ZentralamerikaRuinen, Riffe, romantische Strände – Mittelamerikas bezauberndste Orte

Geschichtsinteressierte werden es schwer haben, sich zwischen Maya-Ruinen und Kolonialstädten zu entscheiden. Naturliebhaber können Affen und Faultiere auf Wanderungen durch den Dschungel beobachten oder frisch geschlüpfte Schildkröten, die ins Meer kriechen. Auch Surfer und Strandgänger kommen auf ihre Kosten – Traumziele am Meer gibt es ohne Ende.

Für welches Ziel du dich auch entscheidest, es wird garantiert ein Volltreffer. Und das Beste ist, dass du sogar viele der Orte miteinander kombinieren kannst. Kurze Regionalflüge und ein umfangreiches Busnetz machen es leicht, mehrere Länder auf einer Reise zu besuchen. Doch wo anfangen? Um die Qual der Wahl einzugrenzen, haben wir die 14 besten Orte in Mittelamerika zusammengestellt. Aber Vorsicht, Mittelamerika kann süchtig machen – es könnte sein, dass du die Heimreise gar nicht wieder antreten möchtest.

Die beliebteste Urlaubsinsel von Belize, genannt La Isla Bonita – “die schöne Insel”, bietet sonnenverwöhnte Tage, schicke Resorts und eine einfallsreiche kulinarische Szene. Das geschäftige Stadtzentrum von San Pedro hat auch ein quirliges Nachtleben, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Aber die eigentlichen Highlights für die Reisenden, die gern hierher strömen, sind das badewannenwarme Wasser und die blühende Unterwasserwelt der Insel.

Egal, ob du tauchen möchtest oder in der Brandung schwimmen, mit dem Kajak durch eine von Mangroven gesäumte Lagune fahren oder neben Ammenhaien und kleinen Stachelrochen über farbenfrohe Riffe schnorcheln, Ambergris Caye hat alles, was ein Paradies ausmacht.

Der tiefste See Mittelamerikas mit seinem aquamarinfarbenen Wasser zieht Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt an. Sein endorheisches Kraterbecken ist umgeben von üppigen Hügeln und hoch aufragenden Vulkanen. Es ist zugleich auch die Heimat unterschiedlicher regionaler Gemeinschaften, die stolz ihre traditionelle guatemaltekische Lebensweise zur Schau stellen.

Die meisten Reisenden kommen hierher, um Langstreckenkajak zu fahren und Vulkane zu besteigen. Auch das lebhafte San Pedro La Laguna ist unbedingt einen Besuch wert. Aber der Lago de Atitlán zieht auch diejenigen Weltenbummler an, die Spanisch lernen, Yoga praktizieren oder bei einer einheimischen Familie wohnen möchten. Was auch immer deine Wünsche und Pläne sind, nimm dir genügend Zeit, dich zu entspannen, während das sanfte Wasser dieses herrlichen Sees gegen das Ufer schwappt.

Dieser atemberaubende Archipel ist übersät mit kleinen Häusern im karibischen Stil und überflutet von Restaurants und Hotels am Hafen. Die sich wiegenden Kokospalmen und das durchscheinende blaue Wasser ziehen seit Jahrzehnten Scharen internationaler Reisender an – einige von ihnen sind für immer geblieben und bilden mittlerweile eine beträchtliche Expat-Community. Tagsüber kannst du mit einem Strandkreuzer herumfahren, zwischen riesigen Seesternen schnorcheln, Riffbrecher surfen, Kakaofarmen besichtigen und die köstliche karibische Küche ausprobieren. Abends erfüllen auf Islas Colón lateinamerikanische Rhythmen und Gläserklirren die Luft.

Wärst du vor 1.200 Jahren auf diesem Gelände spaziert, hättest du eine blühende Maya-Metropole erlebt. Heute besteht Guatemalas bedeutendste archäologische Stätte aus beeindruckenden Ruinen und einem sich um sie herum windenden Dschungel – unterbrochen nur von gelegentlichen Kakophonien aus Vogelgekreische und heulenden Affen. Tikal konkurrierte einst mit Rom in Bezug auf Größe, Bevölkerung und politischen Einfluss. Aber ein Jahrtausend der Rückeroberung durch den Dschungel hat nur die Überreste dieses einst mächtigen Imperiums zurückgelassen.

Das weitläufige ehemalige Metropolgebiet verdient mehrtägige Erkundungen: Entweder du übernachtest im entspannten Flores am See oder bleibst auf dem Gelände, um den Sonnenaufgang über diesen majestätischen, alten Tempeln zu sehen.

