Reisen und Geld verdienenDie besten Jobs für Weltenbummler

Reisen ist wunderschön - aber auch teuer. Gerade bei längeren Touren tut es daher gut, den Geldbeutel wieder aufzufüllen. Alternativ: Ein Job, der einen sowieso um die Welt bringt. Hier die besten Jobs für Reisende, die unterwegs Geld verdienen wollen oder müssen.

Wer träumt nicht von einem Job, bei dem man um die Welt reisen und dabei Geld verdienen kann? Die Konkurrenz ist groß und auch die Gehälter sind nicht immer so umwerfend, dass man davon stolz nach Hause berichten könnte. Unbezahlbar sind jedoch die Eindrücke, Erlebnisse und Erfahrungen. Hier ist unsere Auswahl an besten Jobs für Weltenbummler, die diesen Tagtraum in die Realität umzusetzen wollen.

Flugbegleiter

Flugbegleiter reisen um die ganze Welt? Ja, aber bei Kurzstreckenflügen verlässt die Crew selten ihren Zielflughafen. Wer auf längere Aufenthalte an exotischen Orten hofft, sucht nach einer großen Fluggesellschaft, die Langstreckenziele anfliegt. Mehrere Tage an einem thailändischen Strand relaxen oder spannende Metropolen wie Tokyo zu erkunden sind ein toller Bonus. Zusätzlich erhält die Kabinenbesatzung großzügige Reisevorteile. An freien Tagen locken die weltweiten Ziele, die samt Familienangehörigen zu stark reduzierten Preisen angeflogen werden können. Die Voraussetzungen zu erfüllen ist gar nicht so schwierig. Wer einen ausgeprägte Kundenservice mitbringt, fließend Englisch spricht und ein guter Schwimmer ist, darf an Bord. Jobs werden in der Regel direkt von den Fluggesellschaften ausgeschrieben, die auch rund sechs Wochen Training anbieten.

Hier sind nützliche Links zu Aviationsearch und Cabincrew.

Reiseleiter

Die abwechslungsreiche Arbeit als Reiseleiter ist mehr eine Wahl des Lebensstils als ein geeignetes Mittel, um Reichtümer anzuhäufen - höchstens ideeller Art und in Form von Lebenserfahrung und Menschenkenntnis. Zweifelsfrei bietet der Job, je nach Interesse, vielfältigste Möglichkeiten, die Welt zu sehen. Egal, ob der Traum eine Studienreiseleitung durch die Toskana ist, in einer abenteuerlichen Durchquerung der Wüste Gobi oder in der Arbeit als Bergführer im Himalaya liegt, die Voraussetzung ist die Gleiche: Enthusiasmus und Geduld, starke Führungsqualitäten und viel Reiseerfahrung. Technische Versiertheit, eine Erste-Hilfe-Ausbildung, Fremdsprachenkenntnisse, Spezialwissen in Geographie, Geschichte oder Kunst und die entsprechende Abenteuersport-Qualifikation sind ebenso nützlich wie ein Führerschein mit Zulassung zum Personentransport. Vor allem aber braucht es eine positive Einstellung und unerschütterlichen Optimismus.

Der Chef und das Support-Team werden möglicherweise tausende von Kilometern entfernt sein und der Reiseleiter vor Ort rund um die Uhr auf Abruf. Viele Unternehmen wie Explore bewerben freie Stellen auf ihren eigenen Websites. Wer noch genauer wissen möchte, was ihn erwartet, macht idealerweise im Vorfeld eine Reise mit der Firma, bei der er sich bewerben möchte. Nützliche Tipps zur Ausbildung als Reiseleiter bietet travel to life.

