UNESCOSchottlands ausgezeichnete Sehenswürdigkeiten besuchen

Schottland ist reich an Landschaft und Kultur. Das zeigt sich auch an den insgesamt 13 schottischen UNESCO-Stätten. Wir stellen sie hier vor.

Besondere Orte verdienen besondere Anerkennung - die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO) zeichnet herausragende Regionen aus und unterstützt sie. In Schottland sind das immerhin 13 Orte: Inseln, Städte oder ganze Regionen. Um sie zu erkunden gibt es nun den schottischen UNESCO-Trail, der alle Orte verbindet.

Welche UNESCO-Stätten und Regionen es in Schottland gibt und was sie auszeichnet, zeigen wir in diesem Beitrag.

Wester Ross, Biosphere

Im Westen der Highlands liegt eine erstaunliche Landschaft aus schroffen Bergen, dunklen Lochs, sprudelnden Flüssen und zerklüfteten Küsten. Für seine besondere Bio-Diversität hat die UNESCO dieses Gebiet zu einem Biosphärenreservat ausgerufen. 

Vor allem Wanderlustige können sich dort austoben: Die Landschaft südlich des Küstenorts Ullapool bietet eine einzigartige Berglandschaft, die sich bis hinunter nach Torridon und weiter ausdehnt. Auch Rad- oder Kayakfahrer kommen hier auf ihre Kosten.

Ein guter Ausgangspunkt in das Biosphärenreservat ist das schon genannte Ullapool im Norden von Wester Ross. Aber auch Kyle of Lochalsh, das mit der Bahn auch klimagünstig erreicht werden kann.

Weitere Infos auf der Webseite.

Galloway and South Ayrshire, Biosphere

Das Biosphärenreservat in Galloway und Ayrshire zeichnet sich durch wesentlich sanftere und fruchtbarere Landschaften aus als die Highlands. Damit entspricht die Region im Südwesten vielleicht nicht ganz dem Klischee und den Erwartungen des typischen Schottland-Besuchers. Somit ist diese Gegend aber noch ein echter Geheimtipp. Denn zu sehen und zu erleben gibt es hier jede Menge.

Der Galloway Forest im Herzen des Biosphärenreservats lädt nicht nur tagsüber zum Wandern und Radfahren ein. Nachts gibt es hier im Dark Skies Park so wenig künstliches Licht, dass ein Sternenhimmel sondergleichen leuchten kann.

Ein guter Ausgangspunkt zum Erkunden bildet der Ort Castle Douglas. Gut mit dem Zug zu erreichen ist der Ort Dumfries. Von Glasgow aus dauert es zirka eindreiviertel Stunden.

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Glasgow, City of Music

Die größte Stadt Schottlands hat schon immer Künstler aller Couleur angezogen. Und sie ist ganz klar die Musikhauptstadt Schottlands. Rund 130 Konzerte und Aufführungen gibt es pro Woche in Glasgow zu hören - von Klassik über Pop und Rock bis zu volkstümlicher Musik.

Um den Künstlerinnen und Künstlern auch geeignete Bühnen zu verschaffen, gibt es Veranstaltungsorte von groß bis klein. Im futuristischen SSE Hydro geben sich Rockgrößen eine Stelldichein, während die Glasgow Royal Concert Hall Klassikfreunde auf ihre Kosten kommen lässt. Neben diesen großen Bauten gibt es aber noch so viele kleine Traditions-Bühnen: Eine umgebaute Kirche beheimatet heute das Òran Mór, in dem regelmäßig Livemusiker gastieren. Weitere wichtige Locations sind King Tut's Wah Wah Hut, die Glasgow Barrowland Ballroom oder die Clutha Bar, an deren Außenseite viele berühmte Musiker porträtiert wurden, die die Bar einst besucht hatten.

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Dundee, City of Design

Mode, Architektur, Computerspiele - Dundee macht Design. Die Stadt im Osten Schottlands ist dabei die einzige Stadt im Vereinigten Königreich, die von der UNESCO den Titel "City of Design" verliehen bekommen hat.

Dundee hat sich in den letzten Jahren unheimlich in Schale geworfen. Highlight dabei ist die neue Uferpromenade mit dem Museum V&A Dundee - einem Glanzlicht moderner Architektur. Daneben gibt es Designfestivals, entsprechende Studiengänge und viele Projekte innerhalb der Stadt.

Übrigens: Per Zug lässt sich Dundee von Edinburgh aus bequem in nur zirka 90 Minuten erreichen - so lässt sich sogar ein Tagesausflug aus der Hauptstadt unternehmen.

