Seit 50 Jahren prägt Lonely Planet die Welt des Individualreisens. Als Krönung dieses Jubiläums ist der erlebnisreiche Bildband „Die 50 schönsten Reisen von Lonely Planet“ entstanden, der mit persönlichen Reisegeschichten der Autor:innen dazu inspiriert, ins Abenteuer aufzubrechen. Wir stellen dir hier 6 Reisen aus dem neuen Bildband vor.
50 Geschichten. 50 Reisen kreuz und quer durch Afrika, Amerika, Asien, Europa, Ozeanien und auf die hohe See. Wenn du das Außergewöhnliche suchst, ist dieser Lonely Planet Bildband eine bereichernde Inspirationsquelle für dein nächstes Abenteuer. Insgesamt 24 Lonely Planet Autor:innen berichten auf persönliche und eindrucksvolle Weise von ihren prägendsten Reisen. Daraus entstanden ist ein Kaleidoskop aus facettenreichen Erlebnissen, die unsere faszinierende Welt zu bieten hat.
Dazu enthält das Buch Praktisches und Wissenswertes in Form von Infokästen zur Anreise, lokalen Transportmitteln oder der idealen Reisezeit. Wer hier beim Schmökern kein Kribbeln auf der Haut, hüpfende Endorphine in der Blutbahn oder den unbändigen Impuls des Rucksackpackens bekommt, dem muss das Reisen wirklich fernliegen.
„Hat man sich erst einmal zum Reisen entschlossen, ist das Wichtigste schon geschafft. Also, los geht’s!“
– Tony Wheeler, Mitgründer von Lonely Planet
Auf geht’s in das endlose Grün Ostafrikas! In ein Land, in dem Mitte der Neunziger ein grausamer Völkermord stattgefunden hat. Glücklicherweise ist Ruhe und Frieden einkehrt in Ruanda. Schließlich hat das Binnenland – geprägt von Bergregenwald – eine atemberaubende Tierwelt zu bieten. Das meinen wir wortwörtlich. Beim Anblick eines Berggorillas, die nur hier, in Uganda und in der Demokratischen Republik Kongo zu treffen sind, kann einem schon mal der Atem wegbleiben. Damit die Menschenaffen überleben, ist die Besucherzahl des Nationalparks streng limitiert und du benötigst eine Genehmigung. Früh planen ist für deine Reise nach Ruanda also das A und O!
„Wir hören ein Knacken aus der dichten Vegetation. Plötzlich, an der Biegung eines Wäldchens, erblicken wir unsere Belohnung: etwas Großes, Schwarzes. Es ist ein „Silberrücken“, also ein dominantes Männchen […]. Der 250 kg schwere, atemberaubend schöne Koloss ist damit beschäftigt, Bambussprossen zu kauen und würdigt uns kaum eines flüchtigen Blicks. Wir empfinden keinerlei Furcht. Doch diese majestätische Statur, diese ruhige Kraft fordern gewaltigen Respekt ein.“
– Jean-Bernard Carillet
Für diese unvergessliche Reise bleiben wir noch in Afrika, reisen aber weiter gen Süden: Ins wilde und wunderbare Botswana! Wusstest du, dass Botswana die höchste Elefantendichte aufweist und dabei ein Elefant auf zwanzig Menschen kommt? Wahnsinn, oder? Besonders, wenn man bedenkt, wie die Menschen seit jeher im Einklang mit ihren tierischen Mitbewohnern leben. Der Mensch-Tier-Konflikt ist in Botswana allgegenwärtig, doch beide Seiten haben gelernt, ihr Land miteinander zu teilen. Der Chobe Nationalpark im Norden des Landes, das üppige Okavango-Delta, die rote Kalahari-Wüste – wer Botswana per Roadtrip erkundet, taucht tief ein in die Wildnis Afrikas und teilt sich die Natur mit den Wildtieren. Zäune gibt es hier nämlich nicht. Oftmals auch keine „richtigen“ Campingplätze. Und schon gar kein Internetempfang. Das Einzige, was hier zählt: Du und die Wildnis.
„Ich beobachte dort wachsame Impalas, bewundere die Kraft der Büffel und die Eleganz der Zebras und erstarre, als plötzlich ein riesiger Nilwaran vorbeikommt. Das Abendessen am Ufer des Flusses Chobe, bei dem ich das schwindende Licht bewundere und mich frage, ob sich vielleicht ein Löwe (!) im Gestrüpp versteckt, ist ein Erlebnis, das ich nicht so schnell vergessen werde.“
– Élodie Rothan
Es bedarf einer langen Anreise, in den Amazonas-Regenwald in Peru hervorzudringen. Mit dem Flugzeug geht’s in die Hauptstadt Lima, von dort aus weiter hoch in die Anden nach Cusco, anschließend mehrere Stunden mit dem Bus nach Puerto Maldonado. Ab dann hilft nur noch das Boot. Trotzdem gilt das Gebiet rund um die Reserva Nacional Tambopata und den Fluss Madre de Dios als eines mit dem leichtesten Zugang zum Amazonas-Regenwald und offenbart einen Blick in eine andere, eine faszinierende Welt, die die Lunge unser aller Leben bildet. Die Artenvielfalt frohlockt jeden, der ein Herz für die Natur hat. Freche Kapuzineräffchen, laute Brüllaffen, süße Faultiere, bedächtig schwimmende Kaimane oder haarige Vogelspinnen – all das und viel mehr kannst du hier mit eigenen Augen sehen.
