Für Weltreisende ein Muss, für andere Reisende eine perfekte Inspiration: Der Reiseführer "Wann am besten wohin - Band 2". Hier ein Vorgeschmack auf den Inhalt.
Bei mancher Urlaubsplanung steht schon die Reisezeit fest, aber noch nicht, wohin es gehen soll. Welche Orte wären im kalten Januar spannend? Wo ist es im Mai am schönsten und wo im frühherbstlichen September? Welcher Ort eignet sich am besten, dem grauen November zu entkommen? Diesen Fragen sind die Reiseexperten von Lonely Planet nachgegangen. Der neue Band “Wann am besten wohin - 2” überrascht daher mit zahlreichen weiteren spannenden Reiseideen und dem jeweils passenden Zeitraum, um diese zu verwirklichen.
Zu den Top-Zielen gibt es zahlreiche Alternativrouten oder ergänzende Abstecher in die Umgebung, Hinweise zu Wetterverhältnissen und Interessantes zur Region. Ob es darum geht, im Januar in die warme Karibik zu flüchten, im März Polarlichter in Finnland zu erleben oder im November den Himalaya mit wolkenlosem Himmel zu erwandern – für jeden Urlaubstyp ist etwas dabei. Bei so vielen Möglichkeiten bleibt eigentlich nur eine Frage: Wo soll es denn nun hingehen? Hier sind unsere besten Tipps für jeden Monat.
Winterfreuden für alle, die Schnee und Entspannung gleichermaßen lieben, bieten die Japanischen Alpen im Zentrum der Hauptinsel Honshu in Japan: Heiße Quellen, historische Dörfer, Tempel und traditionelle Holzhäuser, die von Schnee bedeckt sind. Dazu großartige Skigebiete, die sich nach den Weihnachtsfeiertagen gelichtet haben. In der Nähe von Yudanaka kann man Schneeaffen in heißen Quellen beobachten und hervorragend winterwandern. Kanazawa an der Nordküste, das wegen seiner Burg, der Kenrokuen-Gärten und der Geisha- und Samurai-Viertel auch „Klein Kyoto“ genannt wird, ist ebenfalls einen Besuch wert.
Im Süden liegen die strohgedeckten Dörfer Shirakawago und Gokayama in der Nähe des Hakusan-Nationalparks. Takayama ist einen Zwischenstopp wert auf dem Weg zur schwarzen Burg von Matsumoto. Von Dezember bis Februar ist es knackig kalt, aber in der Nähe gibt es immer einen dampfenden Onsen, so der Name der typischen heißen Quellen, und ein warmes Schälchen Sake. Wer will, fährt noch weiter nach Kyoto.
In einem der weltweit größten nahezu synchronen Geburtsereignisse kommen in Tansania jedes Jahr Anfang bis Mitte Februar bis zu einer halben Million kleine Gnus innerhalb weniger Tage auf die Welt. Dann bahnen sich Herden von Gnus und Zebras ihren Weg durch die Ebenen der südlichen Serengeti. Sie fressen sich vor der Geburt noch einmal ausreichend Kalorien an und laben sich an den Wasserstellen.
Diese kurze Trockenzeit bietet hervorragende Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung. In einigen Reservaten wie Selous und Ruaha ist es dann sogar relativ ruhig und daher sind die Preise in den Lodges niedriger als in anderen Monaten. Es lohnt sich, Zeit für den Ngorongoro-Krater mit seiner reichen Fauna und für die Olduvai-Schlucht zu nehmen. Die berühmte “Wiege der Menschheit” ist für die Funde von Überresten früher Verwandter des modernen Menschen bekannt.
Zu dieser Jahreszeit ist die Landschaft im nördlichen Polarkreis von Schnee bedeckt. Die Polarnächte, in denen es nicht hell wird, sind vorüber, und die Sonne zeigt sich immer länger. Laut dem Finnischen Meteorologischen Institut ist nun die beste Zeit für die zauberhafte Aura Borealis. Weil jetzt die immer noch niedrigen Temperaturen langsam zu steigen beginnen, bieten die Wildnishütten das volle Programm aus Hundeschlitten-, Schneemobil- und Schlittenfahrten, Schneeschuhwanderungen und Skilanglauf. Zum Entspannen geht es in die traditionelle finnische Sauna. Wer mindestens vier Nächte in einer Wildnishütte verbringt, hat gute Chancen, das Polarlicht zu sehen und viel Spaß im Schnee zu haben. Viele Hütten bieten sogar einen Polarlicht-Weckruf an.
Die Westküste von Wales wird von der wilden Irischen See umspült, ist mit goldenen Stränden übersät und gesegnet mit dramatischen Klippen, an denen die Sportart Coasteering erfunden wurde. Außerdem lockt sie eine Vielzahl von Vögeln an. Der April zählt zu den trockensten Monaten in Wales. Dann lassen sich seltene Papageientaucher, Trottellummen, Tordalken und Atlantiksturmtaucher an der Küste beobachten. Wer dann entlang des 290 Kilometer langen Coastal Way wandert, erlebt diese vielfältige Küste in ihrer ganzen üppigen Frühlingspracht.
