Peking

Die Zeiten der maoistischen Revolutionäre in funktionellen Anzügen, der auf dem Platz des Himmlischen Friedens Tai-Chi praktizierenden Arbeiterscharen gehören der Vergangenheit an. Beijing hat sich mit Riesenschritten ins neue Jahrtausend aufgemacht. Die chinesische Jugend interessiert sich mehr für MTV als für Mao, die Rhetorik der Kulturrevolution ist den englischen Slogans gewichen, die auf Kopien von Marken-T-Shirts prangen, und unter die Bürokraten mischen sich hier lebende Ausländer, Touristen, ausländische Investoren und handybewaffnetes hippes Volk.

Die alten Hutong (Nachbarschaftsviertel) werden abgerissen, und moderne Bauwerke sprießen aus dem Boden. Kleines muss Großem weichen, und Großes wird von noch Größerem verdrängt. Der temporeiche Lebensstil behagt bei weitem nicht allen: Die alten Genossen beklagen sich über die aufmüpfige Jugend und den Verfall der Werte, doch die Hauptstadt der Volksrepublik China gönnt sich keine Atempause.