Sydneys Anziehungskraft und Schönheit wird durch seine herrliche Lage geprägt. Mit den unzähligen Landspitzen, dramatischen Klippen, felsigen Inseln, schönen Stränden und unzähligen Buchten ist der Sydney Harbour sicherlich eines der schönsten Gewässer der Welt. Der offiziell den Namen Port Jackson tragende Naturhafen zieht sich etwa 20 km landeinwärts bis hin zur Mündung des Parramatta River, wobei der landschaftlich reizvollste Teil auf der dem Ozean zugewandten Seite der Brücke liegt. Die kleinen Waldgebiete rund um den Harbour wurden zum Sydney Harbour National Park zusammengefasst, in dem es eine Reihe guter Spazierwege gibt. Am besten lässt sich der Harbour mit einem Segelboot erkunden, aber auch an anderen Möglichkeiten herrscht kein Mangel: Man kann z. B. mit der Fähre nach Manly hinausfahren, am Nielsen Park schwimmen, von Manly nach Spit Bridge laufen, an der Watsons Bay einen Drink zu sich nehmen, an der Rose Bay, in Balmoral oder am Circular Quay ein Essen mit Aussicht genießen oder auf der Bounty zu den Landspitzen am Hafeneingang fahren.
The Rocks ist der älteste und einer der nettesten Stadtteile Sydneys. Mit dem heruntergekommenen, überfüllten und von Epidemien heimgesuchten Viertel von einst hat das heutige The Rocks nichts mehr zu tun. In den 70er Jahren wurde es von Visionären der Bauindustrie und der Gewerkschaftsbewegung praktisch neu erfunden und ist nun ein keimfreies historisches Touristenviertel voller Kopfsteinpflasterstraßen, Kolonialgebäude und Plüschkoalas. Wenn man den Kitsch ignoriert, ist ein Spaziergang durch The Rocks recht nett. Zu den Attraktionen gehören ein Wochenendmarkt, die Earth Exchange, ein Geologie- und Bergbaumuseum, sowie zahlreiche Kunsthandwerksläden und Galerien. Aber die meisten Besucher kommen wegen der alten Gebäude, Gassen und historischen Fassaden hierher. Es lohnt sich auch, einen Abstecher in das angrenzende, aber weniger erschlossene Viertel Millers Point zu machen, wo der nachbarschaftliche Alltag noch nicht dem Touristendollar zum Opfer gefallen ist. Hier befinden sich außerdem zwei der ältesten Pubs von Sydney, das Lord Nelson Brewery Hotel und The Hero of Waterloo.
Der sich an der Sydney Cove entlangziehende Circular Quay gilt vielen als das eigentliche Zentrum der Stadt. Die erste europäische Ansiedlung Australiens erwuchs um den Tank Stream herum, der hier jetzt unterirdisch in den Harbour fließt. Viele Jahre lang war der Circular Quay das Schifffahrtszentrum Sydneys - heute bildet er mit seinen Anlegestellen für die Hafenfähren, einem Bahnhof und dem Overseas Passenger Terminal einerseits einen Verkehrsknotenpunkt für Pendler und andererseits ein Zentrum für diverse Freizeitaktivitäten, was den Uferpromenaden, Restaurants, Straßenkünstlern, Parks, dem Museum of Contemporary Art und natürlich dem Opernhaus zu verdanken ist.
Das wohl bekannteste Wahrzeichen Australiens erhebt sich in wahrhaft traumhafter Lage am Ende der östlichen Landzunge des Circular Quay. Nach eigenen Aussagen ließ sich Architekt Jørn Utzon für das berühmte segel- oder muschelförmige Dach von Palmwedeln inspirieren; andere mögen sich beim Anblick des Dachs an kopulierende Schildkröten erinnert fühlen. Das Opernhaus ist so einzigartig in seiner Form und Lage, dass es schon millionenfach fotografiert worden ist und auf unzähligen billigen T-Shirts und jeder zweiten Postkarte von Sydney erscheint. Die Oper wurde zwischen 1959 und 1973 errichtet; der Bau war jedoch von solch gravierenden Verzögerungen und politischen Problemen geplagt, dass Utzon 1966 aus dem Projekt ausstieg. Obwohl einige Besucher von der Innenarchitektur, die von einem Team australischer Architekten nach dem Rücktritt Utzons entworfen wurde, enttäuscht sind, ist das Opernhaus wirklich einen Besuch wert - egal ob man einer Aufführung beiwohnt oder ob man sich von einem der Cafés aus bei einer Flasche Wein das Treiben auf dem Harbour anschaut. In der Oper finden Theater-, Musik-, Ballett- und Filmveranstaltungen statt sowie natürlich die saisonalen Opernabende. Auf dem "Bug" des Gebäudes kann man am Wochenende kostenlosen Musikdarbietungen lauschen und der Opernvorplatz füllt sich jeden Sonntag mit unzähligen Ständen, die Kunsthandwerk verkaufen.