Deutsch oder Englisch unterrichten

Wer nach seinem Studienabschluss in TEFL (Teaching English as a Foreign Language) oder DAF (Lehrer für Deutsch als Fremdsprache) noch nicht so genau seine Richtung weiß, kann sich gut im Ausland ausprobieren. Die Bezahlung ist nicht schlecht. Zum Lohn kommen meist Flüge und Unterkunft hinzu. Ein weiterer Vorteil: Es gibt genügend Freizeit, die Kultur zu genießen und in das Leben der Einheimischen einzutauchen. Verträge können von wenigen Monate bis zu einem Jahr oder länger dauern. Für die besten Jobs wird ein guter Abschluss und eine TEFL- oder DAF-Qualifikation benötigt. Alternativ lässt sich auch eine CELTA-Qualifikation (Certificate in English Language Teaching to Adults) erlangen. Die Ausbildung dauert in der Regel vier Wochen.

Weitere Informationen siehe TEFL Professional Network und DAF Netzwerk.

Dolmetscher

Wer sich mit Genitiv und Konjunktiv auskennt und den Imperativ vom Vokativ unterscheiden kann, ist hier klar im Vorteil. Mindestens zwei Sprachen sollten fließend gesprochen werden, dann öffnet sich das Tor zur globalen Arbeitswelt. Dolmetscher sind unentbehrlich bei politischen und geschäftlichen Treffen, internationalen Kongressen und Konferenzen, in Gerichtsräumen und Krankenhäusern, Flüchtlingslagern und bei multinationalen Unternehmen. Obwohl Dolmetscher in der Regel an einem Ort ansässig sind, ist es oft auch möglich, die Welt mit unterschiedlichen Zeitverträgen zu bereisen. Voraussetzung ist ein Sprachdiplom, eine Qualifikation im Dolmetschen und Fachwissen in Wissenschaft, Politik, Recht oder Wirtschaft.

Weitere Informationen gibt es beim Dolmetscher-Institut Münster, dem Bildungsnetzwerk SDI München oder dem Institut of Translation and Interpreting in Großbritannien.

Kreuzfahrtschiff-Crew

Wer möchte nicht gern mal den Winter in Hawaii verbringen und im Sommer die norwegischen Fjorde erkunden? Luxus-Cruisers bieten Jobs für die unterschiedlichsten Berufsgruppen: von Köchen und Reinigungskräften bis hin zu Kindergartenpersonal, Musikern, Eintänzern, Fitnesstrainern, Therapeuten und Schönheitsspezialisten. Mit einer anerkannten Qualifikation und einem natürlichen Talent in Kundenservice und Gastfreundschaft lässt sich auf Kreuzfahrt das Reisen angenehm mit dem Geld verdienen kombinieren.

Viele Unternehmen schreiben Stellenangebote auf ihren Websites aus, beispielsweise All Cruise Jobs und Cruise Ship Jobs oder auf dem Karriereportal von AIDA.

Roadie oder Technikfreak

Obwohl es natürlich nicht nur schreiende Groupies und wilde Orgien gibt, die Arbeit als Sound- oder Lichttechniker auf Tour gilt als ziemlich cool. Wer einen Job bei einem namhaften Künstler oder einer angesagten Band findet, wird die großen Bühnen und Konzerthallen der Metropolen aller Kontinente kennenlernen. Viel Zeit, um Land und Leute kennenzulernen, bleibt dabei allerdings meist nicht. Die Ausbildung zum Licht- und Tontechniker dauert drei Jahre. Danach braucht es viel Erfahrung, Glück und gute Kontakte, um einen solchen Traumjob zu ergattern.

Weitere Informationen zu Kursen und Ausbildungsgängen gibts bei dBs Music Berlin oder London AMP, der London Academy Of Music Production. Einen guten Überblick über Ausbildungsstätten in Deutschland bietet auch das Deutsche Musikinformationszentrum

Fotograf

Es ist zwar nicht der einfachste Weg, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen und ein stabiles Einkommen ist nie garantiert. Fotojournalisten, Landschafts- und Reisefotografen sehen jedoch einige der schönsten, abenteuerlichsten und teils auch erschütterndsten Teile der Welt. Entweder werden eigene Projekte realisiert, oder Auftragsarbeiten im journalistischen, politischen, gesellschaftlichen und künstlerischen Bereich umgesetzt. Auch beim Film werden Set-Fotografen benötigt. Eine Ausbildung zum Fotografen dauert drei Jahre, ein Studium entsprechend länger. Aber formale Qualifikationen sind weniger wichtig als ein gutes Auge, nachweisbare Talente und eine Leidenschaft für die Fotografie, für Menschen, Kulturen und das Reisen.

