Nichts gegen Mallorca, Sylt, Kreta oder Koh Samui, aber warum nicht einmal etwas Neues kennenlernen? Wir stellen zwölf Eilande vor, die überraschend anders sind – und großes Potenzial haben, auf der nächsten Bucketlist zu landen. Also, eins, zwei, losgehüpft!
Die Insel, die auch eine Bar ist
Auf diesem Flecken gibt es nur ein einziges Restaurant – und das ist seit der Eröffnung im Jahr 2010 ein Instagram-Star. „The Rock“ liegt an der Westküste Sansibars, auf einem Felsen am Strand von Pingwe, und nutzt jeden Zentimeter seiner äußeren Pilzform aus (therockrestaurantzanzibar.com). Was man wissen sollte: Die legendäre Gewürzinsel hat starke Gezeiten, das heißt, man erreicht das Lokal bei Ebbe zu Fuß über einen kurzen Strandabschnitt, bei Flut geht es per Ruderboot (Gratistransfer) zum Lunch oder Dinner. Das exzentrische „The Rock“ ist vor allem wegen der Cocktails auf der hinteren Terrasse ein Hit, aber auch die italienisch angehauchte Speisekarte (präsentiert in einer aufklappbaren Schatztruhe) mit einer großen Auswahl an Meeresfrüchten ist wahrlich ein Genuss. Hier sollte man unbedingt im Voraus buchen!
Ab Deutschland führen die Wege nach Sansibar via Dubai, Istanbul oder Maskat/Oman (skyscanner.de)
Die Insel, die von tausend weiteren umgeben ist
Die Philippinen sind der reinste Albtraum für jeden Kartenzeichner: ein Land, das komplett aus verschnörkelten Linien besteht. Doch selbst inmitten dieses verworrenen Archipels sticht Palawan heraus. Anhand der vielen kleineren umliegenden Inseln scheint es sich nahezu im Meer aufzulösen, besonders an seinem nördlichen Ende, bekannt als El Nido. Doch genau hier findet man eine Landschaft aus bewaldeten Kalksteinspitzen mit diversen Übernachtungsmöglichkeiten (elnidoresorts.com). Hier kann man zwischen Buchten und weißen Sandstränden herrlich schnorcheln und Kajak fahren.
Um die Gegend auf traditionelle Art zu erkunden lohnt sich Inselhüpfen auf einem Boot wie einer Bangka (einem doppelwandigen Auslegerboot) oder einem mit Segeln ausgestatteten Paraw (taophilippines.com). Air Swift fliegt von der philippinischen Hauptstadt Manila nach El Nido (air-swift.com)
Die Insel, in der Kaninchen deutlich in der Überzahl sind
In Okunoshima hört man vor allem zwei Geräusche: das Klopfen von pelzigen Füßen und die lauten Ausrufe von „kawaii“(süß). Diese gerade mal zwei Kilometer lange Insel im japanischen Binnenmeer wäre eigentlich unscheinbar, wären da nicht die rund 900 Kaninchen, die sich diesen Ort zum Eigenheim gemacht haben. Die Besucher, bewaffnet mit Gemüse und anderen Snacks, erreichen „Rabbit Island“ mit der Fähre von Tadanoumi und werden sofort belagert – zumindest am Morgen, wenn die Kaninchen noch Appetit haben.
Ein etwas seltsames Bild im Vergleich zur düsteren Vergangenheit der Insel, die im Zweiten Weltkrieg eine Produktionsstätte für Giftgas war. Niemand weiß genau, wie die Nager hierher gekommen sind, aber eines ist gewiss: Sie haben vor zu bleiben. Abseits des viel besuchten Anlegestegs und des einsamen Hotels (qkamura.or.jp/en/ohkuno) fühlt es sich wirklich so an, als gehöre der Ort den quirligen Karnickeln.Sie erreichen Okunoshima mit der Fähre von Tadanoumi oder (nur am Wochenende) Mihara (habushosen.jp/rabbit-line). Die nächste große Stadt ist Hiroshima.
Die Insel, die am meisten von der Welt abgeschnitten ist
Wo würdest du dich verstecken, wenn du gerade eine Meuterei inszeniert und deine befehlshabenden Offiziere in einem Boot hättest auflaufen lassen? Für Fletcher Christian, der 1789 das Kommando über die „HMS Bounty“ hatte, war die Antwort Pitcairn, eine weit entfernte Landzunge auf halbem Weg zwischen Tahiti und der Osterinsel. Heute sind seine Nachfahren Teil der anglotahitischen Bevölkerung, die aus rund 50 Personen besteht und somit die kleinste Einwohnerzahl der Welt kennzeichnet.
Da Pitcairn keinen Flughafen hat, legen manchmal Jachten und Kreuzfahrtschiffe an. Ansonsten muss man einen Liegeplatz auf dem Versorgungsschiff der abgelegenen französisch-polynesischen Insel Mangareva buchen, wenn man sich zu den wenigen Besuchern des tropischen Überbleibsels vom britischen Kolonialreich gesellen möchte.Unter visitpitcairn.pn findest du Einzelheiten zu den Überfahrten nach Pitcairn sowie zu anderen wichtigen touristischen Themen.
Die Inseln, die die Karibik nach Europa bringt
Nur wenige Leute außerhalb von Frankreich und Italien haben schon einmal von Cavallo gehört, und dabei würden es die Inselbewohner auch gerne belassen. Die kleine französische Insel in der Meerenge zwischen Korsika und Sardinien ist mit skulpturähnlichen Felsen gesegnet, die die vielen sandigen Buchten rund um die Küste einrahmen, während das Wasser nur einen winzigen Hauch von Sonne braucht, um sich in ein schillerndes Karibikblau zu verwandeln. Seit der Blütezeit des Jetsets in den 1960er Jahren haben unter anderem Catherine Deneuve, Prinzessin Caroline von Monaco und Beyoncé diesen Ort besucht. Zumindest glauben wir das – immerhin ist Diskretion ein Teil des Reizes der Insel.
Obwohl sie in Privatbesitz ist, hat Cavallo ein Hotel (hoteldespecheurs.com) und mehrere Villen, die man mieten kann, darunter sogar einige im Fred-Feuerstein-Stil. Suche unter cavalloisland.com nach Villenvermietungen, um Details zu Boots- und Hubschraubertransfers von Korsika und Sardinien zu finden
Text: Rory Goulding
findest du in der Februar/März-Ausgabe 2021 des Lonely Planet Magazins. Außerdem im Heft: Inselleben: Auf der Suche nach dem Paradies, Polarnacht in Schweden, Winter in den Bergen Polens und vieles mehr.
Alle Infos zum Magazin findest du hier.