An der Macquarie Street findet man die größte Konzentration an frühen öffentlichen Gebäuden in der Stadt. Viele von ihnen wurden von Gouverneur Macquarie in Auftrag gegeben und von dem Strafgefangenen und Architekten Francis Greenway entworfen. Die beeindruckendsten dieser Gebäude sind das elegante, zweistöckige Parliament House mit seiner Veranda, das Sydney Hospital, das Mint Building, die exquisiten Hyde Park Barracks, die St. James Church und die gewaltige State Library. Die Kaserne und die Münze sind jetzt Museen, in der Bibliothek finden Ausstellungen statt und sowohl durch das Krankenhaus als auch durch das Parliament House werden Führungen angeboten. Die Macquarie Street liegt am Ostrand des CBD und verläuft an der Domain und den Royal Botanic Gardens entlang vom Hyde Park zum Circular Quay.
Die Domain ist eine riesige Rasenfläche östlich der Macquarie Street, die von Gouverneur Phillip zum Wohle der Öffentlichkeit als Park ausgewiesen wurde. Heute wird sie von den in der Stadt Arbeitenden für ihre mittäglichen sportlichen Betätigungen und als Ort benutzt, an dem man sich von der Hektik der Innenstadt erholen kann. Am Sonntagnachmittag treffen sich hier alle möglichen Leute, die öffentliche Reden schwingen und sich die beste Mühe geben, ihre Zuhörer zu unterhalten oder in Rage zu bringen. Während des Festival of Sydney im Januar finden hier kostenlose Veranstaltungen statt und an Weihnachten kommt man zu den beliebten Carols by Candlelight zusammen und singt bei Kerzenschein gemeinsam Weihnachtslieder. Die Art Gallery of New South Wales liegt in der Nordostecke der Domain. Sie beherbergt eine exzellente Sammlung australischer, europäischer, japanischer und Aboriginal-Kunst; außerdem gibt es hier sehr interessante wechselnde Ausstellungen.
In den Royal Botanic Gardens liegt u. a. die Farm Cove - in dieser Bucht östlich des Circular Quay befand sich einst das erste Gemüsebeet der Kolonie. Die Botanischen Gärten besitzen eine umfassende Sammlung südpazifischer Flora; darüber hinaus kann man in den Glashäusern Arc und Pyramid tropische Pflanzen bewundern oder durch den altmodischen Rosengarten schlendern. Auf Grund ihrer spektakulären Lage sind die Botanischen Gärten ein beliebter Ort für Familienpicknicks und Hochzeitsfotos.
Früher befand sich hier ein florierender Industriehafen, heute hat sich Darling Harbour in einen riesigen Vergnügungspark am Hafen verwandelt. Zu den hervorragenden Attraktionen zählen das Sydney Aquarium und das Powerhouse Museum, das Australian National Maritime Museum, das touristische Einkaufszentrum am Hafen und Segaworld.
Bondi Beach ist gewissermaßen die große alte Dame der Strände Sydneys mit einem wunderschönen Sandstrand und nie enden wollenden Wellen. Im gleichnamigen Vorort trifft man auf eine bunte Mischung aus Eiscafés, Designerlokalen, schmierigen Fish'n'Chips-Buden, koscheren Lebensmittelläden und Geschäften für Surfmode. Die Uferpromenade und der Strandpavillon sind für die Olympiade etwas herausgeputzt worden, was auch schon lange überfällig war. Nur am Parkplatzproblem und den vor dem Strand ins Meer mündenden Abwasserkanälen hat sich noch nichts geändert.