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Die glitzernde Skyline aus Stahl und Glas ist nur das Diadem von Mittelamerikas geschäftigster Hauptstadt. Das Herz und die Seele der Stadt sind ihre älteren Viertel wie Casco Viejo. Diese Gegend ist voller restaurierter Kolonialgebäude, von denen viele heute elegante Boutique-Hotels, schicke Restaurants und unzählige Rooftop-Bars beherbergen. Es lohnt sich, die verfallenen Ruinen von Panamá Viejo aus dem 16. Jahrhundert zu besuchen, die einen Teil der ursprünglichen Stadt ausmachen, sowie in das ausgelassene Nachtleben der Calle Uruguay reinzuschnuppern. Auch die Casinos der Stadt sind einen Besuch wert. Wenn du gen Westen fährst, kannst du das ausgeklügelte Schleusensystem des weltberühmten Panamakanals ansehen. Auch der Regenwald und der Strand sind nur einen Kokosnusswurf entfernt.

Um einen Einblick in die Seele von El Salvador zu bekommen, fährst du die 32 Kilometer zwischen Sonsonate und Ahuachapan mit dem Auto. Die umliegenden Dörfer, Kunsthandwerksläden, duftenden Kaffeeplantagen und farbenfrohen Wildblumenwiesen sind im Wesentlichen das gesamte (zugegebenermaßen kleine) Land – und eine Erkundung wert.

An einem Wochenende lohnt es sich, in einer der fünf Hauptorte anzuhalten und festzustellen, dass sie voller kulinarischen Extravaganzen und fröhlicher Einwohner sind. Lass dir genügend Zeit, um schönes traditionelles Kunsthandwerk einzukaufen und Kaffee zu trinken, egal um welche Uhrzeit. Auch ein Abstecher abseits der Hauptroute ist eine gute Idee: Bei Los Chorros de Calera kannst du zwischen den Klippen wandern und in von Wasserfällen gespeiste natürliche Schwimmbecken eintauchen.

Manuel Antonio ist (nicht nur) für Verliebte. Dutzende von exquisiten Hotels thronen auf imposanten Klippen mit Blick auf den himmelblauen Pazifik an der Küste von Costa Rica. Neben den großzügigen Unterkünften sind die romantischen Restaurants, malerischen Strände und belebenden Spa-Behandlungen dieses einladenden Reiseziels einfach unschlagbar. 

Als Bonus sind Begegnungen mit seltenen Wildtieren so gut wie garantiert. Totenkopfäffchen schwingen beim Frühstück vorbei, während sich Leguane gemeinsam mit den Gästen am Pool aalen. Echte Naturliebhaber können im nahe gelegenen Parque Nacional Manuel Antonio sogar Faultiere beobachten. Abenteuerlustige Hochzeitsreisende werden ebenfalls zufrieden sein: Alle erforderlichen Costa Rica-Abenteuer – von Zip-Lining und  Wildwasser-Rafting über Kajakfahren und vieles mehr – liegen direkt vor der Haustür.

Granada ist eine der ältesten Kolonialstädte der Region und keine Reise durch Mittelamerika ist vollständig, ohne die gut erhaltene Architektur zu erkunden. Am besten steigst du bei deiner Ankunft in eine Pferdekutsche und lässt dich durch die Stadt fahren, während du die allgegenwärtigen handbemalten Kacheln und Kolonialhäuser bewunderst. Im Parque Central thront die senfgelbe Catedral de Granada über dem Platz, auf dem Lebensmittelverkäufer und Kunsthandwerker ihre Waren feilbieten. Nach der Rundfahrt kannst du am See in ein Boot oder Kajak umsteigen und eine Tour zu Las Isletas machen – einer Reihe vulkanischer Inseln liegt direkt vor der Küste der Stadt, wo sich schicke Ferienhäuser und eine alte spanische Festung befinden.

Das Tempo an Costa Ricas karibischer Küste ist ausgesprochen faultierartig. Und genau deshalb können Reisende nicht genug davon bekommen. Die meisten kommen hierher, um ihr Tempo herunterzuschrauben, aus frischen Kokosnüssen zu nippen, an crackerfarbenen Stränden zu faulenzen und im warmen blaugrünen Wasser zu baden. Wenn du aktivere Erlebnisse bevorzugst, kannst du unter vielen Angeboten wie Dschungelwanderungen, Kakaofarmtouren und Schnorchelausflügen auswählen. Auch wilde, nächtelange Partys gehören dazu. Bevor du sich in große Abenteuer stürzt, stärke dich zuerst mit der spektakulären lokalen Küche. Im Ganzen gebratener Schnapperfisch mit einer Beilage aus Kokosreis und gebratenen Kochbananen, heruntergespült mit Agua de Sapo (unraffinierter Zucker, Limetten und Ingwer, bekannt als "Krötensaft") – klingt das nicht wunderbar exotisch?

