AfrikaDie besten Erlebnisse mit den eigenen Kindern in Südafrika

Mit einer vielfältigen Tierwelt, wunderschönen Landschaften, aufregenden Themenparks und faszinierenden Museen gibt es in Südafrika viele Freizeitattraktionen, die sowohl für Erwachsene als auch für Kinder spannend sind. Ein Besuch eignet sich besonders gut für ältere Kinder und Jugendliche, die von den vielschichtigen Erlebnissen in der Natur profitieren. Aber auch mit Kleinkindern macht der Urlaub in Südafrika Spaß. 

Was macht Südafrika so kinderfreundlich?

Reisen mit Kindern ist in Südafrika relativ einfach, da ein Großteil der Einrichtungen und Unterkünfte auf Familien mit Kindern eingestellt sind. Die meisten größeren Hotels stellen ein Kinderbett für Babys und Kleinkinder zur Verfügung, alternativ gibt es Zustellbetten. Es lohnt sich daher immer, bei der Buchung darauf zu achten. Außerdem gibt es im ganzen Land familienfreundlich zugeschnittene Appartements mit Küche sowie Ferienhäuser zu mieten.

Viele Familienrestaurants und Cafés verfügen über Hochstühle und bieten Kindermenüs mit Gerichten wie Pizza, Burger, Pasta, getoastete Sandwiches und Fish & Chips an. Einige Restaurants und Cafés servieren auch Variationen von regionalen Gerichten speziell für Kinder. Wer nach gesünderen Optionen sucht, findet in der Regel etwas Passendes im Vorspeisen- oder Beilagenteil der Speisekarte.
Da das öffentliche Verkehrsnetz begrenzt ist, lohnt es sich ein Auto zu mieten, insbesondere wenn man als Familie unterwegs ist. In Südafrika sind alle großen internationalen Autovermietungen vertreten, darunter Avis, Hertz und Budget. Bereits am Flughafen gibt es Mietwagenbüros. In der Regel bekommt man günstigere Preise, wenn man im Voraus bucht. Alle touristischen Ziele sind sicher und lassen sich problemlos und unkompliziert auch auf eigene Faust besuchen. Für Touren durch Soweto und die Innenstadt von Johannesburg ist es trotzdem von Vorteil, eine geführte Tour zu buchen. Neben dem Sicherheitsfaktor erfährt man so außerdem mehr über das Leben und den Alltag der Einheimischen.

Ein wichtiger Hinweis vor der Abreise

Es ist notwendig, die vollständige Geburtsurkunde und den Reisepass jedes Kindes auf die Reise nach Südafrika mitzunehmen. Wenn nicht beide Elternteile gemeinsam mit dem Kind reisen, braucht man gegebenenfalls zusätzliche Dokumente, wie etwa ein Bewilligungsschreiben des anderen Elternteils, eventuell auch einen Gerichtsbeschluss. Die südafrikanische Botschaft gibt Auskünfte zu diesem Thema.

Die Großstädte Kapstadt, Johannesburg und Durban sind ideal, da sie über zahlreiche Einrichtungen für Kleinkinder, ausgezeichnete Familienrestaurants und geeignete Unterkünfte verfügen. Zudem gibt es dort viele familienfreundliche Angebote für die Freizeitgestaltung, die von Themen- und Wasserparks über Indoor- und Outdoorspielplätze sowie vielfältige Museen und schöne Zoos reichen. Kinder und Jugendliche lieben auch die Tiere und Pflanzen in den Naturschutzgebieten und Nationalparks. Für einen entspannten Strandurlaub bieten sich die kleineren Städte entlang der Küste an.

Der Tafelberg dominiert die Skyline von Kapstadt und die Aussicht von oben ist atemberaubend. Wer mit kleinen Kindern unterwegs ist, fährt bequem und günstig mit der Seilbahn auf den Gipfel: Kinder unter vier Jahren dürfen kostenlos mitfahren,  die Kinderwagen können mitgenommen werden. Für die individuelle Mobilität auf dem Berg ist eine Babytrage oder ein Tragetuch allerdings eine praktische Wahl. 

