Außergewöhnlichen Erfahrungen wohnt eine Kraft inne, die in der Lage ist unser Denken und unseren Körper zu verändern. Wo lassen sich diese Erfahrungen besser sammeln als auf intensiven Reisen? Der neue Lonely Planet Bildband Reisen fürs Leben präsentiert die wunderbare Kombination aus Reisen und Selbstentdeckung in Form von lebensverändernden Trips.
Schon seit jeher hat das Reisen die persönliche Entwicklung stark beeinflusst. Klar, wir reden hier nicht vom 0815-Mallorca Urlaub, sondern vom langen und intensiven Reisen. So schrieb Anthony Bourdain (US-amerikanischer Koch, Autor und TV-Moderator, bekannt für seine Reise- und Kochsendungen):
„Es ist eine große Demut, die einem durch Reisen widerfährt. Du erfährst, wie wenig du über die Welt weißt, wie unterschiedlich Menschen leben und denken. Du kommst zurück und erkennst, dass du nur ein winziger Teil eines viel größeren Puzzles bist.“
Sei es ein Roadtrip, eine Fahrradtour oder eine traditionelle Pilgerreise. All diese Abenteuer sind kein Zuckerschlecken, sie bringen dich garantiert raus aus deiner Komfortzone. Aber letztendlich gibt es nichts Besseres um die Menschen, die Geschichte, die Kultur eines Ortes und auch dich selbst wirklich kennenzulernen.
Im neuen Lonely Planet Bildband findest du verschiedenste Arten zu reisen, die alle eine Gemeinsamkeit haben: Das Motto „Entdecke dich selbst“. Alle 50 detailreich aufbereiteten Trips haben das Potenzial dein Leben zu verändern.
Der Lonely Planet Bildband Reisen fürs Leben gibt dir die Struktur an die Hand, die du brauchst. Verschiedene Themenbereiche wie Abenteuer & Sport, Kultur, Roadtrips, Tiere & Natur oder Geschichte führen dich frei von allen Ländergrenzen rund um den Globus – von Amerika über Europa nach Asien, Ozeanien sowie Afrika & den Nahen Osten.
Die inspirierenden Trips lassen sich dabei außerdem in drei Kategorien unterteilen:
Wie die jeweilige Reise einen verändern kann, ist durch drei Symbole klar gekennzeichnet:
Du wolltest schon immer langsam, aber stetig durch die Kultur und die Geschichte Nordamerikas treiben? Der majestätische Yukon River, der längste frei fließende Fluss Nordamerikas, bietet dir die Chance. Die kompletten 3.190 Kilometer bis zur Beringsee mit dem Kanu zu absolvieren, bedeutet eine Menge Paddelschläge! Am Ende dieser monatelangen Reise wirst du nicht nur Kanuexperte sein, sondern auch eine imposante Schultermuskulatur vorzeigen können.
In der kurzen Zeit, in der der Yokun nicht zugefroren ist (Juni bis September) und in der die Sonne kaum untergeht, scheinen die Sommertage jedoch endlos lang zu sein.
Deine Wahrnehmung wird sich im Laufe der vielen Wochen, die du den Fluss entlang paddelst, verändern. Lass dich treiben, lausche den Tönen der Natur und die wirst die feinen Differenzen feststellen. Welcher Vogel am Ufer zwitschert, in welchem Baum er sitzt, auf welche Früchte er schielt … Je länger man hinschaut, umso mehr erweitern sich deine Sinne und du bist wieder im Stande, das ganze Spektrum dieser wunderbaren Natur wahrzunehmen. Schließlich entpuppt sich so der weiße Fleck in der Ferne als ein stoisch ruhender Weißkopfseeadler.
Eine Fahrt von Kenia über Tansania, Sambia, Simbabwe, Botswana und Namibia bis nach Südafrika verspricht einen endlos scheinenden Roadtrip durch die Wildnis des östlichen und südlichen Afrikas mit einen Adrenalinrausch nach dem anderen, aber auch vielen Augenblicken der inneren Einkehr.
