ReiseplanungNeun neue Ideen für deine nächste Reise

Flugzeug, Bahn und Straße bringen Reisende heute in alle entlegenen Orte der Welt. Bei so vielen unbegrenzten Möglichkeiten fällt die Wahl schwer: Wo genau soll es hingehen? Welche Touren passen zu den eigenen Wünschen und individuellen Urlaubsvorstellungen?

Gut, dass es Lonely Planet gibt. Der neue Bildband “Das große Reisebuch – gestalte deine Reise aus 800 Ideen und Inspirationen" unterstützt beim Finden der passenden Ziele. Das Buch ist in 14 Kapitel und in verschiedene Weltregionen unterteilt. Es präsentiert Tourenvorschläge von kurzen Wochenendtrips bis zu längeren Reisen, die nach dem Baukastenprinzip kombiniert werden können. Zu jedem Reiseziel gibt es Informationen zur Reisedauer und den Transportmöglichkeiten. Jede Tour enthält zudem nützliche Details, angefangen mit dem CO₂-Ausstoß pro Kopf, der Streckenlänge, empfohlener Anzahl der Nächte, das beste Budget und die ideale Reisezeit.

Für weitere Entdeckungen entlang der Route gibt es zusätzliche Vorschläge für Abstecher und Tagestouren. Dabei kommen auch Themen wie nachhaltiges Reisen, Aktivurlaube, kulturelle Erlebnisse, Strand-, Winter- und Wellnessurlaube nicht zu kurz. So lässt sich jede Traumreise individuell gestalten, sei es das winterliche Hokkaido in Japan, Kunst in Amsterdam und Rotterdam oder eine Zugreise quer durch Kanada. "Das große Reisebuch" ist eine umfangreiche Inspirationsquelle für alle Reisenden, die ihren Abenteuern keine Grenzen setzen möchten.

Einen kleinen Vorgeschmack geben wir aber hier schon. Aufgegliedert nach Regionen, zeigen wir neun Top-Ideen für die kommende Reise.

Von Milazzo bis nach Stromboli – mit Start an der Nordküste Siziliens laden auf dieser etwa einhundert Kilometer langen Reise die Liparischen Inseln dazu ein, ihre rauchenden Krater zu erklimmen und an idyllischen Stränden zu baden. Die fünf Vulkaninseln Vulcano, Lipari, Salina, Panarea und Stromboli liegen im Tyrrhenischen Meer und sind durch Fähren miteinander verbunden. Während die erloschenen Zwillingsvulkane auf der grünen Insel Salina zum Wandern einladen, erlebt man auf Stromboli das Grollen, die Dämpfe und kleine feurige Ausbrüche hautnah. Als Zugabe lockt auf Sizilien der Ätna, dessen Lavahänge mit dem Auto oder Bus gut zu erreichen sind.

Von Cálem bis Taylor's – ein Rundgang durch Porto führt zu den berühmten und historischen Portweinkellern von Vila Nova de Gaia und bietet unterwegs einen spannenden Einblick in den gesamten Prozess der Portweinherstellung. Die Kellerei Cálem stellt seit 1859 Portwein her. Noch älter ist die Portweinkellerei Kopke, ihre Geschichte geht auf das Jahr 1638 zurück. Auf dem etwa ein Kilometer langen Portwein-Spaziergang liegen außerdem Sandemann, Espaço Porto Cruz und die World of Wine, kurz WOW, bevor man schließlich bei dem seit 300 Jahren von Briten betriebenen Taylor’s ankommt, wo es Führungen, Portweinseminare und Cocktail-Workshops gibt.

Von Tallin bis Vilnius – auf dem geschichtsträchtigen Hauptstadt-Hopping im Baltikum lässt sich in den Sommermonaten gut auch ein Strandtag unterbringen. Ausgehend von den Erkern und Kirchtürmen, die der estnischen Hauptstadt Tallin eine märchenhafte Atmosphäre verleihen, geht es über Pernü mit seinem wunderschönen Ostseestrand weiter nach Lettland. Die Altstadt Rigas ist vor allem für ihre atemberaubenden Jugendstilbauten bekannt. Nach einem Zwischenstopp in Bauska mit Besuch des prachtvollen Residenzschlosses aus dem 18. Jahrhundert lockt schließlich Vilnius, die Hauptstadt Litauens, mit ihrer Altstadt, die zum UNESCO-Welterbe gehört.

Von Sørvágur bis Viðareiði – die dänischen Färöer-Inseln im Nordatlantik lassen sich gut mit dem Bus erkunden. Die etwa 190 Kilometer lange Reise führt entlang von hohen Steilküsten, glitzernden Wasserfällen und abgelegenen Dörfern mit begrünten Dächern. Der internationale Flughafen Vágar befindet sich unweit von Sørvágur, dort startet die Tour. In der lebhaften Hafenstadt Tórshavn gibt es ausgezeichneten Fisch. Vom idyllischen Dorf Gjógv aus lässt es sich herrlich wandern. Klaksvík, die zweitgrößte Siedlung der Färöer, liegt zwischen zwei Buchten und Bergen. Und von Viðareiði, dem nördlichsten Dorf des Archipels, kann man zur zweitgrößten Meeresklippe Europas wandern: Enniberg. Als Zugabe lohnt sich ein Ausflug nach Vestmanna. In den 600 Meter hohen Klippen brüten Eissturmvögel, Tordalke, Lummen und Papageitaucher.