Der Weg führt vom Fischerdorf Aberdaron auf der Halbinsel Lleyn bis nach St. Davids, der kleinsten Stadt von Wales. Zu entdecken gibt es auch das fantastische Städtchen Portmeirion, die raue Brandung von Porth Neigwl, Harlech Castle, den Pier von Aberystwyth, die georgianische Hafenstadt Aberaeron, Delphine vor New Quay, das hübsche Newport und den Pembrokeshire Coast National Park. Am besten eine ganze Woche Zeit nehmen, um genügend Zwischenstopps einzulegen zum Surfen, Coasteering oder für Wanderungen.
Der tropische Archipel im Südpazifik ist geprägt vom Fa’a Samoa, dem entspannten samoanischen Lebensstil. Das Meer ist tiefblau und das vulkanische Landesinnere exotisch üppig bei ganzjährigen Temperaturen um die 25 bis 30 °Celsius. Die Passatwinde sorgen nachmittags für kühle Brisen. Im Mai, der zur günstigeren Zwischensaison gehört, beginnen die trockenen Monate. Dann ist die beste Zeit zur Erkundung des Regenwalds, der Strände und Lagunen von Upolu, der winzigen, autofreien Insel Manono und der Lavafelder von Savai’i.
Es lohnt sich, in einer "fale", der strohgedeckten Hütten ohne Wände, zu übernachten und tagsüber schnorcheln zu gehen. Auch der Markt der Hauptstadt Apia und die Strände an der Südküste sind einen Besuch wert. Nach Samoa gelangt man über Sydney, Hawaii oder Auckland.
In Ruanda gibt es noch 700 Berggorillas, die in zwei isolierten Teilpopulationen leben. Der Beginn der Trockenzeit im Juni ist ideal, um im Volcanoes-Nationalpark nach einer der zehn dort lebenden Gruppen Ausschau zu halten. In der abwechslungsreichen Landschaft gibt es schlammige, steile Pfade, schwindelerregende Höhen und schließlich den herzerwärmenden Anblick einer Primatenfamilie. Die Hauptstadt Kigali ist ein guter Startpunkt. Im Nyungwe-Wald leben große Schimpansen-Populationen. In Rwenzori tummeln sich Stummelaffen und durch die Savannen, Hügel und Täler des Akagera-Nationalparks im Osten streifen Giraffen, Zebras, Elefanten und scheue Löwen.
Ruanda lässt sich von der Hauptstadt Kigali aus auf eigene Faust bereisen, es gibt gute Minibusverbindungen. Will man Gorillas sehen, ist eine Tour mit einem internationalen Reiseveranstalter allerdings der einfachere Weg. Die Genehmigung zur Gorillasuche, die zurzeit 1500 US-Dollar kostet, sollte man sich weit im Voraus einholen.
Die Korallenküste bietet sämtliche Schönheiten Westaustraliens und ist ideal für einen winterlichen Roadtrip durch leere Weiten. Die Landschaftswunder reichen von den dramatische Felsformationen bei Cervantes bis zu den rostroten Sandsteinschluchten von Tumblagooda im Kalbarri National Park.
Das mit 300 Kilometer längste Saumriff der Welt beherbergt rund 500 Fischarten. Es lädt zum Surfen, Tauchen und Schnorcheln ein. Von März bis Juli kann man Walhaie sichten, die sich zu Hunderten am Ningaloo Reef tummeln. Mantarochen und Buckelwale tauchen von Mai bis September vor der Küste bei Exmouth auf und Delfine flitzen durch das Wasser der Shark Bay. Aber auch an Land ist einiges zu sehen, wenn von Juli bis Oktober in Kalbarri mehr als 12 000 Wildblumenarten blühen. Wer flexibel sein möchte, sollte ein Auto mieten oder sich einer Hop-on-Hop-off-Bustour anschließen, die sich vor allem an Rucksacktouristen richtet.
Der August ist auf den Kykladen alles andere als ein ruhiger Monat. Wer sich jedoch nicht an den Massen orientiert, die auf den angesagten Inseln wie beispielsweise Santorini (https://www.lonelyplanet.de/magazin/reportagen/europa/santorin-zum-ersten-mal.html) die Nacht zum Tage machen, kann kleine Außenposten wie Schinousa, das unbewohnte Fidousa und das zerklüftete Iraklia entdecken.
Auch mit einem Sprung ins kristallklare, blaue Meer kann man den Menschenmengen entkommen. Auf organisierten Schwimmsafaris gelangt man auf eigene Faust von Bucht zu Bucht und Strand zu Strand und begegnet statt Horden von Touristen Meereshöhlen, Felsbögen, Klippen und bunten Fischen. Außerdem erlernt man neue Schwimmtechniken, geht mit gleichgesinnten Wasserratten auf Entdeckungsreise, spürt die gesundheitlichen Vorteile des Freiwasserschwimmens und kann die Abende in einer lokalen Taverne ausklingen lassen. Im August beträgt die Wassertemperatur angenehme 23 bis 27 °C.
