Spartipps für Paris-Reisende: Die Stadt der Liebe gilt zwar als sehr teuer, doch hier kommen Sehenswürdigkeiten, die ihr kostenlos besuchen könnt.
Wer träumt nicht von Paris? Die Stadt der Liebe und unbestrittene Modehauptstadt der Welt - das romantische, literarische, musikalische Paris beflügelt die Menschen seit Jahrhunderten. Eines ist Paris sicher nicht - günstig. Der Eintritt in hochkarätige Museen kann sogar ziemlich teuer sein, ein Blick vom Eiffelturm das Budget empfindlich schrumpfen.
Trotzdem gibt es in der französischen Hauptstadt zahlreiche Highlights, die kostenlos sind. Wir haben die besten Tipps zusammengestellt.
Neben dem Eiffelturm ist die berühmte Kathedrale eine der eindrucksvollsten Architektur-Ikonen von Paris. Ihre aufwendige Verzierung mit fantasievollen gotischen Elementen sucht tatsächlich ihresgleichen. Besonders fallen die ungewöhnlichen Wasserspeier ins Auge, die sogenannten Gargoyles. Das Betreten dieses großartigen mittelalterlichen Gebäudes, das in so vielen Filme verewigt wurde, ist kostenlos. Nur wer die Zwillingstürme besteigen und die Aussicht auf die Stadt genießen möchte, muss einen Eintritt bezahlen.
Eine Alternative zum Blick von oben bietet jedoch auch ein Spaziergang entlang der benachbarten Seine. Von dort zeigt sich das Gebäude der Kathedrale eindrucksvoll mit ihrer spitzen Apsis und den unzähligen naturalistischen Skulpturen.
Die Fahrt mit dem Aufzug zur Spitze des Eiffelturms kann das Reisebudget empfindlich schröpfen und auch die Wartezeiten machen keinen Spaß. Dabei kann die Aussicht von unten ebenfalls atemberaubend sein, wenn auch aus einem anderen Blickwinkel. Der Parc du Champ de Mars besteht aus großzügigen Rasenflächen und Blumenrabatten, die mit militärischer Präzision gepflegt werden, wie es die Geschichte des ehemaligen Marschgeländes der Armee vermuten lässt. Unser Tipp ist, sich mit einer Decke, Wein und dem besten Brie, der sich finden lässt, zu wappnen. So wird die Lichtshow, die in der Abenddämmerung den Eiffelturm zum Leuchten zu bringt, zum unvergesslichen, romantischen Erlebnis.
Zu den eindrucksvollsten Orten, die bei keinem Parisbesuch fehlen sollten, gehört der Cimitière du Père Lachaise. Er ist nicht nur der größte Friedhof der Stadt, sondern auch der vermutlich berühmteste Friedhof der Welt. Stars der Kunst- und Musikgeschichte haben ihr ebenso ihre letzte Ruhestätte gefunden wie Philosophen, Dichter und illustre Persönlichkeiten der Pariser Gesellschaft.
So liegen hier beispielsweise die sterblichen Überreste von Marcel Proust und Honoré de Balzac, Oskar Wild oder Edith Piaf. Ein Grab ist seit 1971 Mekka im Gräbertourismus der Hippies aus aller Welt: Jim Morrison liegt hier begraben, der legendäre Sänger der Doors. Sein Grab ist ein illustres Sammelsurium von Devotionalien, verziert mit bunten Graffitis.
Die von Bäumen gesäumten Alleen und das morbid-romantische Krächzen der zahlreichen Krähen machen Père Lachaise zu einem der stimmungsvollsten Spaziergänge in Paris. Der Friedhof liegt im 20. Arrondissement und ist von den Metrostationen Père Lachaise (Linie 2) und Gambetta (Linie 3) leicht erreichbar.
Einen surrealen Einblick in die französische Kultur bieten die permanenten Sammlungen des Pariser Museum of Modern Art. Das städtische Museum liegt im 16. Arrondissement im Ostflügel des Palais de Tokyo unweit des Eiffelturms. Es beherbergt Sammlungen der unterschiedlichsten Bereiche zeitgenössischer Kunst, von Malerei über Bildhauerei und Installationen bis zu Foto- und Videokunst. Wer den Kubismus eines Georges Braque schätzt, wird ebenso erfreut sein wie Fans der Tänzer von Henri Matisse oder der Werke des Performance-Künstlers Yves Klein.
