In unseren Buchtipps begeleiten Sie diesmal die Autorin Birgit Lutz auf ihrer 560 Kilometer langen Grönlandreise, sehen den Wandel von Johannesburg 20 Jahre nach der Apartheid und erkunden Europa mit den Kinderaugen.
Mit zwei Männern durchquerte die Abenteurerin Birgit Lutz Grönland. Beinahe scheiterte das Trio, wie in ihrem Expeditionsthriller zu lesen ist.
LPT: Warum war es Ihr Wunsch, 560 Kilometer durch Grönland zu laufen?
Lutz: Als ich 2007 zum ersten Mal zum Nordpol fuhr, habe ich mich in die Landschaft und das Licht verliebt. Deswegen kehre ich immer zurück in die Eisregionen.
Ihr Buch liest sich wie ein Katastrophenroman. Warum ist Ihr Vorhaben schiefgegangen?
Die Gruppe harmonierte nicht. Wir hatten keinen gemeinsamen Geh-Rhythmus. Einer hätte den Ton angeben müssen. Wir haben diskutiert und uns mental geschwächt. Das zehrte an den körperlichen Kräften. Nach 10 von 28 Tagen wollte ich abbrechen.
Was hat Sie davon abgehalten?
Ein Anruf über Satellitentelefon von meinem Freund Bengt. Er war zwei Tagesetappen entfernt mit einer Gruppe unterwegs. Er überredete mich durchzuhalten. Am 22. Tag trafen wir aufeinander und gingen gemeinsam weiter. Wir lachten und sangen, obwohl wir 15 Stunden aktiv waren.
Was macht Wandern durch Grönland so anstrengend?
Die Landschaft ist flach, und die Erdkrümmung so gering, dass man fast 450 Kilometer weit sehen kann. Ich wohne in einem Tal in Bayern und bin Weitblick nicht gewohnt. In der Leere kann man auf nichts zugehen oder hinter sich lassen. Da spielt das Hirn verrückt. Ich hörte zum Beispiel einen Hubschrauber, der nicht da war.
Würden Sie so einen Trip noch mal machen?
Ja. Ich werde aber beim nächsten Mal das Team besser aussuchen.
Auch 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid sucht Johannesburg seine Identität zwischen Town-ships und Nobelvierteln. Die Künstlerin Margit Niederhuber und der Anti-Apartheidskämpfer Albie Sachs dokumentieren den Wandel und lassen die Bewohner über ihre Stadt erzählen. So verrät die Fotografin Dahlia, dass ihr Lieblingsplatz der trubelige Noord Taxi Rank ist, wo Frauen auf der Straße frisieren und Händler ihre Waren zwischen Autos verkaufen.
Der cool verrückte Reiseführer.
In diesem Guide für Kinder werden keine Sehenswürdigkeiten empfohlen. Dafür erfährt man schräge Details über die Länder. Wussten Sie, dass Franzosen Schweine nicht Napoleon nennen dürfen? Macht Lust, Europa neu zu entdecken!
Weitere Buchempfehlungen sowie Web-Tipps und Filmkritiken finden Sie in der Mai-Ausgabe des Lonely Planet Traveller.