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Edinburgh, City of Literature

Edinburgh wird mit vielem assoziiert: Dudelsäcke, enge Gassen, historische Gebäude - aber Bücher? Doch, doch! Wichtige Autoren wirkten in Schottlands Hauptstadt: Sir Walter Scott, Robert Burns, Robert Louis Stevenson und - nicht zu vergessen - JK Rowling, Erfinderin von Harry Potter. Und überall feiern die Menschen Edinburghs dieses literarische Erbe. Neben einem dichten Netz an Buchgeschäften und öffentlichen Bibliotheken, gibt es noch das  Scottish Storytelling Centre, das sich der schriftlichen und mündlichen Erzählung widmet. 

Im Sommer lockt dann noch ein besonderes Ereignis Leseratten aus aller Welt an. Denn in der zweiten Augusthälfte steigt das größte Buchfestival der Welt in Edinburgh - mit spannenden Lesungen und vielen Neuvorstellungen.

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Shetland, Global Geopark

Auf halbem Weg zwischen Schottland und Norwegen liegt die Inselgruppe von Shetland. Drastische Steilküsten und grünen Landschaften locken Besucher an. Sobald die ihren Fuß auf die Inselgruppen von Shetland setzen, berühren sie immerhin 3 Milliarden Jahre Gesteins-Geschichte. Dieses steinerne Erbe kann in Ausstellungen und auf Wanderrouten erkundet werden - wie etwa auf dem Volcano Trail.

Übrigens: Die Funktion als Brücke zwischen Schottland und Skandinavien spüren Besucher auch bei den gelebten Traditionen vor Ort. Beim Up Helly Aa Ende Januar bauen die Bewohner der Inseln ein Wikinger-Langboot nach, ziehen es in einem Fackelmarsch durch die Hauptstadt Lerwick und verbrennen es abends. Das Spektakel zieht jährlich Tausende an.

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North West Highlands, Global Geopark

Wilder als diese Landschaft geht es kaum: Moore, torfige Lochs und Flüsse im Inland, tief einschneidende Meeresarme, weiße Sandstrände umrahmt von dunklen Felsen an der Küste, heidebewachsene Hügel als Kontrast … und die Basis unter allem bildet der Lewis Gneis, das älteste Gestein Europas. In ihm eingeschlossen finden sich die frühesten Zeugnisse für Leben als Fossilien. Kein Wunder also, dass die North West Highlands zum UNESCO Global Geopark ernannt wurden.

Einer der schönsten Orte, um das Gestein zu sehen, ist die Smoo Cave im Norden des Geoparks. Sie öffnet sich zu einer Bucht mit Blick auf Meer und im Inneren der Höhle stürzt sich ein Wasserfall durch ein Loch in der Decke zu Boden.

Erkunden lassen sich die North West Highlands fast nur mit dem eigenen Fortbewegungsmittel - Rad, Motorrad oder Auto. Es fahren aber auch Busse die Küste entlang.

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St Kilda, World Heritage Site

Hier zu sein, fühlt sich an, wie am Ende der Welt zu stehen. Die kleine Inselgruppe bildet den westlichen Außenposten Schottlands und kann nur per Boot erreicht werden - die Fahrt dauert satte zwei Stunden und führt über den rauen Atlantik.

Doch das St Kilda Archipel ist die Reise wert. Zum einen aufgrund der wilden Schönheit, die sich in einer Wanderung erkunden lässt, zum anderen, weil hier eine der größten Vogelkolonien der Welt zu beobachten ist.

Was auf St Kilda allerdings kaum zu finden ist, sind Insel-Bewohner. Denn die früher hier lebende Bevölkerung hat im Jahr 1930 die Inseln verlassen - das Leben war einfach zu hart geworden, die Verlockungen des Festlands wurden zu groß. Doch die Geschichte der Menschen lässt sich hier im verlassenen Dorf noch gut erspüren. Heute leben dagegen nur noch Ranger und eventuell Soldaten auf der Insel.

Ein Ausflug nach St Kilda startet von den Äußeren Hebriden aus. Anbieter sind zum Beispiel Kilda Cruises oder Seaharris

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Heart of Neolithic Orkney, World Heritage Site

Steinkreise? Da denkt jeder sofort an das berühmte Stonehenge in England. Doch was wäre, wenn Stonehenge nur ein Außenposten einer Kultur wäre, die eigentlich von einer Inselgruppe im Norden Schottlands ausstrahlte? 

Denn die Meister der Jungsteinzeit saßen auf den Orkneys. Hier haben sie nicht nur Steinkreise wie den Ring of Brodgar errichtet, sondern auch beeindruckende Grabmäler wie Maes Howe oder die Steinzeitstadt Skara Brae. All diese Orte lassen sich bei einer Tour über die Hauptinsel erkunden.

Im Sommer können Besucher sogar die Grabungsarbeiten sehen - denn noch immer werden bahnbrechende Entdeckungen gemacht. So haben Wissenschaftler hier eine Tempelanlage mit Prozessionsstraße gefunden, die zwischen den beiden Steinkreisen der Standing Stones of Stenness und Ring of Brodgar verläuft.