Im Wüstenland Namibia hat es zur besten Reisezeit seit Monaten nicht geregnet. Die Vegetation ist entsprechend karg und die Wildtiere versammeln sich an immer weniger Wasserquellen. Unter diesen Bedingungen ist es ein Leichtes, alles Mögliche zu entdecken: vom Elefanten bis zur langnasigen Elefantenspitzmaus, vom Geparden bis zum seltenen Spitzmaulnashorn. Besonders lohnt ein Besuch in wildreichen Gebieten wie dem Etosha-Nationalpark. Man braucht dort nicht einmal unbedingt einen Führer: Das ausgezeichnete Straßennetz macht eine Selbstfahrer-Safari fast zum Kinderspiel. Man parkt einfach neben einem Wasserloch und wartet auf die Tiere.
Von der Hauptstadt Windhuk geht es nach Westen in die Namibwüste zu den Dünen von Sossusvlei. Von dort aus weiter nach Norden bis Swakopmund/Walvis Bay, um Robben und möglicherweise Wale zu sehen, und nach Nordosten in die Etosha-Pfanne. Über das zentrale Hochland geht es schließlich nach Windhuk zurück. Es lohnt sich, zwei Wochen für den Roadtrip einzuplanen. Für die meisten Straßen Namibias benötigt man nicht unbedingt einen Geländewagen.
Die Küste von Norwegen ist ein geologisches Wunderland, mit jäh abfallenden Fjorden und Inseln, die von Gletschern geformt wurden, mit bunten Fischerhäfen und alten Städten: Ålesund mit seiner Jugendstilarchitektur, Bergen mit dem hübschen Stadtteil Bryggen und Trondheim mit dem berühmten Nidarosdom.
Am besten erkunden kann man all das an Bord der ganzjährig verkehrenden Schiffe der Hurtigruten, die auf der 2400 Kilometer langen Strecke zwischen Bergen und Kirkenes im arktischen Norden 34 Häfen anlaufen. Nur im September und Oktober fahren die Schiffe in Richtung Norden in den Hjørundfjord, eine spektakuläre Bucht, die von den steilen Hängen der Sunnmøre-Alpen eingefasst wird. Die Aktivität der Aurora borealis ist jetzt, um die Herbst-Tagundnachtgleiche herum, besonders intensiv.
Vom 31. Oktober bis zum 2. November wird der Día de los Muertos, der Tag der Toten, gefeiert. Nach mexikanischer Tradition ist dies der Tag, an dem die Verstorbenen kurz in die Welt der Lebenden hinüber wechseln dürfen. Die Familien errichten Altäre an den Gräbern, die mit Fotos, Kerzen, Blumen und Süßigkeiten geschmückt sind, und alle feiern. Die Feste finden im ganzen Land Mexiko statt.
Ganz besonders gefeiert wird im Bundesstaat Oaxaca, der bekannt ist für seine intakte indigene Kultur, seine hervorragende Küche und das Kunsthandwerk. Die Hauptstadt Oaxaca de Juárez bietet barocke Plätze und belebte Märkte, wo man Spezialitäten wie Zuckerschädel und pan de muerto kaufen kann. Auch das Kulturmuseum ist einen Besuch wert. In der näheren Umgebung locken die Weberstadt Teotitlan, der Markt in Tlacolula und die farbenprächtige Comparsa-Parade in Soledad Etla. In den Nächten kann man auf vielen Friedhöfen an den Feierlichkeiten teilnehmen.
Die westlichste Provinz der Philippinen, das nahezu unberührte Palawan, ist UNESCO Biosphärenreservat und ein Hort der Artenvielfalt. Es besteht aus über 1700 grünen Inseln, die von Klippen und Korallenriffen gesäumt werden. Die Tauchmöglichkeiten sind vielfältig und spektakulär. In El Nido im Norden gibt es mehr als 20 Tauchspots, an denen man Nacktschnecken, Seepferdchen, Schildkröten und riesige Schnapperschwärme beobachten kann. El Nido ist zudem ein guter Ausgangspunkt, um Tauchen mit Kajakfahren, Dschungelwandern, Vogelbeobachtung und Bootstouren zu kombinieren. Rund um Coron Island locken Wracktauchgänge mit zahlreichen Überresten aus dem Zweiten Weltkrieg.
Auch die Umgebung der Hauptstadt Puerto Princesa ist ein Tauchparadies mit Steilwänden und Felsnadeln sowie Korallen, Rifffischen, Krustentieren, Barrakuda- und Stachelmakrelenschwärmen, Rochen und Riffhaien. Von dort ist es nicht weit zum Subterranean River National Park, einem befahrbaren unterirdischen Wasserweg durch beeindruckende Karstformationen und Mangrovenwälder.
Noch viele weitere Ideen, wann Ihr zu welcher Zeit wohin reisen könnt, erwartet Euch im neuen Reiseführer. Schaut doch mal hier rein.
Text: Ines Wagner