Nehmen Sie am Leben der Nomadin Robyn Davidson teil, lernen Sie den finnischen Tango kennen und begleiten Sie das ehemals in Gefangenschaft lebende Kapuzineräffchen Saï bei seiner Eingliederung in den Regenwald - in unseren Film-Tipps des Monats.
Himalaya, anno 2014: Als wir die Abenteurerin Robyn Davidson anrufen, geht sie gerade auf 8000 Metern Höhe mit ihrem Hund Gassi. Auch vier Jahrzehnte nach ihrem Trip durch die Wüste Australiens ist sie eine Nomadin geblieben, die heute abwechselnd in Sydney, London und Indien lebt. Doch der spektakuläre Trip, der die gebürtige Australierin zur "Camel Lady" machte, begann in den frühen 70ern, als sie mit nicht mehr als ihrem Hund Diggity, einem Koffer und sechs Dollar den Bahnhof von Alice Springs erreichte. "Ich wollte mein Land besser verstehen lernen und gleichzeitig mein altes Leben hinter mir lassen", erzählt Davidson. Zur Vorbereitung auf ihren 2700 Kilometer langen Marsch zum Indischen Ozean quartierte sie sich auf einer Kamel-Ranch ein und zog nach zwei Jahren hartem Training mit vier Tieren los. "Die Wüste Australiens ist faszinierend. Obwohl es kein Wasser gibt, ist die Natur hier sehr vielfältig. Allein ihre kräftig orange Farbe ist beeindruckend", sagt Davidson. Unterwegs erlebte sie Höhen und Tiefen: Ihr Hund verbrannte sich im heißen Sand die Pfoten und die Wasservorräte wurden bedrohlich knapp. Dann stieß sie unverhofft auf den alten Eingeborenen Mr. Eddie, der sie durch ein gefährliches Stück der Großen Victoria-Wüste begleitete. Während der neunmonatigen Reise traf sie regelmäßig auf den "National Geographic"-Fotografen Rick Smolan, der ihr den Trip mitfinanzierte und sie im Gegenzug unterwegs ablichten durfte. Die Erlebnisse des Abenteuers, die Davidson im gleichnamigen Buch "Spuren" (Rororo, 9,99 €) festgehalten hat, bringt John Curran jetzt mit Mia Wasikowska in der Hauptrolle auf die Leinwand. Davidson selbst ist von ihrem Double begeistert: "Wir haben viele Gemeinsamkeiten. Sie hat ein starkes Innenleben und ist mutig. Noch viel mutiger als ich es bin." Die ganze Geschichte der bewegenden Selbstfindung läuft ab dem 10. April im Kino.
Heißblütig, sinnlich und sehr gefühlvoll - so würde man Tango bezeichnen, aber auf Finnland käme man zunächst nicht. Doch der finnische Regisseur Aki Kaurismäki behauptet, der Ursprung des Tanzes läge in seiner Heimat. Um der Sache auf den Grund zu gehen, reisen die drei argentinischen Musiker Chino Laborde, Diego Kvitko und Pablo Greco in den Norden. Auf ihrem Road Trip lernen sie nicht nur die Saunakultur kennen, sondern entdecken auch den finnischen Tango. Eine liebevolle Dokumentation über zwei Kulturen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Nach einem Flugzeugabsturz im Amazonas muss sich das ehemals in Gefangenschaft lebende Kapuzineräffchen Saï plötzlich den Gefahren des größten Regenwaldes der Erde stellen. Es macht Bekanntschaft mit seltenen Pflanzen, reißenden Gewässern und wilden Tieren wie Krokodilen und Riesenschlangen. Um sein Leben zu sichern, schließt sich das Äffchen einer Gruppe von Artgenossen an. Ein Mix aus faszinierenden Naturaufnahmen und herzerwärmender Überlebensgeschichte.
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