Sicher ReisenDie besten Tipps für einen Roadtrip während der Pandemie

Wer während der weltweiten Covid-19-Pandemie auf Nummer sicher gehen möchte, reist lieber individuell. Mit diesen Tipps gelingt der Roadtrip.

 

Angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie ist Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln derzeit ebenso wenig im Trend wie Urlaub in großen Hotels oder an Orten, wo sich viele Menschen begegnen. Wer einen Tapetenwechsel braucht und Lust auf Reisen hat, kehrt jetzt häufig zum guten, alten Roadtrip zurück.

 

Laut einer kürzlich von der US Travel Association und MMGY Travel Intelligence durchgeführten Umfrage gaben 73 Prozent der Befragten an, dass sie in den nächsten sechs Monaten wahrscheinlich mit dem Auto oder Wohnmobil verreisen werden. Weitere 68 Prozent ließen vernehmen, dass sie sich "weiterhin am sichersten fühlen, wenn sie mit ihrem persönlichen Fahrzeug reisen". 

 

Egal ob mit dem eigenen Auto oder Mietwagen, mit einer Übernachtung im Hotel, Zelt oder Wohnmobil auf dem Campingplatz - gerade in der heutigen Zeit werden Roadtrips immer attraktiver. Wir haben unsere besten Tipps für eine sichere Reise zusammengestellt.

 

Auto, Camper, Wohnmobil - was passt zu mir?

Wer mit dem eigenen Auto oder Wohnmobil auf Tour gehen möchte, hat den geringeren Planungsaufwand. Der Vorteil ist: Man kann sogar direkt von zu Hause starten, wenn man nicht irgendwohin fliegen und dort ein Mietfahrzeug nehmen möchte. Dass vor der Haustür noch immer viele unentdeckte landschaftliche Schätze warten, haben wir in dieser weltweiten Krise längst erkannt. Natürlich sollten vor Antritt der Reise die üblichen Wartungsarbeiten durchgeführt und sichergestellt werden, dass kein Ölwechsel in den Reisezeitraum fällt. Bereiche im Fahrzeug, die oft berührt werden, sollten vor Reisebeginn noch einmal gründlich desinfiziert werden, dazu gehören beispielsweise Türgriffe, die Lenksäule und Schalthebel. Feucht- und Putztücher sowie Desinfektionsmittel liegen idealerweise jederzeit griffbereit, um unterwegs immer einmal wieder Hände und Innenraum des Fahrzeuges zu reinigen.

 

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Wer ein Fahrzeug mietet, kann sicher davon ausgehen, dass es zuvor hygienegerecht gereinigt wurde. Die Mietwagenfirmen haben ihre Hygienekonzepte unter strengen Auflagen erarbeitet und die Reinigung zwischen den Vermietungen verstärkt, insbesondere an den Stellen, wo es zu direkten Berührungen kommt. Meist sind die Maßnahmen auch online detailliert beschrieben. Außerdem lässt sich leicht nachforschen, welche Autovermieter kontaktlose Abholungen (wie Silvercar von Audi), Abholungen am Straßenrand (wie Enterprise) oder sogar Zustellung des Fahrzeuges (wie Hertz) im Angebot haben, um die Abstandsregeln optimal zu wahren.

 

In Zeiten der Pandemie zieht es viele Reisende weg von den Metropolen und Touristenhighlights. Wer gern Neuland entdecken und dabei unabhängig und sicher unterwegs sein möchte, verzichtet auf den Komfort von Hotels und kombiniert Transport und Unterkunft mit einem Wohnmobil oder Camper. Anbieter wie Outdoorsy haben die richtigen Modelle für alle individuellen Bedürfnisse - vom einfachen Camper bis zum Luxuswohnmobil. Die Preise sind oftmals überraschend erschwinglich.

 

Vor Fahrtantritt ist es hilfreich, die Pannenhilfe-Richtlinien der Autovermietung genauer zu studieren - für alle Fälle. Wer mit dem eigenen Fahrzeug fährt, sollte noch einmal die Auslandsleistungen seiner KFZ Versicherung prüfen. Mitglieder des ADAC erhalten nicht nur schnelle Hilfe bei Pannen im Inland. Ab einer Plus-Mitgliedschaft ist der Auslandsschutz samt Fahrzeugrückführung dabei. Bis Ende 2020 übernimmt der Automobilverband außerdem die Kosten einer möglichen Corona-Quarantäne während der Reise.

 

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Umfassenden internationalen Schutz und schnelle Hilfe bei Pannen oder wenn das Benzin ausgeht, vor allem auch bei Reisen in den Vereinigten Staaten, bietet eine AAA-Mitgliedschaft. Organisationen wie die AAA stellen eine Fülle von Informationen zu Covid-19-bezogenen Reisebeschränkungen bereit - von Bundesstaat zu Bundesstaat und zu beliebten Zielen wie den Themenparks.

 

Übernachtung planen - von Clamping und Camping bis Ferienwohnung

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, während eines Roadtrips zu übernachten. Dazu gehören beispielsweise kleine, freundliche Hotels, die idealerweise über einen separaten Eingang und Kochgelegenheiten verfügen, wenn es darum geht, die sozialen Kontakte auf ein Minimum zu beschränken. Unkompliziert ist auch, einen der zahlreichen Wohnmobil- oder Wohnwagenstellplätze zu nutzen, die sich weltweit online beispielsweise über Campsited buchen lassen.