Das Kunstmuseum lässt sich bequem mit der U-Bahnlinie 9 erreichen. Die Haltestelle Alma-Marceau ist nicht weit.
Die umwerfende Kathedrale aus weißem Marmor krönt das lebhafte Viertel Montmartre im 18. Arrondissement. Ihr Inneres ist mit eindrucksvollen Goldmosaiken und hoch aufragenden Buntglasfenstern geschmückt. Der volltönende Glockenklang, der die Besucher verblüfft, entstammt einer der schwersten Glocken der Welt. Das Großartige am kostenlosen Besuch der Basilika ist, dass sich ohne zusätzlichen Eintritt sogar die faszinierende Kuppel ersteigen und die Krypta erkunden lassen. Außerdem ist der Blick von der auf einem Hügel gelegenen Basilika einfach atemberaubend.
Hier defilieren die schicken Pariser am Ufer entlang, während die Sonne untergeht, wo die unvergessene Filmheldin Amélie leichtfüßig über die Steine sprang. Der lebhafte Platz am Wasser bietet die ideale Kulisse, um ein Picknick mitzunehmen, dezent einen Korken knallen zu lassen und die Einheimischen zu belauschen.
Mit seiner Lage zwischen République und Gare du Nord im 10. Arrondissement ist der Canal St-Martin gut erreichbar.
Wer wegen der Romantik nach Paris kommt, sollte keinesfalls dieses verwunschene, zauberhafte Museum verpassen. Es liegt versteckt am Fuße des Montmartre-Hügels im 9. Arrondissement und ist zwei herausragenden Künstlern der Romantik gewidmet: der Schriftstellerin George Sand und dem niederländischen Maler Ary Scheffe, der die romantische Villa einst bewohnte. Ihre Räume waren Schauplatz beliebter Salons, an dem berühmte Persönlichkeiten wie Eugène Delacroix, Franz Liszt und Frédéric Chopin teilnahmen.
Nach dem Museumsbesuch lädt das Café im Garten der kleinen Villa zum entspannten Plaudern unter hohen Baumkronen ein.
Der steilste Park von Paris ist eine Herausforderung an die Wadenmuskeln, aber auch ein Fest für die Sinne. Seine verschlungenen Wege sind nicht nur reich an Fauna und Flora. Die beeindruckenden Felsenreliefs und der Wasserfall, der von Baron Haussmann entworfen wurde, lassen leicht vergessen, dass man sich in der hektischen Hauptstadt Frankreichs befindet.
Der Park ist gut erreichbar von den U-Bahnstationen Botzaris und Buttes Chaumont (beide Linie 7) im 19. Arrondissement.
Noch ein Friedhof? Unbedingt. Paris, die Stadt der Liebe, entfaltet ihren Charme gerade auch in der Morbidität romantischer Erinnerungen. Der Friedhof Montparnasse ist die letzte Ruhestätte hunderter glamouröser und intellektueller Pariser. Er ist weniger spektakulär als Père Lachaise, eignet sich aber ideal für einen ruhigen Spaziergang mit interessanten Entdeckungen, nicht nur für Literaturfans. Hier befinden sich beispielsweise die letzten Ruhestätten von Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir und Samuel Beckett.
Der Cimitière du Montparnasse liegt an der Metrolinie 6, Haltestelle Edgar Quinet oder Raspail.
Auf diesem fabelhaften Markt für heimische Lebensmittel am Place d'Aligre im 12. Arrondissement finden sich nicht nur die besten lokalen Produkte für Restaurants, Hausfrauen und Hobbyköche. Es lässt sich auch herrlich gleich dort vor Ort schlemmen. Berge von Käse, Frischfleisch vom Metzger und ein breites Meer farbenfroher Blumenstände bieten den Sinnen reichlich Nahrung. Wer mit Zeit und Muße über den Markt schlendert und hier und dort für ein knuspriges Baguette und ein Glas Bordeaux anhält, wird seine Freude am Markttreiben und seinen kulinarischen Genüssen haben.
Der Marché d’Aligre ist leicht zu erreichen mit der Metrolinie 8, Haltestelle Ledru-Rollin.
Es gibt in der Stadt an der Seine noch so viel zu erleben. Unser Reiseführer zeigt Euch, was.
Schaut es euch doch hier einmal an.
Deutsche Fassung: Ines Wagner
Original-Artikel: Anita Isalska/Lonely Planet international