Inselträume und Trauminseln sind so verschieden wie der Sand am Meer. Wie gut, dass der neue Lonely Planet Bildband 150 unterschiedliche Inseldestinationen präsentiert. Hier eine Auswahl.
Weiße Sandstrände und tiefblaues Meer - oder steile Küsten und mystisch grüne Landschaften? Die Trauminsel mag für jeden und jede anders aussehen. Für manche ist es vielleicht auch eine Schatzinsel - voll kultureller und historischer Stätten. Gut, dass es auf der Welt so viele verschiedene Inseln gibt. Das geht auch den Reiseexpertinnen und Autoren von Lonely Planet so, die ihre Top-Tipps im neuen Bildband „Das Inselbuch - Eine Reise zu den Trauminseln der Welt“ zusammengestellt haben.
Der Band ist in die Kapitel Amerika, Europa, Afrika, Asien und Ozeanien gegliedert und umfasst 150 Destinationen, die jeweils auf Doppelseiten vorgestellt werden. Pro Destination werden fünf Inselschätze vorgestellt - mit Tipps und Ideen, was sich dort erleben lässt. Ob es zum Beispiel ans türkisblaue Meer bei Bora Bora geht, an die steilen Küsten der irischen Insel Inis Mór oder auch in den Regenwald in São Tomé und Príncipe bleibt jedem selbst überlassen. Ausgestattet mit so viel Inspiration steht der nächsten Reise übers Meer und entlang des Horizonts also nichts mehr im Wege.
Nichts wie los, die Insel ruft! Hier sind unsere Favoriten.
Mit seinen unberührten goldenen Stränden, Kokospalmen und Mangobäumen wirkt die autofreie Insel wie ein entspanntes karibisches Refugium. Sie liegt etwa 90 Kilometer östlich vor der Küste Nicaraguas. Erreichen lässt sich die Insel nur von der Hauptstadt aus mit dem Flieger über Great Corn Island und von dort mit einer halbstündigen Bootsfahrt. Die Anreise ist aber schnell vergessen, sobald du mit dem Kajak an den Mangrovenküsten entlang paddelst, in die Surfszene eintauchst oder in einer Palmenbucht relaxt. Bevor der Tourismus in den 90er-Jahren Einzug hielt, war der Haupterwerb der Einheimischen der Hummerfang und die Kokosindustrie. Zu den Inselschätzen gehören der beliebte Otto Beach und der abgeschiedene Goat Beach, die Hauptsiedlung The Village, der Leuchtturm, der heute ein Aussichtsturm ist, und der Tauchspot Tarpon Channel.
Rapa Nui, wie die Osterinsel bei den polynesischen Einheimischen heißt, liegt 3700 Kilometer nordwestlich von Santiago de Chile. Mit ihren Steinstatuen, den Moai, die so viele Rätsel aufgeben wie kaum ein anderes Monument auf dem Planeten, verströmt die Insel ein geheimnisvolles Flair. Aber sie ist weit mehr als ein Freilichtmuseum und lädt zum Tauchen, Schnorcheln und Surfen ein. An Land lässt sich die wilde Schönheit der Vulkaninsel am besten zu Fuß, zu Pferd oder mit dem Rad erleben. Der Vulkankrater Rano Raraku diente den Moai früher als Steinbruch. Der Sonnenaufgang über der größten Reihe von Moai, Ahu Tongariki, ist ein fesselnder Anblick. Zu den weiteren Inselschätzen gehören die Kultstätte Orongo, der Strand von Anakena und die Tauchspots rund um das Inselchen Moto Nui an der Südwestspitze der Osterinsel.
Die zwölf Kilometer vor der Küste von Kerry im Atlantik gelegenen Skellig-Inseln ziehen mit ihren gezackten Felspyramiden seit Jahrhunderten Menschen in ihren Bann, die nach Abgeschiedenheit suchen. Auf der Great Skellig befindet sich am oberen Ende einer über 1000 Jahre alten Steintreppe eine ehemalige Mönchssiedlung aus dem 6. Jahrhundert mit grandioser Aussicht. Die UNESCO-Welterbestätte ist einer der unwirtlichsten Klosterstandorte Europas und die letzte Station der Apollo/St.-Michael-Achse, welche Heiligtümer bis in den Orient miteinander verbindet. Fans erkennen die bizarre Landschaft als Kulisse einiger Star-Wars-Filme. Die imposantesten Inselschätze befinden sich innerhalb der Klostermauern. Die kleinere Insel, Little Skelling, wird während der Brutzeit im Sommer zu einer der größten Basstölpelkolonien der Welt.
