In Malaysia ist es das ganze Jahr über heiß und feucht, so dass man also zu jeder Jahreszeit Sonne genießen, aber auch ziemlich viel schwitzen wird. Es ist jedoch ratsam, die Regenzeit an der Ostküste der Halbinsel von November bis Januar zu meiden, wenn man die Strände genießen möchte.
Welche Impfungen braucht man in Südostasien? Welche Medikamente gehören ins Gepäck? Und vor allem: Was macht man, wenn's hart auf hart kommt? Wie sieht die medizinische Versorgung vor Ort aus? Wir haben gesammelt, was man über Gesundheit & Medizin in Südostasien wissen muss.
Malaysia ist eine multikulturelle Gesellschaft, in der Malaien, Chinesen und Inder Seite an Seite leben. Die Malaien stellen die größte ethnische Gruppe. Sie sind Moslems, sprechen Malaiisch und lenken überwiegend die politischen Geschicke des Landes. Die Chinesen stellen etwa ein Drittel der Bevölkerung. Sie sind Buddhisten und Taoisten, sprechen Hokkein, Hakka oder Kantonesisch und beherrschen das Wirtschaftsleben. Die Inder stellen etwa ein Zehntel der Bevölkerung. Es sind hauptsächlich hinduistische Tamilen aus Südindien, die Tamil, Malayam oder Hindi sprechen und zumeist in den größeren Städten an der Westküste leben. Außerdem gibt es auch eine nicht unbeträchtliche Gemeinschaft von Sikhs. Der Rest der Bevölkerung sind Eurasier und indigene Stämme. Obwohl Bahasa Malaysia die offizielle Sprache ist, sprechen vor allem ältere Menschen zumeist miteinander Englisch, das vor kurzem auch wieder als Unterrichtssprache in den Hochschulen des Landes eingeführt wurde.
Der größte indigene Stamm sind mit 395 000 Stammesangehörigen die Iban auf Sarawak. Sie leben zum größten Teil in Langhäusern an den Flüssen Rejang und Baram. Die 107 000 Personen umfassenden Bidayuh siedeln im westlichen Sarawak. Die 80 000 Orang Asli leben in kleinen verstreuten Gemeinschaften auf der malaiischen Halbinsel. Die meisten der traditionell nomadisierenden Orang Asli sind in Siedlungen des modernen Malaysia absorbiert worden.
Malaiische Musik ist stark von chinesischen und islamischen Strukturen beeinflusst. Bestimmendes Instrument der malaiischen Musik ist die gendang, eine Trommel und andere Perkussion-Instrumente, sowie Flöten, Trompeten und Gongs. Das Land verfügt über eine lange Tradition im Tanz und Tanzdrama, wobei einige dieser Tänze und Dramen thailändischen, indischen oder indonesischen Ursprungs sind. Andere Kunstformen sind wayang kulit, Schattenspiel mit Puppen aus Leder, silat, ein stilisierter Kampfsport, und Kunsthandwerk wie Batik, Weben, Silber- und Messingarbeiten.
Es ist keineswegs selbstverständlich, dass in malaysischen Restaurants malaiische Gerichte serviert werden. Dieses Land offeriert eine große Bandbreite aus chinesischen Küchen, Nyonya-Gerichten - einer lokalen Mischung aus chinesischer und malaiischer Küche mit chinesischen Zutaten und malaiischen Gewürzen - sowie indischen, indonesischen und westlichen Speisen. Sate, über Holzkohle gegrillte Fleischspießchen in würziger Erdnuss-Sauce, sind eine traditionelle malaysische Spezialität, die man überall findet. Andere Gerichte sind zum Beispiel gebratener Tofu in Erdnuss-Sauce, saures Fischcurry mit Tamarinde, feuriges Garnelen-Curry und würziges Rendang, Rindfleisch-Curry in Kokosnuss-Marinade. Bei muslimisch-indischen Gerichten hat sich ein malaysischer Stil entwickelt. Die Auswahl an wunderbaren tropischen Früchten und Fruchtsäften ist enorm. Zu den merkwürdigen Süßspeisen gehören cendol(Zuckersirup, Kokosnussmilch und grüne Gelatine-Nudeln) und ais kacang (geraspeltes Eis mit Bohnen und Gelee, Sirup und Kondensmilch bedeckt).