Schon die Fahrt mit der Seilbahn ist ein Erlebnis für sich: Die Kabine dreht sich langsam, während sie den Berg hinauf fährt, und es tun sich märchenhafte Panoramablicke auf Kapstadt und die umliegende Region auf. Oben angekommen, ist die Aussicht noch umwerfender. Es lohnt sich aber auch, den Blick von der Ferne in die Nähe schweifen zu lassen und nach einem der meerschweinchengroßen, possierlichen Dassies Ausschau zu halten. Sie sonnen sich gern auf den Felsen. Die Wege für Wanderungen und Spaziergänge sind barrierefrei.

Pinguine beobachten am Boulders Beach

Dieser weiße Sandstrand auf der Kaphalbinsel ist mit seinen riesigen Felsblöcken die Heimat einer Kolonie der vom Aussterben bedrohten afrikanischen Pinguine. Kinder können die Pinguine aus der Nähe beobachten, wie sie über den Strand watscheln, im klaren Wasser schwimmen und miteinander spielen. Auch wenn die Pinguine so putzig sind, sollte man nie vergessen, dass es sich um freilebende Wildtiere handelt und entsprechend immer etwas Abstand wahren. Das Wasser ist zwar kalt, aber der Strand liegt geschützt. Mit seinen sanften Wellen und flachem Wasser ist er ideal für kleine Kinder zum Spielen und Planschen, in den Felsnischen baden und zum Erkunden der Felsformationen.

Eines der schönsten Erlebnisse für die ganze Familie ist zweifellos eine Safari. Auch wenn die Fahrt vielleicht etwas anstrengend ist, sind doch alle begeistert, Tiere in freier Wildbahn zu sehen.

Die besten Chancen, einen Blick auf die Big Five – Löwen, Leoparden, Elefanten, Nashörner und Kaffernbüffel – aus nächster Nähe zu werfen, bieten sich bei einer organisierten Safari. Mit kleineren Kindern ist eine Pirschfahrt in einem privaten Reservat eine gute Wahl, weil es dort aufgrund der überschaubaren Fläche mehr Tiere in kürzerer Zeit zu sehen gibt. Für größere Kinder sind beispielsweise der KwaZulu-Natal oder der Krüger-Nationalpark ein echtes Highlight. Dort lassen sich Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten. Zugleich bekommt man eine Vorstellung davon, wie das Land und ein großer Teil des Kontinents einst ausgesehen haben könnten.

Gold Reef City in Johannesburg besuchen

Dieser Vergnügungspark rund um das Thema Goldrausch bietet großartige Fahrgeschäfte und spannende Unterhaltung für alle Altersgruppen, von Kleinkindern bis zu Erwachsenen. Wer sich darüber hinaus für die Geschichte des Goldbergbaus in Johannesburg interessiert, nimmt an einer geführten Tour durch die unterirdischen Minen teil. Sie ist sogar für Kinder ab sechs Jahren geeignet. Mit wissbegierigen älteren Kindern und Jugendlichen kann man den Besuch von Gold Reef City zudem mit einem Besuch des nahe gelegenen Apartheid-Museums verbinden.

Wer ein paar Tage in den Cape Winelands verbringt oder entlang der Garden Route unterwegs ist, sollte unbedingt einen Abstecher zu den Cango Caves machen. Kinder lieben es, die riesigen unterirdischen Kammern, Tunnel und faszinierenden Felsformationen zu erforschen, von denen einige Millionen Jahre alt sind. Der einfache Rundgang durch die Höhlen ist für alle Altersgruppen geeignet. Fachkundige Führer sorgen dafür, dass die Kinder beschäftigt sind und gut unterhalten werden. Auf dem Weg zu den Höhlen gibt es noch weitere Attraktionen, die einen Besuch wert sind: ein Stopp auf einer Straußenfarm und auf der Cango Wildlife Ranch, wo die Kinder Wildtiere beobachten können – von Geparden über Schlangen bis zu Krokodilen und vielem mehr.