Mucksmäuschenstill starrst du gebannt auf den riesigen Elefanten, der nur wenige Meter vor dem Safari-Jeep über die staubige Straße trottet. Erst einen Augenblick später bemerkst du das friedlich grasende Spitzmaulnashorn und die Giraffenfamilie, die sich an den typischen Akazien gütlich tut. Wenn du auf einer Überlandfahrt von einem der berühmtesten Nationalparks des afrikanischen Kontinents zum Nächsten fährst, kannst du ständig Zeuge solcher Momente werden. Aber erst durch die Dauer und Intensität einer solchen Reise, zu der auch stundenlange Fahrten ohne jegliche Tiersichtungen gehören, kannst du diese Momente richtig wertschätzen und begreifen, wie wild und wundervoll, fragil und komplex diese Ecke der Welt wirklich ist.
Ich bin weil wir sind. Das ist der Slogan von Ubuntu, einer südafrikanischen Lebensphilosophie, die vom Gleichsein der Menschheit und der Rolle des Einzelnen als Teil einer Gemeinschaft handelt. Begegne ihr auf dieser Reise und nutze die Gelegenheit, durch diese Lehre ein neues Wir-Gefühl zu entwickeln.
Die langen Tage beginnen oft schon, ehe sich die Morgensonne über die dunstige Savanne erhebt, und enden manchmal erst, wenn der Mond schon hell am Nachthimmel scheint. Die Lagermahlzeiten sind zwar meist gesund, aber doch einfach und wiederholen sich. Und wochenlang mit Fremden verschiedenen Alters, verschiedener Nationalitäten und Kulturen alles zusammen zu tun, kann die Fähigkeit zur Zusammenarbeit, und nicht zuletzt auch die Geduld, schulen.
Eine Reise fürs Leben muss nicht zwingend eine aufwendige Fernreise sein. Auch in Europa finden sich faszinierende Ziele und spannende Möglichkeiten zur Selbstentdeckung. Wie wäre es mit der Toskana? Folge den Spuren des Heiligen Franz entlang malerischer Hügelstädte voller Weingebiete von Florenz über Assisi bis nach Rom.
Der Heilige Franz verzichtete auf seine Privilegien, materiellen Besitz und Komfort, um sein Leben der Hilfe für Tiere, der Natur und den Armen zu widmen. Viele Pilger:innen unternehmen diese Reise, um darüber nachzudenken, auf welchen Komfort sie in ihrem eigenen Leben verzichten könnten.
Neben den geschichtsträchtigen Kirchen und Klöstern auf der Route ist es die Stille der ländlichen Regionen Italiens, die auf einer Wanderung entlang der Via di Francesco dominiert. Doch wenn man genau hinhört, ertönt die Musik der Natur: Das Zwitschern der Vögel, das Plätschern der Bäche, das Grunzen von Wildschweinen und das Ächzen der sich dem Wind beugenden Zypressen. Je tiefer du eintauchst und dich dem hingibst, desto intensiver wird die Erfahrung für alle Sinne. Oftmals sind es diese natürlichen äußeren Reize, die auf eine umso eindringlichere Reise ins eigene Innere führen.
Aufgrund der Höhenunterschiede von bis zu 1.000 Metern ist diese Reise auch eine physische Herausforderung, die dich an deine Grenzen bringt. Von sportlichen Wanderfans bis hin zu Pilgernden älteren Semesters sind hier anzutreffen. Mache es wie der Heilige Franz: Finde dein Tempo, lege Ruhetage ein und scheue dich nie, um Hilfe zu bitten. Du weißt nie, was während dieser Reise in dir geschehen wird.
Am Día de Muertos feiern die Mexikaner:innen die Rückkehr der Geister der Toten in die Welt der Lebenden. Manche finden Trost in dieser jahrhundertealten Form des Gedenkens an verstorbene Angehörige und die Gemeinschaft mit ihnen.