Malaysia besteht aus zwei getrennten Regionen: Westmalaysia auf der malaiischen Halbinsel und den ostmalaysischen Provinzen Sabah und Sarawak im Norden Borneos. Die beiden Teile liegen 650 km voneinander entfernt, getrennt durch das Südchinesische Meer. Westmalaysia grenzt an Thailand und Singapur, Sabah und Sarawak an Kalimantan, den indonesischen Teil Borneos. Zudem umschließt Sarawak die kleine Enklave Brunei. Die Westküste der malaiischen Halbinsel liegt an der Andamanensee, die Ostküste wie auch Sabah und Sarawak am Südchinesischen Meer.
Die malaiische Halbinsel nimmt 40% der Landmasse Malaysias ein. Mehrere Bergketten, die von Norden nach Süden verlaufen, bilden ihr Rückgrat. Im Westen erstrecken sich zur Küste hin breite, fruchtbare Ebenen, während die Ostküste ein schmaler, ebener Küstenstreifen säumt. Sabah und Sarawak waren mit dichten, von großen Flüssen durchzogenen Dschungelgebieten bedeckt, die jedoch bereits weitgehend Plantagen gewichen sind. Der Mount Kinabalu in Sabah ist mit 4095 Metern einer der höchsten Berge Südostasiens.
Mehr als 60% des Landes sind von Wald bedeckt, darunter die ältesten Regenwälder der Erde. Allerdings sind diese permanent durch Abholzung und Landgewinnungsprojekte bedroht. Auch der riesige Bakun-Staudamm wird in Sarawak 27,6 Quadratkilometer Urwald zerstören, was für die Zukunft der Regenwälder insgesamt auf nichts Gutes hoffen lässt. Allein auf der malaiischen Halbinsel gibt es mehr als 8000 Arten von Blütenpflanzen, darunter 2000 Baum-, 800 Orchideen- und 200 Palmenarten. Noch leben in den Wäldern von Malaysia wilde Elefanten, Rhinozerosse, Tiger, Leoparden, Tapire, Malaienbären, Orang Utan und Gibbons. Ostmalaysia besitzt eine der vielfältigsten Vogelwelten der Erde.
In Malaysia ist es das ganze Jahr über heiß und feucht. Die Temperaturen schwanken im Tiefland zwischen 20 °C und 30 °C, während die Luftfeuchtigkeit zumeist bei 90% liegt. Die Region ist vom Monsunklima geprägt, aber nur an der Ostküste der malaiischen Halbinsel gibt es eine echte Regenzeit. An der Westküste der Halbinsel ist es zwischen September und Dezember am feuchtesten, an der Ostküste und in Sabah und Sarawak zwischen Oktober und Februar. Der meiste Regen fällt in kurzen, aber heftigen Nachmittagsschauern, nach denen schon bald die Sonne wieder scheint.
Taucher und Schnorchel enthusiasten haben die Qual der Wahl zwischen mehreren exzellenten Inseln an der Ostküste von Westmalaysia, zum Beispiel Tioman und die kleineren Nachbarinseln, Kapas, Redang und Perhentian. Die besten Tauchgebiete liegen jedoch vor der Ostküste von Sabah. Für Fahrrad fahrende Landratten empfiehlt sich die Ostküste der Halbinsel. Im Nationalpark Taman Negara kann man hervorragend wandern, angeln und Vögel beobachten, und am Tasik Chini können Dschungelwanderungen, Kanufahrten und Angeltouren organisiert werden.
In Sarawak können im Nationalpark Gunung Mulu mehrere spektakuläre Höhlen erkundet werden, darunter die 51 km lange Clearwater Cave, eine der längsten Höhlen der Welt. Hier lassen sich auch Touren für Adventure Caver arrangieren. Der Park bietet außerdem gute Wandermöglichkeiten, wobei der Headhunter's Trail nach Limbang, die Dreitagestour zu den Pinnacels und die Viertagestour auf den Gipfel des 2377 Meter hohen Gunung Mulu echte Herausforderungen darstellen. Über 30 000 Urlauber wie Bergsteigererklimmen jährlich den Mount Kinabalu. Im Turtle Islands Nationalpark, 40 km nördlich von Sandakan, kann man auf Pulau Selingan zwischen Juli und Oktober Suppenschildkröten bei der Eiablage beobachten. Nur noch selten sind an der Terengganu-Küste die riesigen Lederschildkröten zu sehen.