Ein paar Tage in Sun City verbringen

Der beliebte Ferienort Sun City in der Nordwestprovinz Südafrikas bietet eine Reihe aufregender Abenteuer und Freizeiterlebnisse für Kinder jeden Alters, wie Wasser- und Abenteuerparks sowie Wildreservate. Das Valley of Waves mit seinen aufregenden Wasserrutschen und dem Wellenbad ist bei allen Kindern sehr beliebt.

Für jüngere Kinder gibt es jede Menge betreuten Freizeitspaß – von Minigolf über Open-Air-Kino bis zum Spielen und Basteln. In den Wildreservaten des Resorts können die Kinder die "Big Five" Afrikas beobachten. Eine Seilrutsche und die Segway-Touren bieten einen Adrenalinkick für ältere Kinder und Jugendliche.

Eine Fossilien-Tour an der Wiege der Menschheit unternehmen

Cradle of Humankind, die Wiege der Menschheit, ist ein großartiges Ausflugsziel für neugierige Kinder, die sich für Geschichte und Wissenschaft interessieren. Die UNESCO-Welterbestätte beherbergt einige der weltweit bedeutendsten Fossilienfunde von Hominiden, darunter die berühmten “Mrs. Ples" und "Little Foot". Anhand von interaktiven Schautafeln und Exponaten erfahren die Kinder mehr über die Evolution der Menschheit und können an einer Führung durch die Höhlen von Sterkfontein teilnehmen, in denen einige der Fossilien gefunden wurden.

Größere Kinder und Jugendliche können Wissenswertes zum Thema Apartheid erfahren, indem sie die Angebote hervorragender Museen und Führungen wahrnehmen. Vor allem in Johannesburg bietet ein Besuch des Apartheid-Museums oder eine Führung durch Soweto eine gute Möglichkeit, in die entscheidenden Ereignisse einzutauchen, die die Geschichte des Landes geprägt haben.

In Kapstadt empfiehlt sich ein Ausflug nach Robben Island. In dem ehemaligen Gefängnis für politische Aktivisten war auch Nelson Mandela inhaftiert. Die Touren führen zu unterschiedlichen geschichtsträchtigen Stätten auf der Insel und auch durch das Gefängnis, wo man einen Blick in Mandelas Zelle werfen kann. Die Bootsfahrt nach Robben Island mit Blick auf die Stadt ist ein Bonus.

Die lebendige und farbenfrohe Straßenkunst-Szene von Johannesburg ist visuell ziemlich beeindruckend. Darüber hinaus bietet sie noch Einblicke in die Vergangenheit der Stadt, die mittlerweile zur Hauptstadt der afrikanischen Straßenkunst avancierte. Tatsächlich hat sich die Straßenkunst in Johannesburg erst in den 1980er und 1990er Jahren entwickelt, in denen der Kampf gegen die Apartheit schließlich in die Freilassung Nelson Mandelas und die demokratische Erneuerung des Landes mündete. Heute gilt die Straßenkunst als wichtiger Teil der Erneuerung des Stadtzentrums. Vor allem der Stadtteil Maboneng ist für seine Kunstwerke bekannt, einige der wichtigsten wurden von der Regierung in Auftrag gegeben.

Auf geführten Streetart-Touren durch Johannesburg können Jugendliche die Bedeutung der Wandmalereien, Graffiti und Straßenkunst der Stadt im Kontext der Geschichte kennenlernen. Unterwegs werden auch die Werke etablierter und aufstrebender Künstler vorgestellt. Einige Touren bieten sogar die Möglichkeit, mit den Künstlern und Kreativgemeinschaften in Kontakt zu treten. Die meisten Touren durch Soweto beinhalten auch einen Besuch der beeindruckenden Orlando Towers. Die Kunstwerke auf dem alten Kraftwerk sind ein großartiges Fotomotiv. Abenteuerlustige Jugendliche können sogar die Türme erklimmen oder einen Bungee-Sprung von ihnen wagen.

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Text: Roxanne de Bruyn/Lonely Planet International
Deutsche Bearbeitung: Ines Wagner