Im Mai diesen Jahres schickte SpaceX zum ersten Mal zwei Menschen zur ISS ins All – laut Elon Musk der erste Schritt zur Zivilisierung des Mars. Es ist also höchste Zeit, unsere zukünftigen Nachbarn kennenzulernen. Mit diesem kleinen Crashkurs zur Sternenbeobachtung zeigen wir, was es im Weltraum außer der ISS noch alles zu entdecken gibt – und welche Gadgets sinnvoll sind beim Blick auf Sonne, Mond und SterneÖfters
Öfters nach oben gucken
Es klingt zwar etwas merkwürdig, aber nimm dir die Zeit, einmal gut und bewusst nach oben zu schauen. Gehin klaren Nächten nach draußen und bekomm ein Gefühl dafür, wie sich der Sternenhimmel über der rotierenden Erde bewegt und wie er sich von Jahreszeit zu Jahreszeit verändert. Je mehr du hinschaust, desto mehr wirst du auch sehen – mit der Zeit werden die hellen Sterne zu „alten Freunden“. Gerade am Anfang hilft das regelmäßige Schauen der Orientierung.
Karte & Co. nicht vergessen
Ohne Karte kann man sich nicht orientieren, und bei einer Sternenbeobachtung ist die Planisphäre sehr nützlich. Dieses rotierende Sternrad zeigt an, welche Himmelskörper zu einem bestimmten Datum und einer bestimmten Uhrzeit zu sehen sind. Wähl eines mit dem richtigen Breitengrad, denn der Sternenhimmel zeigt sich überall auf der Welt von einer anderen Seite. Auch allgemeine Sternkarten, Informationsbücher oder eine App können helfen – solange man überhaupt etwas zur Orientierung hat.
Apps für Anfänger
Man lernt am meisten, wenn man das Beobachten mit viel Lesen und Forschen kombiniert. Für Anfänger ist eine App wie „Stellarium“ eine gute Wahl; man gibt den Ort, das Datum und die Uhrzeit ein, und die App zeigt einem dann den aktuellen Sternenhimmel an. Die Apps „SkySafari“ und „SkyView“ bieten auch eine kostenlose Version an, mit der man Tausende Arten von Himmelskörpern identifizieren kann.
Orientierungspunkt wählen
So wie berühmte Gebäude und Denkmäler helfen, sich in einer Stadt zu bewegen, so gibt es Punkte am Nachthimmel, die einen zu neuen Entdeckungen führen können. Einer ist sogar mit bloßem Auge sehr leicht zu sehen: der Mond. Finde heraus, wo sich der Erdsatellit zum Beispiel im Verhältnis zu bestimmten Sternenbildern befindet – wenn man den Mond nach Sonnenuntergang entdeckt, kann man auch die Sterne und Planeten in seiner Nähe erkennen.
Rotlicht an!
Bei astronomischen Ausflügen ist es besser, eine Taschenlampe mit rotem Licht als mit weißem zu verwenden. Es dauert eine Weile, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, etwa 20 bis 30 Minuten. Außerdem blendet das weiße Licht einer gewöhnlichen Taschenlampe zu sehr. Es macht auch die Sterne weniger sichtbar. Kleb rotes Zellophan vor deine Taschenlampe oder kauf eine spezielle Leuchte für die Sternenbeobachtung. Auch das Smartphone produziert eigentlich zu viel Licht, lass es also besser in der Tasche.
Einfaches Equipment
Als frisch gebackener Hobbyastronom musst du dich nicht mit teuren Geräten für eine gute Beobachtung eindecken, vor allem am Anfang ist das noch nicht nötig. Das beste Teleskop für Anfänger ist einfach ein Fernglas. Das ist perfekt, um den Himmel zu betrachten, ohne die ganzen schwierigen Einstellungen und Peripheriegeräte. Vielleicht überzeugt dich die Tatsache, dass das Teleskop des Universalgelehrten und Astronomen Galileo Galilei nicht viel besser war als die guten Ferngläser von heute.
findest du in der Oktober/November-Ausgabe 2020 des Lonely Planet Magazins. Außerdem im Heft: Herbst in Europa, das Beste von Valletta, entlang der Panoramaküste Norwegens und vieles mehr.
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