Im Juni 1998 wurde in Sepang, 50 km südlich von Kuala Lumpur, Malaysias neuer internationaler Flughafen KLIA eröffnet. Die meisten Touristen kommen entweder hier an oder reisen über Land aus Thailand oder Singapur ein. Zudem bestehen internationale Flugverbindungen nach Penang, Johor Bharu, Kuching und Kota Kinabalu. Von Tawau in Sabah gibt es Flüge nach Kalimantan, dem indonesischen Teil Borneos.
Fünf Straßen führen nach Thailand, drei an der Westküste, eine im Zentrum und eine an der Ostküste. An der Westküste stellt zudem die Bahn eine gute Verbindung her. Nach Singapur gelangt man von Johor Bahru über den Straßendamm (Causeway), die Straßenbrücke (2nd Link) im Westen, mit Fähren von der Ostküste oder mit dem Zug. Nach Indonesien verkehren Fähren von Penang nach Medan, von Melaka nach Dumai, von Tanjung Belungkor (bei Johor Bharu) nach Pulau Batam und von Tawau nach Tarakan (Kalimantan). Zwischen Kuching (Sarawak) und Pontianak (Kalimantan) besteht zudem eine Busverbindung.
Malaysian Airline System (MAS) ist die nationale Fluggesellschaft und bedient sowohl Westmalaysia als auch Sabah und Sarawak. Die Flugpreise halten sich im Rahmen, aber es ist nicht notwendig, innerhalb der malaiischen Halbinsel zu fliegen, sofern man es nicht wirklich eilig hat. Nach Ostmalaysia gelangt man am günstigsten ab Johor Bahru. Dort ist Fliegen oft die einzige Möglichkeit, in abgelegene Gebiete im Landesinneren zu gelangen. Diese Flüge mit kleinen Maschinen sind vor allem während der Schulferien oft ausgebucht und auf Grund des wechselhaften Wetters unzuverlässig.
Auf der malaiischen Halbinsel stellt das effiziente, gut ausgebaute Busnetz die beste Art zu reisen dar. In Sabah verkehren Minibusse und entlang der Hauptrouten auch Überlandbusse. In Sarawak bestehen regelmäßige Busverbindungen zwischen Kuching und Miri. Über die Halbinsel führen zwei Eisenbahnlinien, die Hauptstrecke verläuft von Singapur über Kuala Lumpur und Butterworth, die so genannte Dschungeleisenbahn zweigt in Gemas ab und verläuft in Richtung Nordosten nach Kota Bharu. Die Züge sind relativ bequem und billig. Leider funktionieren nur die beiden Linien Singapur-Kuala Lumpur-Butterworth oder Gemas-Kota Bharu. In Sabah lohnt eine Fahrt mit der Schmalspureisenbahn zwischen Tenom und Kota Kinabalu durch die Schlucht des Padas River.
Überlandtaxis sind in Westmalaysia eine vergleichsweise luxuriöse, jedoch erschwingliche und effiziente Art zu reisen, sie kosten etwa das Doppelte wie Busse. Alle großen Autovermietungen haben Niederlassungen in Kuala Lumpur. Zwischen West- und Ostmalaysia gibt es keine Schiffsverbindungen. Auf den Flüssen Sarawaks verkehren im regelmäßigen Liniendienst klimatisierte Schnellboote.
Nur in Kuala Lumpur sind Taxis mit Taxameter ausgestattet. Rikschas sind aus der Hauptstadt verschwunden, während sie in Penang und in der Provinz immer noch häufig anzutreffen sind. Das öffentliche Verkehrsnetz von Kuala Lumpur hat durch die Hochbahn LRT und die Verbannung der Luft verpestenden Minibusse an Qualität gewonnen. Dennoch sollte man vermeiden, zu den Stoßzeiten mit dem Auto oder Bus unterwegs zu sein.