, allerdings fahren keine Busse oder Taxis nach Katar. Boote verkehren zwischen Sharjah und Bandar-é Abbas im Iran. Eine einfache Fahrt dauert 12 Stunden.
Zwischen den sieben Emiraten gibt es keine Inter-City-Busse oder -Flüge. Wer kein eigenes Auto hat, kann nur mit dem Servicetaxi zwischen den Emiraten pendeln. Diese sind unter Umständen überfüllt, dafür aber billig und bieten eine gute Gelegenheit, in Kontakt mit Einheimischen zu kommen. Das Hauptproblem besteht darin, dass es eine Weile dauern kann, bis sie voll besetzt sind - außer auf der Hauptstrecke Abu Dhabi-Dubai. Zwischen diesen beiden Städten gibt es zudem die Möglichkeit, den etwas preiswerteren Minibus zu nehmen.
Die VAE gehören zu den Reisezielen, in denen ein eigenes Fahrzeug wirklich einen Unterschied macht - erholsame Ferien einerseits oder ein Urlaub, der hauptsächlich aus der Planung der Transportmöglichkeiten von A nach B besteht. Ein Auto zu mieten ist nur unerheblich teurer als in westlichen Ländern und in Dubai und Abu Dhabi relativ einfach zu organisieren. Die Hauptstraßen sind in ziemlich gutem Zustand und theoretisch sollte man auf der rechten Fahrbahn bleiben. Das Fahrniveau ist nicht unbedingt hoch und Fatalismus ist das Maß aller Dinge. Wer auch nur den kleinsten Selbsterhaltungstrieb verspürt, sollte äußerst defensiv fahren - insbesondere im Kreisverkehr.
Nur in Dubai und Al-Ain gibt es öffentliche Busnetze, die für den Besucher nützlich sind. Man sollte daran denken, dass Taxis in Abu Dhabi und Al-Ain Taxameter haben - im Gegensatz zu den Taxis in Dubai und den anderen Emiraten.