Neues ReisenDer Reiselust widerstehen - aber wie?

Noch ist unbeschwertes Reisen Zukunftsmusik. Mit Beginn des Impfens erscheint jetzt Licht am Ende des Tunnels. Mit diesen Tipps lässt sich die Zeit perfekt überbrücken.

Nie zuvor war das Fernweh so stark und die Ferne zugleich so unerreichbar wie jetzt. Es fällt schwer, zu Hause bleiben zu müssen. Dann gibt es diese Momente, die verlockend sind und die Sehnsucht noch mehr schüren: das Geräusch von Wellen, die gegen das Ufer krachen, die Stille eines Waldgebiets nach dem Schneefall, der Duft exotischer Gewürze. Vielleicht veröffentlichen Freunde oder Familienangehörige Fotos aus fernen Ländern - weil sie dort leben und ihren Weg finden, mit der Situation umzugehen. Sie lächeln glücklich und scheinen gesund zu sein und der Krise zu trotzen. Aber es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass COVID-19 noch immer auf der ganzen Welt Opfer fordert und die Pandemie längst nicht eingedämmt ist.

Während die einen unter den eingeschränkten Freiheiten leiden oder um ihre Existenz bangen, begraben andere ihre Freunde und Angehörigen. Für niemanden sind augenblicklich die Herausforderungen der Pandemie einfach. Mit den derzeitigen Einschränkungen und Lockdowns innerhalb Europas und den erneut sprunghaft steigenden Infektionszahlen in anderen Ländern der Welt ist es die richtige Entscheidung, zu Hause zu bleiben und Reisen weiterhin aufzuschieben. Aber was tun, wenn das Fernweh an der Substanz rüttelt? Wie lässt sich die Lücke füllen, welche die Freude am Reisen hinterlassen hat? Nun … füllen lässt sie sich wahrscheinlich nicht, aber einiges lässt sich vielleicht kompensieren. Hier sind unsere Tipps, wie sich das Fernweh noch eine Weile nähren und in Vorfreude verwandeln lässt. Das Ende ist hoffentlich in Sicht.

Den nächsten Urlaub planen

Nie war so viel Zeit, eine Reise sorgfältig und komplett von A bis Z zu planen, bis hin zur Packliste. Jetzt ist die perfekte Gelegenheit, sich Gedanken zu machen, gründlich zu recherchieren dabei das tatsächliche Budget bei der Buchung von Flügen und Hotels zu berücksichtigen. Und am schönsten plant es sich bekanntermaßen gemeinsam.

Nichts schweißt im Vorfeld einer Reise besser zusammen, als sich bei den Vorbereitungen anhand unterschiedlicher Meinungen anzunähern und gemeinsam eine für alle Beteiligten komfortable Lösung zu finden. Dann nämlich lassen sich im Vorfeld bereits potenzielle Konfliktsituationen oder während der Reise auftretende Missverständnisse und Meinungsverschiedenheiten klären. Selbst wenn dabei einmal Tränen fließen sollten - jede einzelne ist es wert. Umso harmonischer wird die Reise später verlaufen. Unser Tipp: Den Urlaub so planen, als wäre Geld kein Thema. Dann haben große Träume, die sonst über viele Jahre unerfüllt blieben und denen man später einmal nachtrauern würde, endlich eine Chance realisiert zu werden.

Virtueller Spaziergang mit einem Freund in einem anderen Land

Wer viel reist, hat wahrscheinlich Freunde auf der ganzen Welt. Warum nicht einen virtuellen Spaziergang machen, anstatt an unterschiedlichen Orten der Welt zu Hause Trübsal blasen. Lust auf Schnee? Da war doch dieser Freund im Baltikum, der vermutlich gefühlte zwei Meter vor der Haustür liegen hat. Oder sich gemeinsam mit Freunden an der Küste Kaliforniens sonnen? Mit einem befreundeten Paar entlang der Amalfiküste spazieren? Einer Freundin in Paris die weggeworfene Leopardenmuster-Maske zeigen, die seit Wochen auf der Straße liegt, und ihren Erfahrungsberichten lauschen? Das Beste an jedem Reiseziel sind die Menschen - und ihre Geschichten.

Die Welt mit dem Gaumen entdecken

Nicht nur Liebe zu einem Menschen geht durch den Magen. Auch die schönsten Erinnerungen ans Reisen tun es  - und halten das Feuer der Vorfreude lebendig. Es gibt keinen besseren Weg, sich in Gedanken an ein Lieblingsziel zu bringen als dessen kulinarische Genüsse. Anstatt Gerichte von den Orten zuzubereiten, an denen man bereits gewesen ist -  wie wäre es, einmal das Nationalgericht eines Landes zu kochen, das noch als unerfüllter Traum auf der Wunschliste steht? Oder mit dem Finger auf dem Globus ein zufälliges Land auszuwählen, ein bisschen über die dortige Küche zu recherchieren und dann ein paar Gerichte nachzukochen?

Online den Tourismus vor Ort unterstützen

Der Tourismus ist die treibende Kraft vieler Nationen auf der ganzen Welt. Durch COVID-19 ist er überall zum Erliegen gekommen. Unzählige große und kleine lokale Unternehmen sind ernsthaft in ihrer Existenz bedroht. Und auf der anderen Seite: Wer sich nach dem Reisen sehnt, muss seit Ausbruch der Pandemie darauf warten, endlich wieder in ein Flugzeug zu steigen und die Lieblingsplätze zu besuchen. Doch das muss kein untätiges Warten und Bangen sein, ob es diese Orte nach Abklingen der Pandemie noch geben wird. Es gibt unzählige Möglichkeiten, Unternehmen online zu unterstützen. Meist haben selbst kleine Familienbetriebe offizielle Websites oder einen Auftritt in den sozialen Netzwerken. Außerdem gibt es gemeinnützige Organisationen, die Geld sammeln und weiterverteilen.

Eine neue Sprache lernen

Schon vergessen? Es gab eine Zeit, als man sich fest vorgenommen hatte, Französisch zu lernen. Oder Spanisch, Russisch. Portugiesisch. Und dann? Schließlich haben doch immer die Zeit und die Gelegenheit gefehlt. Nun, jetzt ist es so weit. Nichts ist ein leichterer Türöffner zu den Herzen der Menschen und ihrer Kultur wie das Erlernen ihrer Sprache. Und nie war es einfacher als heute: Es gibt unzählige Sprach-Apps für jeden Lern-Typ und jede Sprache.

Licht am Ende des Tunnels

Sie ist derzeit ein brisantes Thema, das alle bewegt, besonders hinsichtlich der Lockerungen für das Reisen: die Impfung. Dass es bereits unterschiedliche Impfstoffe gibt und weltweit mit dem Impfen begonnen wurde, macht Hoffnung, dass ein Ende dieser Pandemie näher rückt. Alles, was es jetzt braucht, ist immer noch etwas Geduld und Verständnis, auch wenn die persönlichen Opfer bedeuten, noch eine Weile vom Reisen abzusehen.

Du lebst nur einmal

Erfahrungen für ein ganzes Leben vermittelt Dir das Lonely Planet Buch "Du lebst nur einmal". Schau es dir doch hier einmal an.

Original-Artikel: Alicia Johnson/Lonely Planet international

Deutsche Fassung: Ines Wagner

 

nach oben