„Hier und da tauchen einige gigantische Kapokbäume auf – sie gelten als heilig –, während Kapuzineraffen ihre Kunststücke zeigen. Mit den Kanus erreichen wir den Lago Sandoval, der in dem reinen Licht perfekte Harmonie ausstrahlt. Lautlos gleiten wir dahin. Das pralle, intensive Leben im Amazonasgebiet beginnt sich zu enthüllen.“
– Élodie Rothan
8 Länder. Zwei Daumen. Die berühmte Seidenstraße von China bis in die Türkei per Anhalter zu absolvieren, erfordert eine Menge Geduld und einige Monate Zeit. Doch die Belohnung ist eine doppelte Portion Gastfreundschaft (und damit verbundene kulinarische Festmähler), unendlich verzückende Landschaften und unvergessliche Gespräche. Die Route führte die Autorin von Xi’an im Osten Chinas über die zentralasiatischen Staaten Kirgisistan, Tadschikistan über Usbekistan und Kasachstan bis nach Aserbaidschan, in den Iran und schließlich nach Istanbul in der Türkei.
„Unser langsames Vorankommen gen Westen ins Reich der Mitte ist geprägt von Zwischenstopps in quirligen, ausufernden Betonstädten entlang der G30. Diese moderne Autobahn durch eine riesige Sandebene ist allerdings weit entfernt von unseren Idealvorstellungen eines Karawanenpfads, sodass wir gegen unsere Enttäuschung ankämpfen und uns nach einem neuen klitzekleinen Traum umschauen müssen.“
– Astrid Duvillard
Über 17.000 Inseln bilden Indonesien – ein bunter, faszinierender Schmelztiegel der Kulturen und Naturphänomene. Es wäre doch viel zu schade, wenn du nur eine davon bereist, oder? Zwischen tiefverwurzelter Spiritualität und rauchenden Vulkanen. Zwischen mystischen Tempeln und Palmenwäldern aus Tausenden Grüntönen. Oder aber auch zwischen Hunderten von Motorrollern und Motorrädern auf den engen Straßen. Die sind nämlich das Hauptverkehrsmittel für Locals und Reisende zugleich. Die zweitgrößte Insel des Landes Java liegt gleich neben der touristisch gut erschlossenen und beliebten Urlaubsinsel Bali und bietet kulturell und landschaftlich einen wunderbaren Kontrast.
„Für die meisten Menschen auf Bali wohnen die Gottheiten auf den Vulkangipfeln. Und die Einheimischen haben gelernt, im Schatten dieser heiligen Monster aus Stein und Feuer zu leben, die sie verehren – und fürchten. Im Juni 2000 brach der Gunung Batur zuletzt aus, im Moment scheint alles ruhig zu sein. Schweigend betrachten wir nun die ersten Sonnenstrahlen, die auf eine der schönsten Landschaften, die ich je gesehen habe, fallen.“
– Claire Angot
Die Ker … was? Mitten im Indischen Ozean zwischen Madagaskar und Australien liegt der subantarktische Kerguelen-Archipel. Am südlichen Ende der Welt geht es windig zu! An mehr als 300 Tagen bläst dir der Wind mit über 55 km/h um die Ohren. Selbst Bäume halten es auf den Kerguelen-Inseln deshalb kaum aus. Wie man an diesen abgelegenen Ort gelangt? Mit dem Forschungsschiff Marion Dufresne, das ein paar wenige Plätze für (verrückte) Abenteurer mit gut gefülltem Sparschwein beherbergt. Los geht die windige Fahrt von der Paradiesinsel La Réunion.
„Es gibt keine Reiseführer über diese Gegend, Seekarten sind hier oft genauer als Landkarten. Die Inseln im Osten von den Crozetinseln sind ein weißer Fleck auf der Landkarte mit dem Vermerk: Berge zwischen 1100 und 1200 m, immer von Wolken verhangen. Terra incognita.“
– Olivier Cirendini
Der Bildband nimmt dich mit auf die legendärsten Trips und versorgt dich mit Tipps für deine Bucketlist, die du sofort ausprobieren möchtest. Aufklappen und auf die spannendsten Abenteuer entführen lassen!
Alle 50 Reisen findest du im hier: Die 50 schönsten Reisen von Lonely Planet
Text: Hannah Hülsmann