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Old and New Towns of Edinburgh, World Heritage Site

Edinburgh - die ganze Stadt ist eine Sehenswürdigkeit. Zurecht! Denn in der Old Town bildet die riesige Burg auf dem alten Vulkankegel mit dem Holyrood Palace an dessen Fuße eine einzigartige mittelalterliche Achse. Hier finden sich alte Kirchen wie St Giles Cathedral, uralte (Hoch-)Häuser wie Gladstone's Land oder unterirdische Gewölbe wie bei Mary King's Close.

Die New Town ist trotz des Namens nicht zeitgenössisch. Denn sie wurde ab dem 18. Jahrhundert aufgebaut. Der griechisch angelehnte Baustil mit vielen Säulen hat Edinburgh zeitweise den Beinamen "Athen des Nordens" eingebracht.

Beide Teile der Stadt bieten großartige Architektur, die viel Geschichte erzählt. Ganz Edinburgh kann Besucher daher über Tage hin beeindrucken.

New Lanark, World Heritage Site

An den donnernden und kraftvollen Fällen des River Clyde steht eine einzigartige industrielle Siedlung. Hier in New Lanark wurde einst Baumwolle gesponnen, angetrieben durch den tosenden Fluss. Das war im Prinzip noch gar nicht so besonders. Was aber besonders ist, war das soziale Engagement, das Betreiber Robert Owen ab dem Jahr 1799 hier an den Tag legte. Sichtbar übrig davon ist die große Siedlung, die Owen für seine Arbeiter und deren Familien errichten ließ. Aber er sorgte für viel mehr: Kinderarbeit war verboten, die Arbeiter hatten eine Krankenversicherung zur medizinischen Versorgung, es gab eine Kinderkrippe und eine Grundschule, und und und.

Heute können Besucher in New Lanark die Vergangenheit erkunden - etwa durch eine Fahrt in der "Annie McLeod Experience", die die Welt einer Arbeiterin zeigt. Oder in diversen Ausstellungen.

Von Glasgow aus erreichen Besucher Lanark per Zug in gut einer Stunde, von Edinburgh aus per Bus oder Auto in zirka 50 Minuten.

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Römische Grenze am Antoninuswall, World Heritage Site

Schottland war nie derart ins römische Reich eingegliedert, wie es das heutige England und Wales waren. Zwar siegten die Römer bei ihren Vorstößen in den Norden, aber die Gegend zu halten, lag nicht unbedingt in ihrem Interesse. Dennoch befahl Kaiser Antoninus Pius um das Jahr 142 n. Chr. den Bau einer befestigten Grenze zwischen dem Firth of Forth und dem Firth of Clyde - zirka auf der Höhe zwischen Edinburgh und Glasgow. Der Erdwall sollte den südlicheren Hadrianswall ablösen, zog sich 60 Kilometer durch das Land und war durch 17 Forts bewacht. Doch schon Ende des Jahrhunderts wurde er wieder aufgegeben. Dennoch ist auch dieser "schottische Limes" der UNESCO die Auszeichnung World Heritage Site wert. 

Heute lassen sich Abschnitte des Walls in Wanderungen oder per Rad erkunden. Einstiegspunkte in den Antoninuswall sind Bo'Ness bei Edinburgh oder Old Kilpatrick nahe Glasgow.

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The Forth Bridge, World Heritage Site

Es beginnt mit einem Desaster: Im Jahr 1879 stürzt die Eisenbahnbrücke über den Meeresarm Firth of Tay zusammen und tötet dabei etliche Passagiere in einem Zug. Damit wurde den Ingenieuren bewusst, dass sie dringend eine stabilere Form bei der gerade entstehenden Brücke über den Firth of Forth benötigten. Das Ergebnis dieser neuen Planung gilt heute als ein Meisterwerk der Technik und als ein Wahrzeichen Schottlands: eine Eisenbahnbrücke mit drei großen Stahl-Fächern, die sich rund 2,5 Kilometer über den Firth of Forth spannt. Kein Wunder, dass dieses Bauwerk zum Welterbe gehört.

Die Forth Bridge lässt sich von verschiedenen Seiten bewundern. Vom idyllischen South Queensferry aus können Besucher unter der Brücke hindurchwandern oder einen Bootsausflug unter den Bögen und zu den nahen Inseln. Der Aussichtspunkt auf der anderen Seite in North Queensferry ist vor allem Nachts ein echter Hingucker - dann ist die rote Brücke schön erleuchtet.

Beide Orte können natürlich durch eine Bahnfahrt von Edinburgh aus bequem in rund 20 Minuten erreicht werden.

Noch mehr Schottland

Der Norden Großbritanniens bietet noch viele großartige Landschaften und einzigartige Bauwerke. Unser Reiseführer zeigt dir die Schönheit Schottlands. 

Schau ihn dir doch hier einmal an.

Text: Stephan Goldmann

 

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