Das Besondere: Die Toten mit lauter fröhlicher Musik, bunten Farben und vor allen Dingen ganz viel gemeinsamen Essen und Trinken gefeiert. Dieser für unseren Kulturkreis ungewohnter Umgang mit dem Tod bietet einen faszinierenden Einstieg in die Welt des alten mexikanischen Glaubens und der Bräuche, die bis heute leidenschaftlich praktiziert werden.
Auf einem von Kerzen und Laternen bunt beleuchteten Friedhof wird die düstere Atmosphäre durch die heiteren Klänge der Gitarren, Posaunen, Trompeten und Akkordeons einer klassischen Mariachi-Band unterbrochen. Die Familien schreiten die schmalen Wege zwischen den Gräbern entlang. Alle tragen sie sogenannte „Ofrendas“, prunkvolle Altäre für die Verstorbenen, geschmückt mit bunten Blüten und Früchten. Es wird getanzt, getrunken und viel gelacht. So sieht jedes Jahr der 1. November in Mexiko aus. Besonders ikonisch, mit außergewöhnlicher Inbrunst und prächtigen Verkleidungen wird der Día de Muertos in Pátzcuaro und in nahe gelegenen Dörfern wie Tzintzuntzan gefeiert.
Um Leben und Tod geht es auch für diese Wesen. Für ein spannendes Naturschauspiel empfehlen wir dir anschließend die Fahrt über Morelia nach Osten, wo Millionen von Monarchfaltern den tristen Wald in der Reserva Mariposa Monarca zu einer Märchenlandschaft transformieren. Kaum zu glauben, dass diese filigranen Wesen eine Reise von über 4.000 Kilometern hinter sich haben – ohne je zuvor selbst in Mexiko gewesen zu sein! Nur eine besondere Generation der riesigen Monarchfalter, die länger lebt und fliegt als ihre Artgenossen, schafft die erstaunliche Strecke in den Süden. Im Frühjahr machen sich dann ihre Nachkommen auf den Weg zurück in den Norden.
Der Trans Bhutan Trail ist nichts für schwache Nerven: steile Anstiege, felsige Kletterpartien, Flussquerungen über Trittsteine und Wälder voller Blutegel. Jeder geschaffte Tag fühlt sich wie ein kleiner Triumph an. Schon im 16. Jahrhundert nutzten Boten, sogenannte Garps, diesen Pfad, um Nachrichten zwischen den Festungen zu überbringen.
Heute startet man oft in Simtokha, einem historischen Dzong, der dort stehen soll, wo einst ein Dämon verschluckt wurde. Von hier aus führt ein 55 Kilometer langer Abschnitt bis nach Rukubji. Insgesamt zieht sich der Trail über 403 Kilometer von Haa im Westen bis Trashigang im Osten und bietet spirituelle Einblicke und Naturerlebnisse. Im heiligen Inneren der Tempelanlagen wird einem bewusst, wie das Zusammenspiel von Glauben und dynastischer Macht das moderne Bhutan prägen. Wer ein Stück des Fernwanderwegs absolviert, wird mit kulturellen, spirituellen und ökologischen Aha-Erlebnissen belohnt.
Bhutans buddhistische Grundsätze, die auch den Umgang mit Tieren und der Umwelt prägen, fördern spirituelle Erkenntnisse und regen dazu an, manche Gewohnheiten und Überzeugungen zu überdenken.
Mit diesem neuen Bildband und den vorgestellten inspirierenden Trips kannst du dich selbst fordern, entdecken und entwickeln. Auch wenn es mitunter ungemütlich und anstrengend werden kann, es sind diese herausfordernden Reisen, die dich wirklich weiterbringen.
Alle 50 inspirierenden Trips findest du im hier: Zum Lonely Planet Reisen fürs Leben
Text: Henrik Röttgers