Benannt nach einem markanten schweineförmigen Felsen – Tunco bedeutet Schwein – ist dieses Strandparadies aus schwarzem Sand berühmt für seine Beachbreaks und noch berühmter für seine feierwütigen Surfer. Chaos am Wochenende steht ganz oben auf der Tagesordnung von Einheimischen und Touristen. Und alle kurieren ihren Kater am nächsten Tag mit Pizza von Tunco Veloz. Diejenigen, die ein entspannteres Erlebnis suchen, müssen nur wenige Minuten in beide Richtungen fahren, um zu ruhigen, abgelegenen Stränden zu gelangen. In der windgepeitschten Wildnis des Barrio Santiago schlüpfen Schildkröten am Ufer.

Wenn du große Reiseträume, aber ein kleines Budget hast, ist Utila genau das Richtige, besonders wenn du ein paar Schwimmflossen anziehen und losschnorcheln oder tauchen möchtest. Das verträumte türkisfarbene Wasser vor dieser mit Palmen übersäten Karibikinsel in Honduras ist voll von surrealen Korallenformationen und neugierigen Fischen. Die zertifizierten Tauchkurse auf Utila gehören zu den günstigsten der Welt. Das ganze Jahr über können Schnorchler und Taucher an der Nordspitze der Insel mit etwas Glück Walhaie beobachten. Nach dem Abenteuer warten am Abend leckere Meeresfrüchte und eine lebhafte Bar-Szene auf dich .

Wenn du Krustentiere und scharfes Essen magst, fährst du in die Karibik Mittelamerikas – insbesondere zu diesen beiden abgelegenen Inseln vor der Ostküste Nicaraguas. Sie sind das Epizentrum der Languste in der Region und viele Einheimische leben davon, sie zu fangen. Wenn du dich an den begehrten Krustentiere irgendwann satt gegessen hast, locken im Ganzen gebratene Schnapperfische, ein gehäufter Teller mit Reis mit Bohnen und das berühmte Rondon, eine heimische Suppe aus Fisch, Schalentieren, Palmenherzen, Kochbananen, Paprika und haufenweise duftenden Gewürzen. Auf Great Corn – der größeren und belebteren der beiden Inseln – servieren Restaurants diesen Eintopf das ganze Jahr über. Die Zutaten müssen jedoch den ganzen Tag in einer würzigen Kokosbrühe köcheln, daher ist es besser, eine Bestellung 24 Stunden im Voraus aufzugeben.

Von allen in Mittelamerika verstreuten Maya-Ruinen gehört Copán zu den beeindruckendsten. Menschengroße Figuren sind über diese UNESCO-Welterbestätte verstreut, die in einem malerischen Flusstal liegt, das einst bis zu 20.000 Einwohner zählte. Ein Tag, an dem du dir diese Tempel und die umliegenden Stätten ansiehst, bietet den tiefsten Einblick in die Vergangenheit der Region. Interessant ist auch die einmalige Hieroglyphentreppe. Sie beschreibt die Geschichte der Herrscher der antiken Stadt in der längsten Maya-Inschrift, die der Menschheit bekannt ist. Die Nachbarstadt Copán Ruinas hat hübsche Boutique-Hotels. Alternativ kannst du in den nahe gelegenen, mit Pinien bewaldeten Hügeln der Hacienda San Lucas übernachten.

So wie Kletterer den Mount Everest verehren, lieben die Taucher das Blue Hole National Monument von Belize. Sie tauchen mehr als 30 Meter tief in dieses riesige Unterwasserloch, vorbei an überdimensionalen Stalaktiten, und begegnen manchmal mächtigen Riffhaien, während sie in den 130 Meter tiefen Abgrund blicken. Auf den nahe gelegenen Inseln Ambergris Caye und Caye Caulker findest du umweltfreundliche und sehr erfahrene Reiseveranstalter. Wenn du ein noch ein weiteres abenteuerliches Erlebnis suchst, stoppst du auf Long Caye, einer kleinen und abgelegenen Insel, die nur wenige Minuten von der begehrtesten Unterwasserattraktionen des Landes entfernt ist.

Text: Ashley Harell / Lonely Planet International

Deutsche Bearbeitung: Ines Wagner