Gut gemeinte Ratschläge gibt es viele. Sie reichen von "nichts auf der Straße essen" über "alles vorher abkochen" bis "auf gar keinen Fall Eiswürfel!" Was ist tatsächlich dran - und ist das wirklich hilfreich?
Natürlich ist es nicht schlecht, wenn man selbst Erfahrungen sammelt, aber es müssen ja nicht unbedingt unangenehme sein. Die meisten "Reiseweisheiten" fallen in eine der sechs Kategorien, die wir an dieser Stelle einmal zusammengefasst haben.
Noch vor dem Packen kommt die gut durchdachte Vorbereitung. Nichts ist ärgerlicher, als am Flughafen festzustellen, dass der Reisepass abgelaufen ist. Wer schlau ist, macht sich eine Checkliste für die Formalitäten in zeitlicher Reihenfolge, ebenso wie eine vernünftige Packliste. Um unterwegs keine kostbare Zeit mit Organisation zu verlieren, empfiehlt es sich, all das, was die Reise behindern könnte, vorher zu buchen. Das betrifft Transfers und Versicherungen ebenso wie Autovermietungen und Parkplätze. Komfortable Hilfe bieten dabei die unterschiedlichsten Reise-Apps. Eine Liste zum Abhaken auf Papier tut es jedoch genauso.
An oberster Priorität beim Packen rangiert bestenfalls ein leichtes Gewicht, denn das garantiert unterwegs ein hohes Maß an Flexibilität. Was genau auf der Packliste stehen sollte, variiert je nach Art der Reise, persönlichen Bedürfnissen und Zielort. Klar, wer Hotel-Hopping macht, braucht ein komplett anderes Gepäck, als es für eine Wanderung im Himalaya notwendig ist. Auch das Reisegepäck von Familien wird anders aussehen als das von party-launigen Singles oder Pärchen beim Honeymoon. Für alle gilt jedoch gleichermaßen: Mit Köpfchen packen. Unterwegs braucht man zumeist viel weniger, als zuvor gedacht. Fehlendes lässt sich einfach nachkaufen - wenn es nicht gerade die Spezialausrüstung für eine besondere Extremsportart oder spezielle Medikamente sind. Und wer schon einmal gründlich übers Packen nachdenkt, kann auch gleich etwas für die Umwelt tun und möglichst plastikfrei reisen.
Schon gewusst, dass die beste Zeit für die Buchung eines Fluges fünf Wochen vor Reiseantritt ist? Hiervon ausgenommen sind allerdings die Spitzenferienzeiten. Dann ist die Nachfrage ohnehin immer hoch und die Preise ebenso. Bevor es an die konkrete Reiseplanung in Richtung Traumurlaub geht, sollte das Budget noch einmal realistisch eingeschätzt werden.
Die Wahl eines budgetfreundlichen Reisezieles kann den Geldbeutel durchaus schonen, aber das muss nicht unbedingt auf Biegen und Brechen sein. Auch als teuer geltende Städte wie New York und London oder Kopenhagen kann man mit kleinem Budget besuchen und enorm viel Spaß dabei haben. In den meisten Städten gibt es jede Menge preiswerte oder sogar kostenlose Sehenswürdigkeiten, man muss nur wissen, wo. Wir von Lonely Planet stellen deshalb immer wieder Tipps zusammen, beispielsweise für einen preiswerten Kurztrip nach Paris oder einen Budget-Roadtrip quer durch Kanada.
Jetlag, Reisekrankheit, Sonnenallergie, empfindlicher Magen und vieles mehr - der Urlaub kann auch gesundheitlich eine Herausforderung sein, insbesondere bei Reisen mit Kindern. Sinnvoll ist, im Voraus gut zu recherchieren, notwendige Impfungen rechtzeitig anzugehen und die Reiseversicherung nochmal genau unter die Lupe zu nehmen. Auch beim Essen unterwegs schadet es nicht, darauf zu achten, was auf dem Teller landet.