Von Antananarivo bis zum Parc National Mantadia – durch dichten Regenwald und entlang rauschender Flüsse und Wasserfälle geht diese etwa 350 Kilometer lange Tour, die mit Buschtaxis zurückgelegt wird. Im Nationalpark selbst ist ein Leihrad ein gutes Fortbewegungsmittel, um sich recht lautlos zu bewegen und unterwegs Vögel, Frösche und Lemuren zu beobachten. Im etwa acht Quadratkilometer großen Parc National Analamazaotra lohnt es sich, nach Chamäleons Ausschau zu halten. Der Parc National Mantiadia bietet einen Rundweg, entlang dessen man in einem Naturpool und unter einem Wasserfall baden kann. Als Zugabe lockt der Parc des Orchidées zwischen dem Dorf Andasibe und dem Nationalparkbüro, in dem über 100 Orchideenarten blühen.

Von Cloudland Canyon bis Shenandoah – auf einer Tour mit 1.381 Kilometern Länge geht es durch die südlichen Appalachen mit endlosen Wäldern, vielfältigen Outdoorsport-Paradiesen und tollen Campingplätzen Richtung Norden. Besonders eindrucksvoll zeigt sich die Landschaft im Herbst, wenn sich die Blätter golden verfärben. Der Cloudland Canyon State Park, der Great Smokey Mountains National Park und der Shanandoah Nationalpark liegen auf dieser Route. Die Städte Knoxville und Asheville erzählen vom Leben der Menschen in diesem ältesten Gebirge der USA. Fans von Dirty Dancing sollten sich einen Schlenker nach Lake Lure nicht entgehen lassen, der kleine Urlaubsort liegt 45 Kilometer südlich von Asheville.

Von Santiago bis Isla Negra – auf den Spuren von Chiles berühmtestem Dichter führt der Weg von der Hauptstadt Santiago zu einem geschichtsträchtigen Hafen am Pazifik. Auf dieser knapp dreihundert Kilometer langen Reise trifft man Nerudas Spuren: "Ich liebe Valparaíso, Königin aller Küsten der Welt" schrieb der Dichter über die verwinkelte Hafenstadt, knapp zwei Busstunden von Santiago entfernt. Im Badeort Algarrobo lässt sich prima ein Badestopp einlegen. Im friedlichen Isla Negra lebte Pablo Neruda direkt am Meer. Sein einstiger Wohnsitz ist voller Galionsfiguren, Muscheln und Seekarten. Ein Schlenker nach Casablanca lohnt wegen der vorzüglichen Weine, die dort angebaut werden. Weinproben bietet etwa das Gut Casas del Bosque.

Von Amman bis Wadi Rum – eine Reise von etwa 1000 Kilometern mit Bussen und Bahn verbindet die besten Sehenswürdigkeiten Jordaniens und Israels. Von Märkten und Gassen in Jerusalem über das sagenhaft blaue Meer an der Küste Tel Avivs bis in die Wüsten der Arabischen Halbinsel führt die Reise. Zu den Höhepunkten zählt die filmreife Wüste Wadi Rum mit Felsenbögen, versteckten Quellen und Beduinengerichten aus dem Lehmofen, serviert am Lagerfeuer unter dem Sternenhimmel. Die Felsenstadt Petra, einstige Hauptstadt des Nabatäer-Reichs mit ihren über 1000 Jahre alten Gräbern, bildet den Abschluss der Reise. Wer Lust hat, macht noch einen Abstecher zum Roten Meer und nimmt ein Bad im mineralhaltigen Schlamm an seinen Ufern, die bis zu 420 Meter unter dem Meeresspiegel liegen.

Von Mumbai bis Keralas Backwaters – auf der Reise durch den gewürzreichen Süden Indiens sind Begegnungen mit wilden Elefanten keine Seltenheit. Per Boot lassen sich die Backwaters von Kerala erkunden und die Stadt Mumbai entdecken. Ausgehend von Mumbai, der Heimat von Bollywood und Schauplatz des Big Business, geht es Richtung Süden. Palolem lässt mit samtweichen Palmenstränden die Paradiesträume jedes Reisenden wahr werden und Goa lädt zum Schwimmen, Yoga, SUP oder Kayak fahren ein. Auch ein Besuch der Gewürzfarmen im Hinterland lohnt sich. Schließlich erstreckt sich Keralas Netz aus Flüssen, Kanälen und Lagunen über knapp tausend Kilometer zwischen Palmen und Reisfeldern von Dorf zu Dorf.

Text: Ines Wagner