Unterschiedliche deutsche Hochschulen bieten die Studiengänge Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an, beispielsweise die Hochschule Hannover. Gute Tipps und Tricks für eine englischsprachige Ausbildung gibts bei Journalism Degree.

Au-Pair

Als Au-Pair im Ausland Erfahrungen zu sammeln, ist eine klassische Möglichkeit auf der Suche nach einer Zukunftsidee nach dem Schulabschluss. Dabei lassen sich einfach eine Fremdsprache und neue Kulturen kennenlernen. Au-Pairs verdienen nicht das große Geld, meist wird nur ein Dach über dem Kopf und Essen bezahlt, dafür erhalten sie in der Regel genügend Zeit zum Erkunden des Landes. Au-Pairs werden auf der ganzen Welt gesucht, daher lässt sich das Zielland meist nach Neugier und Interesse aussuchen. Von Vorteil sind einige Erfahrungen in der Kinderbetreuung und eine große Neugier und Offenheit.

Websites wie Connect Aupair, Aupairworld und Greataupair und werben für Stellen in zahlreichen Ländern, sodass Verträge sogar einfach zusammengefügt werden können, um sich auf der ganzen Welt zu bewegen.

Virtueller Assistent

Virtuelle Assistenten arbeiten von zu Hause aus auf freiberuflicher Basis. Sie erledigen administrative Aufgaben für unterschiedliche Unternehmen oder Privatpersonen. Aber wer schreibt vor, wo zu Hause ist? Mit einer zuverlässigen Telefon- und Internetverbindung lässt es sich im digitalen Zeitalter von fast überall arbeiten. Um sich als virtueller Assistent zu etablieren, ist eine Berufserfahrung von etwa fünf Jahren als Assistent einer leitenden Position eine gute Basis.

Unternehmen wie My VPA in Deutschland, Timeect in Großbritannien und Zirtual in den USA sind eine gute Anlaufstelle, um erste Erfahrungen zu sammeln. Wer flexibel reisen möchte, muss den Markt am jeweiligen Zielort gut recherchieren oder das Geschäft zuerst samt Kundenstamm zu Hause aufbauen. Wenn ein konstanter Arbeitsfluss gesichert ist, lässt es sich leichter aufbrechen und von unterwegs arbeiten.

Schönheitstherapeuten

Die Suche nach Schönheit ist universell. Frauen - und auch Männer - lassen sich lieber von jemandem behandeln, der ihre eigene Sprache spricht, ihren Sinn für Stil teilt und ihre Wünsche versteht. Bedarf besteht besonders in internationalen Expat-Gemeinschaften. Auf dem Gebiet der Schönheitsbehandlungen gibt es attraktive Jobs von Delhi bis nach Dubai, auf Luxuslinern und in Ferienressorts weltweit.

Alles was benötigt wird, ist eine anerkannte Qualifikation und etwas Berufserfahrung. Beautyjobagent bietet nützliche Informationen. Hair&Beautyjobs ist eine informative englischsprachige Seite für die weltweite Jobvermittlung im Schönheits-Segment.

Ski- oder Tauchlehrer

Lust auf ein halbes Jahr in Whistler und die andere Hälfte in Wanaka? Winter auf den Gili-Inseln und Sommer am Roten Meer? Passionierte Ski- und Tauchsportler können sich ihren Traum erfüllen, indem sie sich als Guide und Instruktor qualifizieren und sich dann mit etwas Glück die Rosinen unter den Top-Zielen herauspicken.

Voraussetzung ist eine Level 3 Qualifikation des Deutschen Skilehrerverbandes DSLV, um auf internationaler Ebene Wintersportarten zu unterrichten. Tauchlehrer benötigen eine PADI Divemaster Qualifikation und mindestens 100 absolvierte Tauchgänge, um international als Tauchlehrer zu arbeiten.