Der Spaß beim Entdecken neuer kulinarischer Geschmackserlebnisse soll trotzdem nicht zu kurz kommen. Überall gibt es schließlich Orte, an denen man richtig lecker und gesund essen kann. Hier sind beispielsweise unsere Tipps für die weltweiten Superfood-Cities von London bis Singapur. Neben guter Ernährung stärkt auch Gesundbaden Leib und Seele. Dafür bietet beispielsweise Budapest hervorragende Voraussetzungen mit seinen unzähligen Thermalbädern. Und nicht nur vor Mückenstichen und Zecken sollte man sich auf Reisen schützen - in Transsilvanien am besten mit viel Knoblauch auch vor Vampirbissen.
Natürlich lässt sich nicht jeder Fehler im Voraus vermeiden und ein bisschen Spontanität gehört schließlich zum Reiseabenteuer dazu. Aber es gibt durchaus unangenehme Überraschungen, die sich bestenfalls vermeiden lassen.
Die Tasche ist bei der Ankunft zwar noch mit einem Schloss versehen, aber es fehlen trotzdem wichtige Dinge? Pässe, Bargeld, Kamera und Mobiltelefone gehören selbstverständlich niemals in den Gepäckraum, auch nicht bei kurzen Inlandsflügen oder Busfahrten. Wertgegenstände sind immer am sichersten am Körper. Achtung auch vor Taschendieben, besonders im dichten Gedränge auf Flughäfen, Busbahnhöfen oder belebten Straßen und Plätzen. Im Fall, dass Gepäck verloren geht, ist ein Foto des Gepäckstücks nützlich, das vorm Einchecken gemacht wurde.
Verantwortungsbewusstes Reisen ist mehr als die Wiederverwendung des Hotelhandtuchs. Es gibt unzählige Möglichkeiten, den Orten, die man auf Reisen besucht, etwas zurückzugeben. Es fängt an mit der Wahl eines umweltfreundlichen Hotels und Reiseveranstaltern vor Ort, die die Einheimischen und ihre Region unterstützen. In unseren neun guten Reisevorsätzen haben wir einige Tipps parat.
Dazu gehört beispielsweise auch, Alternativen zum Fliegen in Betracht zu ziehen und Überlandbusse, Nachtbusse und Fernzüge zu benutzen - oder eine entspannte Reise mit dem Mietwagen über Land zu wählen statt das Flugzeug. Wer mit Einheimischen in echten Kontakt treten möchte, spricht idealerweise ein paar Wörter der Landessprache. Aber auch ein offenes, aufrichtiges Lächeln ist oft schon der Schlüssel zum Kennenlernen, der das Eis schmelzen lässt. Wer in besonders exotische Länder reist, macht sich zuvor am besten schon einmal mit den kulturellen Fettnäpfchen und Fauxpas vertraut. Das erspart unangenehme Missverständnisse oder bestenfalls sogar massiven Ärger. Auch welche Rolle Trinkgeld am Reiseziel spielt, ist eine nützliche Information vorab - in vielen Ländern wird es erwartet, in manchen aber gilt es sogar als grob unhöflich.
Natürlich ist das gewünschte Traumwetter nie garantiert. Die Wahl des richtigen Reisezeitpunktes an das entsprechende Landesklima anzupassen, ist daher schon mal eine gute Voraussetzung für ein Gelingen der Reise. Die besten Ziele im Januar sind nicht unbedingt die gleichen wie im Oktober. Wer mit Kindern reist, sollte ihnen gern einmal die Zügel überlassen und sich selbst dabei relaxt zurücklehnen - beispielsweise in den schönsten Naturbadeparks auf der ganzen Welt.
Reisen sollte sowohl entspannen als auch die Sinne anregen - alles jedenfalls bewirken, bloß nicht die Hektik im Alltag von Haushalt und Arbeit fortsetzen. Warum also nicht mal eine Weile Detox vom Mobiltelefon einlegen und stattdessen wieder Postkarten per Hand schreiben? Mit einem Fotoapparat Bilder schießen oder die Eindrücke mit Pinsel und Farben oder Bleistift auf einem Skizzenblock festhalten? Ebenso entspannend ist es, ein Reisetagebuch zu schreiben oder von einer altmodischen Telefonzelle nach Hause zu telefonieren - einfach, weil es das beruhigende Gefühl eines entspannten Unterwegsseins gibt.
Du weißt noch nicht genau, wo die Reise hingehen soll?
Die besten Reiseziele 2019 findest du hier.
Text: Ines Wagner
Original-Artikel: Emma Sparks/Lonely Planet international