 

Eine andere Möglichkeit sind Ferienwohnungen, die den Luxus eines eigenen Zugangs sowie die Möglichkeit bieten, vor Ort zu kochen und sich gemütlich auszubreiten. Umfragen der US Travel Association und der MMGY Travel Intelligence haben ergeben, dass jetzt auch Ferienhäuser boomen. Fast ein Drittel aller Reisenden wählen diese bequeme und unabhängige Lösung. Auf einem Roadtrip ist das allerdings nur dann sinnvoll, wenn man mehrere Tage an einem Ort bleiben möchte. 

 

Wer campen ins Auge fasst, kann beim Planen der Route die entsprechenden Campingplätze entlang der Strecke buchen. Wenn es vorab bereits die Möglichkeit der Platzwahl gibt, kann man zum einen in der Nähe der Sanitäreinrichtungen reservieren, um das Händewaschen noch einfacher zu machen und zugleich darauf achten, dass es genügend Abstand zu den Nachbarn gibt.

 

Keine Campingausrüstung?

Macht nichts. Unternehmen wie Tentrr bieten "Signature Sites" an, die mit fast allem ausgestattet sind, was man beim Campen benötigt. Diese privat gehosteten Campingplätze haben einen weiteren Vorteil gegenüber anderen Campingplätzen: Sie bieten während der Pandemie ein höheres Serviceniveau, einschließlich der Garantie, dass es genügend Wasser und Desinfektionsmittel gibt, damit der Aufenthalt jederzeit hygienisch sicher ist.

 

Der schönste, neue Campingtrend ist Glamping - in der Nähe zur Natur das Campen mit der abenteuerlichen Erfahrung zu verbinden, in einem Baumhaus, Fass oder Tiny House zu übernachten. Hip Camp ist eine Plattform, auf der man in den Vereinigten Staaten tolle Plätze für Camping mit dem Zelt, in Wohnmobilparks sowie Übernachtungen in Hütten und Baumhäusern buchen kann. Es gibt Angebote von den beeindruckenden Nationalparks bis zu gemütlichen Blaubeerfarmen.

 

Ausrüstung planen

Je nachdem, ob die Reise per Auto oder Wohnmobil geplant ist, mit Übernachtung auf dem Campingplatz oder im Hotel - ein paar Ausrüstungsgegenstände gehören ins Gepäck, mit denen sich der Kontakt in öffentlichen Räumen auf ein Mindestmaß reduzieren lässt.

 

Ein Kühlrucksack beispielsweise lässt sich leicht vom Auto zum Übernachtungsort transportieren. Er ist bei weitem nicht so sperrig wie ein Taschenmodell mit starrem Korpus und kann Speisen und Getränke bis zu 24 Stunden lang kalt halten. Ein faltbarer Kofferraum-Organizer ist ideal für alle Notfall- und Reinigungsmittel. Wiederverwendbare Silikon-Quetschflaschen lassen sich leicht mit Seife oder Händedesinfektionsmittel auffüllen und später wieder reinigen.

 

Für alle, die öffentliche Toiletten meiden möchten, gibt es eine prima Erfindung aus den USA: den Stoßstangenkipper, ein an die Anhängerkupplung montierbarer Toilettensitz. Dessen 5-Gallonen-Eimer verwandelt das Hinterland mühelos in ein Badezimmer. Man muss nur kreativ genug sein, einen Ort für den Zwischenstopp zu finden, wenn die Natur es verlangt. Ein Duschzelt kann zugleich als Umkleidekabine dienen. Wenn es mit einer kleinen Solarbatterie und einem Kanister mit Hahn ausgestattet ist, wird das Duschen und regelmäßige Händewaschen zum Kinderspiel - egal, wo man sich aufhält.

 

Viele Reisende planen die Mahlzeiten während ihres Roadtrips im Voraus und rüsten sich mit den entsprechenden Lebensmitteln aus. Das verringert die Anzahl der notwendigen Zwischenstopps in Lebensmittelgeschäften, Imbissen und Restaurants. Für Wohnmobile gibt es eine Reihe praktischer Küchenutensilien und Kochgeräte, mit denen die Zubereitung der Mahlzeiten einfach gelingt und Spaß macht.

 

… und endlich die Route planen

Ist der Fahrzeugtyp, die Art der Übernachtung und damit die notwendige Ausrüstung entschieden, kann es mit dem Planen der Route losgehen. Autobahn oder Landstraßen? Anhand dieser Fragen ist es ganz leicht, ein Gefühl für die eigenen Bedürfnisse und die der Mitfahrenden zu entwickeln. Ist es notwendig, die Infrastruktur der großen Highways mit Raststätten und Tankstellen zu nutzen? Soll die Reise zügig gehen oder darf es ein gemütliches Vorankommen sein? Welche Serviceleistungen werden gebraucht - von Stromanschlüssen über Befüllen der Wassertanks oder Leeren der Abfallbehälter bis zu Lebensmittelgeschäften? Ein wenig zusätzliche Recherche im Vorfeld kann dabei helfen, die Tour so angenehm und sicher wie möglich zu gestalten. Dazu gehört auch, die für die geplante Reiseregion geltenden Hygiene- und Abstandsvorschriften zu ermitteln und im Auge zu behalten. Hilfreich bei diesen Recherchen ist die Seite des Robert Koch Institutes (RKI), die laufend aktualisiert wird. Zu den internationalen Ressourcen zählen auch die John Hopkins US COVID-19-Karte oder die Übersichten der New York Times für Länder auf der ganzen Welt.

 

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Original-Artikel: Meghan O'Dea/Lonely Planet international

Deutsche Fassung: Ines Wagner

 

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