Obwohl die Strände dieser Insel zu den schönsten der Ägäis zählen und sie von geologischen Wundern nur so strotzt, ist Milos unter den Kykladen weniger bekannt. Die ungewöhnliche Geologie machte Milos schon in der Steinzeit attraktiv, als dort Obsidian abgebaut wurde. Außer der Ruine eines Amphitheaters gibt es frühchristliche Katakomben, Thermalquellen, Felsbogen, Küstenhöhlen und etwa 70 Traumstrände. Das berühmteste Fundstück der Insel ist die Venus von Milo, die heute im Pariser Louvre steht. Wer ein paar Tage bleibt, wird von den leuchtenden Farben, der vielfältigen Landschaft und dem unverfälschten Charme der Insel bezaubert sein. Zu den Inselschätzen gehören die Kleftiko-Höhlen, die bunten Fischerhäuschen und die Strände Sarakiniko, Plaka und Tsigrado.
Madagaskar ist nach Grönland, Neuguinea und Borneo die viertgrößte Insel der Erde. Sagenhafte 70 Prozent der Tiere und 90 Prozent der Pflanzen sind hier endemisch. Das wilde Madagaskar ist am besten bekannt für seine Lemuren, Affenbrotbäume und die bizarren Karstformationen. Außerdem gibt es wunderschöne Strandresorts. Der Parc National Isalo ist eine der imposanten Wüstenlandschaften Madagaskars mit kleineren und größeren Schluchten und savannenartigen Ebenen. Die tropische Insel Île Sainte-Marie bietet traumhafte Strände, von denen aus man Wale und Schildkröten beobachten kann. Zudem zählen zu Madagaskars Inselschätzen die Allee der Baobabs, der Affenbrotbäume, die zerklüfteten Kalksteinnadeln des Parc National Bemaraha und mit Anakao das fünftgrößte Korallenriff der Erde.
Die Inseln im Golf von Guinea bilden Afrikas zweitkleinstes Land, das Naturwunder mit spannender Geschichte verbindet. São Tomé und Príncipe sind Teil einer Kette von Vulkanen, die sich ab Kamerun entlang einer 3000 Meter tiefen Bruchlinie auf einer Länge von 1600 Kilometern weit in den Golf von Guinea erstreckt und unfassbar reich an Urwald und Schönheit. Dies gilt besonders auf dem unberührten Príncipe mit nur 7000 Einwohnern. Die Insel bietet fantastische Strände, Möglichkeiten zur Dschungelerkundungen und zum Schnorcheln, zum Angeln und zur Vogelbeobachtung. Hier gibt es sogar die höchste endemische Vogeldichte weltweit. Zu den Inselschätzen gehören die herrlichen Strände Praia Café und Praia Banana. Lockende Abenteuer sind eine Bootstour, um die spektakuläre Skyline der Vulkane zu sehen, eine Wanderung auf den Pico de Sáo Tomé, den höchsten Berg des Landes, und eine Küstenwanderung mitten durch die Wildnis.
Der malaysische Teil Borneos bietet abwechslungsreiche, wilde Landschaften. Abgeschiedene Regionen lassen sich am besten per Speedboot über ein Netz an Wasserwegen durch den Dschungel erreichen. In den Urwäldern leben heute schätzungsweise nur noch rund 100 000 Orang-Utans. Ihr Bestand ist durch immense Rodungen für Palmölplantagen alarmierend gefährdet. Nationalparks und andere Schutzgebiete bemühen sich engagiert um ihren Schutz. Nur auf Borneo wächst die Rafflesia - die größte Blume der Welt. Zu den Inselschätzen gehören die Nationalparks Batang Ai und Gunung Mulu sowie das urwüchsige das Danum-Tal mit seiner reichen Tierwelt. Der Kunabalu bietet mit seinem Gipfel auf 4095 Meter Höhe ein außergewöhnliches Trekking-Abenteuer. Foodies sollten sich Kuching nicht entgehen lassen, hier mischt sich die Küche der indigenen Dayak mit chinesischen und malaiischen Einflüssen.
