Mal was anderesVerrückte Museen in Europa

Wer den „Dachboden" des Alchimistenmuseums betritt, spürt förmlich die dunkle Magie, © MUSEUM OF ALECHMISTS & MAGICIANS OF OLD PRAGUE
Wer den „Dachboden" des Alchimistenmuseums betritt, spürt förmlich die dunkle Magie, © MUSEUM OF ALECHMISTS & MAGICIANS OF OLD PRAGUE

Museen sind langweilig? Dann haben wir hier fünf Museen für dich, die abseits des Mainstreams ganz kurios daherkommen.

Alchimisten- und Magiermuseum des alten Prags

König Rudolf II. war bekannt für seine Leidenschaft für das Mystische und finanzierte die Projekte lokaler Alchimisten und vermeintlicher Zauberer. Die erste Herausforderung beim Besuch des Museums, das sich nahe der Karlsbrücke befindet, könnte darin bestehen, es bis ans obere Ende der Wendeltreppe aus dem 16. Jahrhundert zu schaffen. Sie ist die wohl älteste ihrer Art und führt in die Werkstatt von Prags wichtigstem Renaissance-Zauberer Edmund Kelley. Wer den „Dachboden" betritt, spürt förmlich die dunkle Magie. Dies könnte an den Puppen in historischen Kostümen liegen, den zahlreichen Fläschchen und Zauberbüchern oder am Homunkulus im Glasgefäß – vielleicht aber auch an Boney, dem skelettierten Assistenten des Zauberers (muzeumpovesti.cz/de).

Das grüne Gewölbe, Dresden

Die barocke Schatzkammer kommt als Kuriositätensammlung von August dem Starken daher, Herrscher über Sachsen von 1694 bis 1733. Seine königliche Seltsamkeit zeigt sich in einem goldenen Miniatur-Königshof mit winzigen Puppen, einer Trinkschale aus massivem Gold, von der man annimmt, dass sie Iwan dem Schrecklichen gehörte, einem Schrank, der seinen eigenen Wein ausschenkt und dem 41-karätigen Grünen Diamanten. Das „Grün“ im Namen des Museums stammt von den bemalten Malachitsäulen und grünen Samtwandbekleidungen im ursprünglichen Gewölbe, einem Teil des Dresdner Schlosses, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde (skd.museum).

Torture Museum, Amsterdam

Hier wird der Glaube an das Gute im Menschen auf die Probe gestellt. Die Exponate in diesem Foltermuseum sind faszinierend und magenverdrehend zugleich. Hier findet man all jene Instrumente, mit denen die öffentliche Hand ihre Macht über die Menschen auf grausamste Weise ausübte. Zum Beispiel der Schädelknacker oder Kopfquetscher. Die Ausstellung „Strafen und Bestrafungen im Mittelalter” umfasst über 40 Folterinstrumente aus verschiedenen Teilen Europas, vom Inquisitionsstuhl bis zur Guillotine. Wobei letztere gegen Hängekäfige und Ketzergabel fast menschlich wirkt. Ein kräftiges Getränk ist nach dem Besuch angebracht (torturemuseum.nl).

Museum der zerbrochenen Beziehungen, Zagreb

An sich würden diese Objekte nicht viel bedeuten, doch durch persönliche Geschichten erhält man einen Einblick in das, was von der Liebe übrig bleibt. Alle möglichen Dinge werden gezeigt: ein Axtkopf mit dem Titel „Eine Ex-Axt“ oder ein Gartenzwerg, der am Tag der Scheidung gegen eine Windschutzscheibe geschleudert wurde und nun lädiert im Museum steht. Unter den inzwischen 10.000 Gegenständen gehören ein Hochzeitskleid, ein Handy und ein Teddybär, aber auch ein venezianisches Glaspferdchen. Es erzählt von Freude, glücklichen Erinnerungen und dem Glauben an die heilenden Kräfte der Zeit (brokenships.com).

Wodka-Museum, Sankt Petersburg

Das Museum beleuchtet die Verbindungen zwischen Wodka und dem russischen Staat (nicht nur in Form von Boris Jelzin, der neben Bill Clinton auf der Bühne schwankt). Es präsentiert Geschichte, Kultur und Traditionen – vom Brotwein des 12. Jahrhunderts bis hin zur modernen Wodkaindustrie. Es gibt besondere Flaschen, alte Werbekampagnen und Dioramen. Zum Abschluss erwartet dich ein Verkostungsraum, in dem verschiedene Variationen mit traditionellen russischen Snacks angeboten werden (vodkamuseum.su).

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