Atlanta ist umwerfend grün. Die Metropole besteht zu mehr aus einem Drittel aus attraktiven Parks, Gärten und Grünanlagen, in denen es viel zu entdecken gibt.
Atlanta gleicht eher einer Region als einer Stadt – die Übergänge ins Umland sind fließend. Doch bei aller Zersiedelung und Suburbanisierung gibt es einen grünen städtischen Kern. Immerhin nimmt dieser sogar 36 Prozent der gesamten Stadtfläche ein – was Atlanta zu einer der am dichtesten bewaldeten Städte der USA macht. Prächtige Eichen, Südkiefern, Hartriegel und Magnolien prägen das Bild des neuntgrößten Ballungsgebiets der USA, das sagenhafte 343 Parks, Naturschutzgebiete, Gärten und öffentliche Flächen beherbergt. Eines der bekanntesten Projekte ist die Atlanta BeltLine, die den urbanen Stadtkern in ein filmreifes, grünes Wegesystem verwandelt. Hier sind einige der besten Parks, die Atlanta zu bieten hat.
Der ehemalige Eisenbahnkorridor ist heute der berühmteste grüne Weg quer durch die Stadt. Das neue Besucherzentrum der BeltLine entlang des Eastside Trail verfügt über Informations- und Wanderkarten sowie über Ausstellungen und interaktive Displays, die die Parks, Wanderwege, Veranstaltungen, Aktivitäten, Kunst und Geschichte der BeltLine vorstellen.
Das Projekt ging aus einer Masterarbeit des damaligen Georgia Tech-Studenten Ryan Gravel aus dem Jahr 1999 hervor. Der erste Weg eröffnete im Jahr 2008. Derzeit umfasst die BeltLine etwa 20 Kilometer an aktiven Strecken, bestehend aus Eastside Trail, Westside Trail, Northside Trail und Southwest Connector Spur Trail. Das gesamte Projekt soll bis 2030 abgeschlossen sein.
Ein Spaziergang oder eine Radtour auf dem Eastside Trail der Atlanta BeltLine lohnt besonders. Dieser Teil des größten grünen Weges der Stadt und damit umfassendsten Entwicklungsprojekts in den Bereichen Verkehr und Wirtschaft, das je in Atlanta unternommen wurde, eignet sich perfekt für einen Ausflug – egal zu welcher Tageszeit. Der etwa fünf Kilometer lange Abschnitt verbindet den Piedmont Park in Midtown mit dem angesagten und lebendigen Viertel Inman Park. Dazu gehören auch große Attraktionen wie der Atlanta Botanical Garden mit einigen der angesagtesten Bars, Restaurants und Brauereien sowie ein paar der coolsten Märkte und interessantesten Stadtparks von Atlanta.
Die BeltLine beherbergt zudem die größte öffentliche temporäre Kunstausstellung im Freien im Stadtsüden, die Art on the Atlanta BeltLine, die bei einer Anfangsinvestition von 500 Millionen Dollar rund 4,1 Milliarden Dollar an wirtschaftlicher Entwicklung verzeichnen kann. Das gesamte Projekt soll schließlich rund 45 Kommunen Atlantas miteinander verbinden. Um steigenden Grundstückspreisen insbesondere in den Stadtvierteln entgegenzuwirken, wurde der Bau von 5.600 bezahlbaren Wohnungen gesetzlich vorgeschrieben. Zusätzlich zu den Wegen und Verkehrsverbindungen entstanden sieben neue Stadtparks oder wurden in das Projekt integriert, um letztendlich über tausend Hektar zusammenhängende Grünflächen zu schaffen.
Im Jahr 2017 haben knapp zwei Millionen Menschen die BeltLine durchquert und noch viel mehr haben Teile davon im Fernsehen gesehen: Stranger Things, Walking Dead und die Hunger Games-Serie wurden allesamt entlang der BeltLine gedreht.
Der 17 Hektar große Stadtpark hinter dem Ponce City Market war eines der ersten Projekte der BeltLine. Er verfügt über einen Regenrückhalteteich, der die Springbrunnen und das Planschbecken des Parks speist, einen Spielplatz und ein Freilufttheater sowie einen Skatepark, der teilweise von der Skateboard-Legende Tony Hawk finanziert wurde.
Der Park hat auch eine interessante Geschichte: Früher befanden sich hier ein Vergnügungspark, ein Kasino und ein Baseballstadion. Die Einwohner Atlantas glaubten außerdem daran, dass der Clear Creek, der unter dem Park fließt, therapeutische Eigenschaften habe. Aber Sears, Roebuck and Co. begrub all das, als sie 1926 ihren massiven Backstein-Hauptsitz bauten, der den heutigen Ponce City Market beherbergt.
Der Piedmont Park, Atlantas größte Grünfläche, ist eine unberührte, 185 Hektar große städtische Oase mitten im Stadtzentrum, die alles zu bieten hat. Die Palette reicht von Geschichte – Atlantas erstes professionelles Baseballteam, die Atlanta Crackers, spielte von 1902 bis 2004 im Park – über zahlreiche Musik- und Kulturfestivals bis hin zu Bars, Brauereien und großen Attraktionen wie dem Atlanta Botanical Garden. Der Park eignet sich auch hervorragend für ein Picknick, zum Joggen oder Radfahren oder um sich für ein Nachmittagsschläfchen ein gemütliches Plätzchen unter einem Baum zu suchen.
Der Atlanta Botanical Garden befindet sich in der nordwestlichen Ecke des Parks und erstreckt sich über 30 Hektar. Er verfügt über einen japanischen Garten und zahllose verschlungene Wege.
Mitten in der Stadt – na ja, in Decatur, aber das gehört quasi dazu – liegt das 28 Hektar große Clyde Shepherd Naturreservat, in dem Biber, Füchse, Sumpfschildkröten, Molche, Kojoten und unzählige Vogelschwärme leben. Es ist ein fast vollkommenes Stück Wildnis im Herzen eines riesigen Stadtgebiets.
Im Centennial Olympic Park lässt sich das olympische Erbe der Stadt bewundern, auf das die Einwohner zurecht stolz sind. Bei der World of Coca-Cola kann man den Durst mit internationalen Getränken löschen und im Center for Civil and Human Rights eine Geschichtsstunde erhalten. Wer möchte, lauert hinter den Kulissen des CNN Center seinen Lieblingsnachrichtensprechern auf, feuert in der College Football Hall of Fame ein College-Football-Team an oder beobachtet im großzügigen Georgia Aquarium anmutige Belugawale – und das alles, ohne ins Schwitzen zu kommen.
Atlanta ist eine Stadt, die von Lonely Planet in die Liste "Best in Travel 2022" gewählt wurde. Mehr zu den Städten, Ländern und Regionen erfährst Du im neuen Reiseführer - schau ihn dir doch hier einmal an.
Text: Lonely Planet International
Deutsche Bearbeitung: Ines Wagner