Hokkaidō ist die nördlichste Hauptinsel Japans. Obwohl sie ein Fünftel der Landesfläche einnimmt, beherbergt sie weniger als fünf Prozent der Bevölkerung. Im Zentrum liegt der größte Nationalpark Japans, der Daisetsuzan, was übersetzt „Große Schneeberge” bedeutet. Er ist eine weitgehend unberührte Wildnis. In der Sprache der indigenen Bewohner Hokkaidōs, der Ainu, heißt der Nationalpark „Spielplatz der Götter”. Der legendärste Bewohner Hokkaidōs ist der Ezo-Braunbär, das Männchen wiegt nicht selten über 200 Kilogramm. Heute zählt die Bärenpopulation nur noch ein paar tausend, wobei die meisten im Shiretoko-Nationalpark im abgelegenen Nordosten leben. Der Kratersee Mashū-ko zählt zu den tiefsten Seen Japans und zu den klarsten der Welt. Auf der kleinen Insel Rishiri-tō vor der Nordwestküste lassen sich Surfen und Skifahren miteinander verbinden. Zu den weiteren Inselschätzen gehören Hokkaidōs berühmter Thermalbadeort Noboribetsu Onsen, das Ainu-Nationalmuseum und das hübsche Städtchen Biei.
Australiens größte Insel besitzt riesige Wildnisgebiete, eine Jahrtausende zurückreichende Besiedlungsgeschichte und hat auch im Hinblick auf Kunst und Küche einiges zu bieten. Ein Großteil des Westens ist unbewohnt und mit Wald bedeckt. Die Winde an der Süd- und Westküste zirkulieren frei von jeglicher menschengemachten Verschmutzung um die Erde. Vom Festland ist die Insel seit mindestens 12.000 Jahren getrennt. Das ist der Grund für ungewöhnliche Tierarten - vom Tasmanischen Teufel bis zum geheimnisvollen Tasmanischen Tiger. Tasmaniens spektakulärster Gipfel Cradle Mountain liegt inmitten eines Nationalparks mit fabelhaften Möglichkeiten zur Tierbeobachtung. Das Museum of Old and New Art (MONA) in Hobart ist Weltklasse. Weitere Inselschätze sind die Port Arthur Historic Site, der Freycinet National Park mit dem meistfotografierten Strand Tasmaniens an der Wineglass Bay sowie die Bay of Fires mit beeindruckenden Eukalyptuswäldern.
Die geballte Naturschönheit Palaus ist überwältigend: Der Archipel besteht aus rund 200 spektakulären Kalkstein- und Vulkaninseln, bedeckt von üppigem, smaragdgrünem Wald und umgeben von türkisfarbenen Lagunen. Taucher schwärmen von der spannenden Meereslandschaft, von faszinierenden Wracks und der unglaublich vielfältigen Unterwasserwelt, die deswegen auch „Unterwasser-Serengeti” genannt wird. Kajakfahren, Schnorcheln und Geländefahrten inmitten von fantastischen Kulissen bieten unvergessliche Erlebnisse. Geschichtsinteressierte entdecken im Dschungel verstreuten Relikte des Zweiten Weltkriegs. Zugunsten des Umweltschutzes ergriff Palau als erstes Land der Welt Maßnahmen zur touristischen Einreiseregelungen: Jeder Besucher muss bei der Ankunft die Absicht unterzeichnen, Palau für die Kinder der Inseln zu bewahren und zu schützen. Die Inselschätze reichen von Museen auf Koror über Schnorchel- und Tauchspots bis hin zu Spuren Palaus rätselhafter Vergangenheit - anhand der Badrulchau Stone Monoliths.
Es gibt noch so viele Inseln zu entdecken. "Das Inselbuch" zeigt Dir die schönsten davon.
Schaut doch mal hier rein.
Text: Ines Wagner