Yacht-Crew

Winter in der Karibik, Sommer im Mittelmeer - ist das nicht ein Traum? Für Weltumsegelungen werden Begleiter aus allen möglichen Berufsgruppen gesucht: von Köchen und Kindermädchen bis hin zu Ingenieuren und Kapitänen. Um dabei auch Geld zu verdienen und nicht nur für Kost und Logis schöne Häfen und hohe Wellen zu sehen, lohnt es sich, einige anerkannte Qualifikationen zu erwerben. Segelkurse vermitteln die Grundkenntnisse bis hin zum Yachtmaster.

Nützliche Informationen bieten die Wassersportvereine, beispielsweise der VDWS. Stellenangebote für internationale Crews finden sich bei den Crewseekers oder Find a Crew.

WWOOFer

Wer sich für biologische Landwirtschaft interessiert und bereit ist, seine Zeit für etwa vier bis sechs Stunden am Tag auf dem Feld und im Garten einzubringen, erhält freie Verpflegung, Übernachtung und einen Einblick in das lokale Leben bei einem WWOOF-Austausch. WWOOF bedeutet "World Wide Opportunities on Organic Farms". Es gibt interessante WWOOF-Hosts rund um den ganzen Globus: von Bananenplantagen in Costa Rica bis zu Reisfarmen in China, und sogar in Schwedisch Lappland, in der Nähe von Arvidsjauran, befindet sich ein Künstler-Ökodorf. Wer möchte, probiert das Leben als Biobauer oder -bäuerin für ein paar Tage aus oder arbeitet gleich für ein paar Monate mit. Nützliche Tipps und eine Liste der angeschlossenen Biohöfe finden sich auf der Website von WWOOF

Humanitäre Arbeit

Internationale Hilfsorganisationen suchen immer nach qualifizierten und vor allem leidenschaftlich engagierten Mitarbeitern. Es gibt weltweit viele Orte und Einsatzmöglichkeiten - in Entwicklungsländern und dort, wo die Bevölkerung durch Krieg oder Katastrophen leidet. Oftmals sind es insbesondere ländliche Gebiete, wo ein Einsatz erforderlich ist. Auch die Arbeits- und Lebensbedingungen stellen meist eine Herausforderung dar.

Ärzte ohne Grenzen suchen immer nach Pharmazeuten, Biomedizinern, Ernährungswissenschaftlern, Finanzprüfer, Techniker sowie einem breiten Spektrum an medizinischem Personal. 

Bartender und Cocktailmixer

Praktisch fast jeder Student hat schon mal an einer Bar gearbeitet. Die Bezahlung ist zwar meist nicht der Riesenhit, aber wenn die Atmosphäre passt und die Bar oder der Club cool sind, kann das Ganze zum Spaß werden. Als Barkeeper um die Welt zu reisen ist noch ein Stück cooler, trotz niedriger Bezahlung und Nachtarbeitszeiten. Für die angesagtesten Clubs und Bars der großen Weltmetropolen ist eine professionelle Ausbildung ein entscheidender Vorteil. Wer schon einmal unterwegs ist, sollte dort die Chance gleich wahrnehmen.

In Big Apple bietet die New York Bartending School 40-Stunden-Kurse an, in Australien kann man sich in Sydney bei BarMax ausbilden lassen. Auch in Deutschlands Metropolen gibt es Möglichkeiten, zum Beispiel in München die Barschule München Academy. Ein professioneller Kursabschluss macht dann den großen Unterschied: Entweder zapft man Pints in einem falschen Irish Pub oder serviert Cocktails in einem Fünf-Sterne-Hotel.

Die Erde entdecken

Die Welt hält noch viele wunderbare Rätsel für Reisende bereit. Unser Reiseführer "Lonely Planets kuriose Welt" zeigt diese interessanten Orte.

Schau ihn Dir doch hier einmal an.

Text: Ines Wagner

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